Unwetterbilanz

Landkreis Roth: Frau schwer am Kopf verletzt

30.6.2021, 16:20 Uhr
Domino-Effekt: Zunächst löste sich ein schwimmendes Haus im Ramsberger Hafen aus der Verankerung und drehte sich, dabei lösten sich auch drei weitere Floating Houses.

© Eco Lodges Domino-Effekt: Zunächst löste sich ein schwimmendes Haus im Ramsberger Hafen aus der Verankerung und drehte sich, dabei lösten sich auch drei weitere Floating Houses.

Der heftige Sturm am späten Dienstagnachmittag hat in Schwabach sowie in den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen zu einer Reihe von Einsätzen geführt, der größte davon in Ramsberg am Brombachsee.

Urlauber noch in Bootshäusern

Im dortigen „Floating Village“ wurden vier der schwimmenden Häuser losgerissen und auf den See hinausgetrieben. „Dabei haben sich noch Urlauber in den Häusern befunden“, berichtet Marco Henkel, der Leiter der Integrierten Rettungsleitstelle (ILS) in Schwabach, die die Einsätze von Rettungsdienst und Feuerwehr in Schwabach und den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen koordiniert.

Daraufhin hat die ILS einen Großeinsatz mit rund 25 Fahrzeugen ausgelöst. Die Wasserrettungskräfte konnten die schwimmenden Ferienwohnungen sichern und wieder ans Ufer bringen. „Zwei Personen wurden wegen Unterkühlung versorgt, verletzt wurde aber niemand“, so Henkel.

Glimpflich verlief auch ein zweiter Einsatz am Brombachsee bei Ramsberg: „Ein Segelboot mit einem Erwachsenen und einem Kind an Bord geriet in Seenot“, erklärt Henkel. Doch auch sie konnten gerettet werden, ohne Verletzungen davonzutragen.

Insgesamt gab es im Landkreis Roth knapp 40 Sturmeinsätze, die meisten davon zum Beispiel wegen umgestürzter Bäume.

Baum auf Kirchendach

Getroffen hat es unter anderem die Kirche in Weinsfeld in der Gemeinde Hilpoltstein. Und das bereits zum zweiten Mal. Im Dezember war ein Teil der Stuckdecke abgestürzt. Nun hat der Sturm eine der beiden Linden, die links und rechts des Kirchenportales stehen, abgebrochen und auf das Kirchendach gedrückt. Dank des schnellen Einsatzes der Feuerwehren Weinsfeld und Hilpoltstein sowie der örtlichen Zimmerei konnte das Dach provisorisch geschlossen und ein weiteres Eindringen von Regenwasser verhindert werden.

Am Kopf getroffen

Der Sturm knickte in Petersgmünd unter anderem eine Kiefer um, sie stürzte zu Boden und verletzte eine Besucherin des Baggersees schwer am Kopf. Der Rettungsdienst versorgte die Kopfplatzwunde und brachte die Frau ins Krankenhaus. Kurze Zeit später wurde die Feuerwehr Petersgmünd alarmiert, um einen Baum im Bereich Baggersee zu entfernen, der den Rettungsdienst behinderte. Dieser war ein zweites Mal alarmiert worden, da eine Person verletzt sein soll. Der Rettungsdienst konnte aber nicht zu der angeblich verletzten Frau vorrücken, da Bäume die Zufahrt versperrten. Die Floriansjünger entfernten diese. Dann konnte die Personensuche rund um den See gestartet werden.

Ohne Erfolg. Das Gebiet um den See wurde daraufhin abgesucht, es wurde aber keine weitere Person oder umgestürzte Bäume festgestellt. Offensichtlich, so die Feuerwehr, sei der Notruf eine Doppelmeldung gewesen. Bei der Zufahrt zum See war jedoch festgestellt worden, dass vor der dort angebrachten Schranke ein Pkw im Halteverbot stand. Die Zufahrt war zwar möglich, sie konnte aber nur sehr erschwert und verzögert stattfinden. Der Wagen, so ergab die polizeiliche Ermittlung, gehörte der verletzten Seebesucherin.
Anschließend wurde die Feuerwehr Petersgmünd noch durch den Stützpunktkommandanten zu einem umgestürzten Baum nach Mauk alarmiert. Die Zufahrtsstraße in den Ort wurde von Ästen und Laub befreit.

Schwabach: "Drei harmlose Einsätze"

Und in Schwabach? „In Schwabach war es harmlos. Da hatten wir drei Einsätze wegen umgestürzter Bäume. Verletzt wurde aber niemand“, berichtet Marco Henkel.

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