Hilpoltstein: Neue Elemente bei der Nacht der offenen Kirchen

22.4.2018, 06:00 Uhr
Hilpoltstein: Neue Elemente bei der Nacht der offenen Kirchen

© Foto: Jürgen Leykamm

Eigentlich gab es ein Motto ja schon immer, wenn auch nicht ausformuliert. So bewerten es rückblickend die evangelische Pfarrerin Verena Fries und der katholische Diakon Bernd Grünauer bei einem Pressegespräch. Die offenen Türen selbst hätten als Thema durch die Premiere gezogen, beim zweiten Mal sei die Barmherzigkeit im Mittelpunkt gestanden sowie 2017 das Reformationsjubiläum als Christusfest.

Nun also drei Worte. Ein Motto, bei dessen Lesen man beim letzten Bindestrich ins Grübeln kommen dürfte. Das ist auch beabsichtigt, um auf die Doppeldeutigkeit hinzuweisen. Wertvoll und voller Werte zu sein – das hängt zusammen. So verweisen die Seelsorger auf den Urgrund von beidem: das Geliebtsein von Gott. Die Folge von alldem kann dann wiederum eine Atmosphäre des Getragenseins bewirken.

Immer wieder machte auch die Anregung die Runde, das Essensangebot doch zu erweitern. Bislang stand hierfür lediglich das "Eine-Welt-Café" mit dem Weltladen "Senfkorn" in der Residenz zur Verfügung. So auch dieses Jahr, ergänzt um eine Verköstigung durch den katholischen Frauenbund auf der Försterwiese, der Fingerfood und Getränke anbietet.

Los geht es auch diesmal um zehn Minuten vor 19 Uhr, wenn sich die Gläubigen an der Stadtpfarrkirche sowie vor der Christuskirche treffen – je mit einem Kreuzesbalken. Nach kurzem Zug treffen sich die Grupen und montieren die Hölzer zum Kreuz, während die Glocken der Gotteshäuser erklingen.

Darauf sind Orgelklänge in katholischer Prägung zu hören sowie ein Kindertanz evangelischen Hintergrunds. Zweimal hat Pfarrerin Renate Schindelbauer als Kabarettistin "Babett von Schweinau" ihren Auftritt. Neben dieser Premiere setzt man in der Christuskirche auf klassische Veranstaltungsteile wie das "Essen wie die Mönche", auch der Kolping-Chor "KoFamCho" ist mit dabei. Bei den Meditationen in der Stadtpfarrkirche kommen drei verschiedene Georgs zu Wort: Darunter der bekannte Heilige, der einst furchtlos einen Drachen getötet haben soll. Die Pfadfinder, die sich auf ihn berufen, finden sich in den Worten ebenso wieder wie Georg Elsner, Widerstandskämpfer gegen die Nazis.

Auch die Frage, ob früher alles besser war, wird meditativ gestellt. Bei gemeinsamen Taizé-Liedern lassen sich die Botschaften verinnerlichen. An beiden Kirchenfassaden gibt es Textprojektionen zu sehen. Die Schätze der Residenz wird Pfarrer Johannes Ammon den Interessierten näher bringen, auf dem Vorplatz beweist die Improvisationstheatergruppe des Gymnasiums ihr Talent. Die Aktion "Schatzkästchen" lädt hier ebenso zum Mitmachen.

Auf der Försterwiese darf das Labyrinth nicht fehlen, wenn auch in neuer Machart. Neu auf der Wiese ist ein "Speakers Corner", auf dem sich Samuel Peipp tummelt, Prediger der Landeskirchlichen Gemeinschaft Weißenburg – mit einer etwas anderen, gereimten Art der Verkündigung. Darüber hinaus gibt es bewährte Programmpunkte: das Kreuz für persönliche Anliegen, das Stockbrotbacken am Lagerfeuer, die Auftritte von "Moonlight Poppies" und "Jagman Connection" oder Märchen für Kinder und später auch Erwachsene (Daniela Lechner) in der Jurte.

Gesang am Lagerfeuer und die Schlussandacht krönen die Nacht der offenen Kirchen, die kostenlos besucht werden kann, "über Spenden freuen wir uns", so die Pfarrerin und der Diakon.

 

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