Richterin zu Wolbergs-Urteil: Regensburger OB wurde "ruiniert"

3.7.2019, 10:01 Uhr
Es waren harte Tage und Wochen für Joachim Wolbergs.

© Armin Weigel/dpa Es waren harte Tage und Wochen für Joachim Wolbergs.

Die Staatsanwaltschaft habe die erhobenen Beweise, soweit sie entlastend waren, kaum gewürdigt, man könnte sagen ignoriert, so Escher. Die Große Wirtschaftsstrafkammer sprach Wolbergs in zwei Fällen der Vorteilsannahme schuldig. Von einer Strafe wurde aber abgesehen, weil er durch das Verfahren stark belastet worden sei. Der 48-Jährige musste sich seit vergangenem Herbst wegen Vorteilsannahme und Verstoßes gegen das Parteiengesetz verantworten.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihm zudem Bestechlichkeit zur Last gelegt und eine Gefängnisstrafe von viereinhalb Jahren gefordert. Seine Verteidiger plädierten auf Freispruch. Zu den emotionalen Ausbrüchen Wolbergs' im Laufe des Prozesses sagte die Richterin, es sei doch klar, dass er nicht immer ruhig und höflich bleiben könne, wenn er sehe, was bei den Ermittlungen alles falsch gelaufen sei. "Da bedarf es schon einer gewissen Empathielosigkeit, wenn man sich da nicht hineinversetzen kann."

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