Hilpoltstein: Feier für Peter Benz

22.11.2013, 18:47 Uhr
Hilpoltstein: Feier für Peter Benz

© Bittner

Zu Mittag wird mächtig getrommelt und Musik kredenzt: „Hip, hip, hurra!“ schmettert der Schülerchor seine inbrünstige Songpremiere, das Lehrerensemble legt mit „Hello again!“ nach. Peter Benz lässt sich das gerne schmecken; freut sich über aufrichtig servierte Komplimente und köstliche Willkommensgrüße. Aber vor allem darüber, dass er nach Hause gekommen ist.

Amtlich ist es seit 1. August: Peter Benz, Sohn des ehemaligen Burgstadt-Bürgermeisters Leo Benz, fungiert als neuer Rektor der Grundschule am Ort. Auf der Rother „Kupferplatte“, wo er zuvor sechs Jahre lang Schulleiter war, hat er den Chefsessel für Birgit Schmidt frei gemacht. Ohne Not. Denn an der Kreisstadt-Schule habe er schließlich „tiefgreifende, erfüllende Jahre verlebt“, beteuerte der 55-Jährige vor versammelter Gästeschar.

Und dennoch sei der „Wunschkandidat“, als den ihn seine kommissarische Stellvertreterin Ute Stengel-Freund bezeichnete, zurückgekehrt. Für Personalratsvorsitzende Renate Raumberger eine logische Konsequenz. Denn bei Peter Benz gelte „Daheimsein als Lebenseinstellung“. Er wäre „Teil der Hilpoltsteiner Gemeinschaft mit allen Konsequenzen“ und vertrete die Schule „zu jeder Tageszeit nach außen. Du bist hier ganz einfach präsent“.

Geboren 1958 im damals noch existierenden Hilpoltsteiner Krankenhaus, die Pennälerbank in hiesiger Grundschule gedrückt, 1978 das Abitur am Ort gebaut und nach Studium in Eichstätt, Referendariat in Heideck und Roth sowie einem Jahr Junglehrer-Erfahrung im Landkreis Ansbach kam Peter Benz anno 1986 an die Hilpoltsteiner Grundschule zurück. Von da an hielt er der „GS Hip“ 19 Jahre die Treue, davon sieben als Konrektor.

Mit der Bewerbung um den Schulleiterposten sollte es in dieser Zeit allerdings (noch) nichts werden. Er habe Karin Kachelrieß, die statt seiner den Leitungsjob erhielt, trotzdem loyal und gerne als Stellvertreter zur Seite gestanden, betonte Benz.

Ein Umstand, der Landrat Herbert Eckstein Respekt abnötigte: „Du hast in Größe und Stärke akzeptiert, dass der Weg anders gelaufen ist“. Aber auch wenn er damals „ein bisschen traurig gewesen“ sei, dass es für ihn nicht geklappt hatte, wie Peter Benz bekannte, so wisse er heute doch: „Ich konnte meinen Horizont durch die Tätigkeit an den anderen Schulen erheblich erweitern“.

Denn 2005 wollte er’s noch einmal wissen. Da wurde ein Rektor für die Grundschule Röttenbach-Mühlstetten gesucht und Benz bewarb sich. Zwei Jahre agierte er dort als Chef, bevor ihn 2007 die Leitung der Kupferplatte in Roth reizte: Eine Schule mit über 50 Prozent Migrantenkindern sei „schon eine besondere Herausforderung gewesen“.

Hier führte er als „bekennender Verfechter“ unter anderem die Ganztagesschule ein. Und diese gelte es jetzt auch an der 341 Schüler zählenden Hilpoltsteiner Bildungseinrichtung weiterzuentwickeln, zumal man mit deren Ausbau den gesellschaftlichen Veränderungen Rechnung trage. Die Unterstützung der Stadt sicherte dabei Bürgermeister Markus Mahl zu: „Wir arbeiten mit Hochdruck an einem Haus für den Hort“, der aktuell noch an der Grundschule untergebracht ist. „Denn wir wissen, dass es dadurch räumliche Einschränkungen gibt“, erklärte Mahl und stellte eine Fertigstellung bereits für das Schuljahr 2014/15 in Aussicht, sodass „die Entwicklungsmöglichkeiten der Grundschule dann wieder optimal sind“.

Dass das Miteinander trotz allem funktioniert, demonstrierte eine kleine Abgesandtschaft des Hortes, die dem neuen Schulleiter augenzwinkernd einen „Survivalkorb“ überreichte. Stellvertretend für beide Kirchengemeinden hieß Pfarrer Franz-Josef Gerner Peter Benz „dahoam“ willkommen, und im Namen des Kollegiums war es schließlich Andrea Hofbeck, die ihrem neuen Chef, langjährigen Kollegen und Freund mit einer Hilpoltsteiner Uhr wertvolle Zeit wünschte.

Wenn Benz nun „Hahn im Korb“ seiner 30 Kolleginnen ist, so schreckt den Ehemann und Vater zweier Töchter, bei dem „selbst der Familienhund weiblich“ ist, das keineswegs. Auch nicht, dass ein Lehrer- und Rektorendasein heute ein Höchstmaß an Flexibiliät bedeute, versicherte da ein „Teamplayer“, dessen Maxime lautet: Bei allen Veränderungen, die die Zeit mit sich bringe, müssten sich die Schüler als auch deren Eltern in der Hilpoltsteiner Einrichtung stets willkommen fühlen. „Daran möchte ich mich messen lassen“, unterstrich Benz.

Zuversichtlich im Hinblick auf dieses Ansinnen zeigte sich Elternbeiratsvorsitzende Lisa Seelig – aus Erfahrung: Man spüre, dass ihm Zusammenarbeit und persönliche Gespräche wichtig seien. Darin habe ihr im übrigen auch ihre kleine Tochter beigepflichtet: Peter Benz? Das sei „voll der nette Rektor“.

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