Hilpoltstein: Mosterei und Schulungsraum unter einem Dach

25.8.2014, 18:29 Uhr
Hilpoltstein: Mosterei  und Schulungsraum unter einem Dach

© Viola Bernlocher

Der Vorsitzende Horst Stöhr betont, es sei keine offizielle Einweihung, denn die findet mit den Mitgliedern und pastoralem Segen im Mai statt, wohl aber eine Eröffnung und ein Dank an alle Sponsoren und Helfer. Wenn man sich im Festzelt umsieht, so waren die zahlreich, wenn man Stöhr reden hört, hat halb Hilpoltstein mitgeholfen. Hier konnte man sich umsonst ein paar Bretter holen, dort hat jemand einen Lastwagen samt Fahrer zum Abholen von Erde verliehen, hier jemand einen Stapel Fliesen verschenkt: „Wenn alle zusammenhelfen, kommt man zu was“, fasst Stöhr das Ergebnis der Spendenbereitschaft zusammen.

Das neue Mosthaus steht da wie eine Eins: groß, grau und solide gebaut. 15 Monate hat der Bau gedauert. Das alte Mosthaus im Fuhrweg hätte es nicht mehr lange gemacht. „Durch die Erschütterung der Maschinen hat das Gebäude Risse bekommen, die Fliesen sind gesprungen“, erzählt Horst Stöhr und ein Fundament hätte das alte Gebäude auch nicht gehabt und so fiel die Entscheidung einen komplett neuen „Zweckbau“ zu errichten, wie Stöhr es nennt.

Genügend Platz

Das Mosthaus/Vereinsheim ist ein Zweckbau und somit auch kein ausschließlich zur Erbauung beitragender Anblick, aber es bietet genügend Platz unter seinem Flachdach, um eine großzügig angelegte Mostanlage, einen Lagerraum und einen Gruppen- und Schulungsraum unterzubringen.

Die Packpresse der Mosterei ist die alte, aber eine neue professionelle Safterhitzungsanlage von einem Saftmaschinenhersteller hat sich der Gartenbauverein geleistet. Die Konstruktion und das Verschweißen der neuen Edelstahlrohrleitungen haben Horst Stöhr und Gerhard Hölzel selbst übernommen.

Leben ist schon genügend in den Räumen, die Kinder- und Jugendgruppe des OGV sorgt dafür. Buntes Window-Color klebt an den großen Glastüren, die in den Garten schauen, im Regal stehen Fläschchen mit Dillessig, große Gläser mit Erdbeermarmelade daneben, alles schon hier gekocht und eingemacht. Eine Küchenzeile gibt es im Gruppen- und Schulungsraum nämlich auch, an der Wand hängen selbstgemalte Bilder.

Im Garten hinter dem Haus, ein ähnlich lebhaftes Bild. Hier beherrschen 15 Hochbeete das Panorama. Bepflanzt mit Gemüse und Blumen, bunt gemischt, orangene Blüten und wild wuchernd. Welches der Kinder welches Beet bestellt, zeigen die kleinen getöpferten Tonschilder mit Namen drauf. Gegartelt wird hier schon seit dem Frühjahr.

Während die Gartensaison bald endet und manche der Radieschen in den Hochbeeten schon Samenkapseln bilden, hat die Mostsaison in Hilpoltstein noch nicht angefangen. In zwei Wochen dann sei es soweit, sagt Stöhr. Dann fließt der erste Apfelsaft durch die Edelstahlrohre und in die großen Plastikbeutel.

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