Feuerwehr Roth: Mini-Tornado treibt die Statistik in die Höhe

8.1.2020, 09:53 Uhr
Feuerwehr Roth: Mini-Tornado treibt die Statistik in die Höhe

© Foto: Feuerwehr Roth

Der 84-jährige Ehrenkommandant der Rother Wehr und Ehrenkreisbrandinspektor Georg Lösel ist für 70-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehrverein geehrt worden. Zugleich sind Alfred Hüttl und Rolf Streb für ihren enormen Einsatz bei der Seniorenarbeit innerhalb der Kreisstadt-Feuerwehr zu Ehrenmitgliedern ernannt worden.

Feuerwehrhaus zu klein

Beim Bericht von Kommandant Markus Dombrowsky war zunächst eine außergewöhnliche Steigerung der Einsätze zu verzeichnen. Im Laufe des Jahres 2019 sind die Rother Floriansjünger 347 Mal ausgerückt, was einer Erhöhung gegenüber dem Vorjahr um 25,7 Prozent entspricht. 2018 waren 276 Einsätze zu bewältigen gewesen. Hauptgrund für den Anstieg ist der Mini-Tornado von 18. August, der in der Kreisstadt allein zu 134 von insgesamt 149 Sturmeinsätzen das gesamte Jahr über geführt hat.

2019 ist die Freiwillige Feuerwehr Roth erneut hauptsächlich zu technischen Hilfeleistungen ausgerückt. 248 Mal standen Unwetterschäden, Türöffnungen, Unfälle, Ölspuren und Kleintierrettungen im Mittelpunkt. Zwei Mal musste eine Hubschauberlandung begleitet werden, zwei Mal kam es zu einem ABC-Einsatz. Ein Bombenfund ist ebenfalls verzeichnet. 2018 waren lediglich 138 technische Hilfeleistungen abzuwickeln gewesen. 87 Brandeinsätze kamen 2019 hinzu. Davon zwei Großbrände in Eckersmühlen und in der Hilpoltsteiner Straße in Roth. Zwei Mal fingen Personen Feuer. 2018 waren es 50 Brandeinsätze. Alles in allem waren 2019 3965 Feuerwehrdienstleistende 6095 Stunden im Einsatz. In Sachen "aktive Mitglieder" kann die Freiwillige Feuerwehr Roth eine kleine Steigerung um sieben auf 102 verzeichnen, was allerdings auch Schwierigkeiten mit sich bringt. "Unser Feuerwehrhaus platzt aus allen Nähten und die Mängelliste steigt und steigt", erklärte der Kommandant.

Improvisation gefordert

Es seien Plätze für lediglich 82 Einsatzkräfte vorhanden. "Wir müssen also stark improvisieren, um jedem Aktiven einen Platz für seine Ausrüstung zu gewährleisten", sagte Dombrowsky und regte bei weiterem Wachstum eine bauliche Anpassung an. "Diesbezüglich müssen wir uns zusammen mit der Stadtverwaltung Gedanken machen", so Dombrowsky. Ferner forderte er erneut fünf zusätzliche Stellplätze.

Enormen Zulauf hat die im zweiten Jahr arbeitende Kindergruppe der Feuerwehr. Dort werden 30 Kids bis zu zwölf Jahren von Klaus Platte spielerisch an die Feuerwehrarbeit herangeführt. Sieben davon sind Mädchen. Zwei aus der Gruppe sind 2019 bereits in die Jugendfeuerwehr gewechselt, die im Laufe des Jahres ihrerseits vier junge Männer an den aktiven Dienst abgeben konnte. Jugendwart Tobias Patek hat 2019 18 Jugendliche im Alter von zwölf bis 17 Jahren betreut, darunter fünf junge Frauen.

Feuerwehr Roth: Mini-Tornado treibt die Statistik in die Höhe

© Foto: Robert Schmitt

Ebenso wie den Nachwuchs muss die Wehr stets ihre langjährigen aktiven Feuerwehrfrauen und -männer im Blick behalten. Diesmal waren Gerhard Sperl und Bernd Ziegler für offizielle Ehrungen des Freistaats an der Reihe. Sperl erhielt das Feuerwehrabzeichen in Gold für 40 Jahre aktiven Dienst. Seit 25 Jahren löscht , hilft und rettet bei der Feuerwehr Roth Bernd Ziegler. Seit 20 Jahren aktiven Dienst leisten Andreas Klemm und Daniel Vogel. Für zehn Jahre in den Reihen der Rother Wehr ist Stefan Gaab ausgezeichnet worden.

Grußworte sprachen 1. Bürgermeister Ralph Edelhäußer und Kreisbrandinspektor Roland Ritthammer. Edelhäußer betonte die hohe fachliche und menschliche Qualifikation der Rother Feuerwehrleute. "Die Stadt kann stolz auf Euch sein", wandte sich das Stadtoberhaut unmittelbar an die Einsatzkräfte. Ritthammer dankte für das Engagement und hob die Verantwortung hervor, die jeder Aktive in der Freiwilligen Wehr oft übernehme. "Wir müssen aber aufpassen, dass es für den einzelnen nicht zu viel wird", warnte der Kreisbrandinspektor davor das Ehrenamts zu überstrapazieren.


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