Zwei Sicherheitslandungen an zwei Tagen in Nürnberg
11.9.2013, 09:10 UhrDer Geruch, der in der Maschine vom Dienstag bemerkt worden war, sei laut einer Sprecherin nicht sofort eindeutig zuzuordnen gewesen. Aus Sicherheitsgründen habe sich die Crew zu einer Landung in Nürnberg entschieden. Der Flieger war am Vormittag in Berlin gestartet und auf dem Weg nach Palma de Mallorca.
An Bord waren 140 Passagiere. Sie wurden mit einer anderen Maschine ans Ziel geflogen. Woher der Geruch kam, sei unklar, sagte die Air-Berlin-Sprecherin. Die Maschine werde derzeit untersucht. Sollte die Rauchgasvergiftung etwa von einem Feuer an Bord herrühren, würde es sich mitnichten um eine Sicherheits-, sondern um eine Notlandung handeln. Bei Air Berlin war zunächst niemand für eine weitere Stellungnahme zu erreichen.
Im Nürnberger Klinikum lief derweil die interne Alarmierungskette an, wie Pressesprecher Peter Petrich erklärte. In Windeseile bildeten Anästhesisten, Internisten und Chirurgen, die Klinikumsleitung sowie Organisationsfachkräfte einen Einsatzstab im Nordklinikum. Auch am Standort im Süden bereitete sich eine Gruppe aus Fachärzten auf das Eintreffen von Patienten vor. „Wir gingen davon aus, dass wahrscheinlich viele Passagiere mit Rauchgasvergiftungen zu uns kommen“, erläuterte Petrich.
Frei werdende Operationssäle wurden vorsorglich reserviert, geplante Operationen verschoben. Der Schichtwechsel wurde ausgesetzt, um über genügend Personal zu verfügen.
Letztlich mussten nur zwei Besatzungsmitglieder ins Klinikum gebracht werden. „Eine Stewardess und ein Steward werden bis zu 24 Stunden auf der Intensivstation überwacht. Sie sind nicht in Lebensgefahr und werden auch nicht beatmet“, berichtete der Pressesprecher. Kurze Zeit später lief der normale Betrieb im Klinikum wieder an.
Erneute Sicherheitslandung am Mittwoch
Am Mittwochmorgen ist es am Flughafen Nürnberg erneut zu einer außerplanmäßigen Landung gekommen. Der Pilot einer Maschine der Fluglinie Augsburg Airways bemerkte kurz nach dem Start eine Fehlermeldung im Cockpit. Daraufhin schaltete er ein Triebwerk aus und landete das Flugzeug sicher am Boden. Weder die Crew noch die 62 Passagiere wurden verletzt.
Wie der Pressesprecher des Flughafens, Reto Manitz, der Online-Redaktion gegenüber versicherte, hat sich der Pilot streng an das bei Fehlern in Kraft tretende Protokoll gehalten.
Gleiches galt für die Nürnberger Einsatzkräfte: ein größeres Aufgebot an Streifenwagen, Notärzten sowie der Berufs- und Flughafenfeuerwehr machte sich am Morgen auf den Weg zur Landebahn. Dazu wurden laut Augenzeugen unter anderem die Ampeln an der Kreuzung Bucherstraße/ Nordring für mindestens zehn Minuten auf rot geschaltet, um den Einsatzfahrzeugen eine schnelle Fahrt zum Flughafen zu ermöglichen. Es kam dadurch zu Verkehrsbehinderungen im Berufsverkehr.
Dieser Artikel wurde mehrfach aktualisiert.
21 Kommentare
Um selbst einen Kommentar abgeben zu können, müssen Sie sich einloggen oder sich zuvor registrieren.
0/1000 Zeichen