Mozart und Chopin erklangen im Kubus

7.5.2011, 00:00 Uhr
Mozart und Chopin erklangen im Kubus

© Gsänger

Die Förderung der Kultur und insbesondere junger Künstler hat sich die Stiftung Ingeborg von Schlenk-Barnsdorf unter anderem auf ihre Fahnen geschrieben. Aus diesem Grund wurde vor rund 150 Vertretern aus Industrie, Politik, Kirchen und Gesellschaft zu einem Konzert mit Ina Horn (Cello), Elisabeth Horn (Geige, Klavier) und Wassili Zampouridis (Klavier) im Kubus eingeladen.

Der Kubus, eigentlich ein Konferenzraum, ist Teil des Verwaltungsgebäudes, das sich aufgrund der verwendeten Industriematerialien Edelstahl und Glas harmonisch an den Waldrand schmiegt. Im Kubus lassen die Glasfassaden an drei Seiten die Grenzen zwischen Gebäude und Wald förmlich verschwinden. Diese Leichtigkeit fanden die Zuhörer des Konzertabends auch im Vortrag der jungen Künstler wieder, die neben Werken von Schubert, Schumann, Bach, Mozart und Chopin auch einige Kompositionen zeitgenössischer Komponisten zu Gehör brachten.

Musik und die Szenerie, der Blick nach draußen, schufen ein einzigartiges Erlebnis von Musik im Einklang mit der Natur. Und während des Klavier-Vortrags „Abschied“ aus den Waldszenen von Robert Schumann, inspiriert dargeboten von Wassili Zampouridis, hatte man insgeheim die Hoffnung, ein Reh am nahen Waldrand zu entdecken. Doch dort drehte nur leise ein Rasenmäher-Roboter seine Kreise.

Die Leistungen der jungen Künstler, die bereits zahlreiche Preise auf Regional- und Landesebene erringen konnten, würdigten die Zuhörer mit langanhaltendem Beifall. Jüngste im Bunde war die 14-jährige Ina Horn aus Rothaurach. Die Schülerin errang 2004 und 2007 jeweils erste Preise auf Regional- und Landesebene in der Kategorie Cello. 2009 wurde ihr im Duo mit Klavierbegleitung der erste Preis im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ zugesprochen. Ihre sechs Jahre ältere Schwester Elisabeth hat noch einige Auszeichnungen mehr vorzuweisen. Sie belegte beispielsweise 2008 den zweiten Preis im Bundeswettbewerb „Jugend musiziert“ in der Kategorie Neue Musik mit Violine und Akkordeonbegleitung. Ferner erhielt sie zahlreiche Sonderpreise im Duo. Derzeit studiert Elisabeth an der Musikhochschule Lübeck im Hauptfach Violine.

Wassili Zamouridis aus Eckersmühlen bestand ebenfalls zahlreiche Wettbewerbe mit hoher und höchster Auszeichnung. Unter anderem 2009 beim Steinway-Klavier-Wettbewerb in Berlin. Hier holte er sich den dritten Preis sowie den Publikumspreis. Aktuell sicherte er sich bei „Jugend musiziert“ sowohl regional als auch auf Landesebene den ersten Preis.

Mit ausdrucksstarken Variationen und perlenden Klavierläufen, romantischen und schwelgerischen, aber auch dynamisch fordernden Geigen- und Celloklängen auf sehr hohem Niveau hatten die jüngen Künstler ein Programm zusammengestellt, das sich in der Auswahl der Stücke dem Publikum nicht anbiederte, aber es auf eine spannende klangliche Entdeckungsreise, die sich lohnte, mitnahm. Mal wurden melancholische Akzente gesetzt, mal sehnsüchtige Passagen meisterhaft interpretiert. Aber auch feurige und spritzige Abfolgen wurden pointiert vorgetragen. Bei Ina und Elisabeth Horn und auch bei Wassili Zampouridis wirkte vor allem die innere Dramaturgie der Stücke, die hochkonzentriert und mit Hingabe dargeboten wurde, ausgefeilt.

Landrat Herbert Eckstein, der den Vorträgen mit großer Anteilnahme und Begeisterung folgte, konnte bei den drei jungen Künstlern jeweils eine atemberaubende Entwicklung feststellen. Ina und Elisabeth Horn waren ebenso wie Wassili Zampouridis einst Teilnehmer der Landkreis-Reihe „Junge Künstler musizieren“.

Daniela und Joachim von Schlenk-Barnsdorf, die zu diesem nachhaltigen Konzertereignis in den Kubus eingeladen hatten, freuten sich am Ende im Namen der Stiftung Bürgermeister Ralph Edelhäußer zur Förderung junger Nachwuchstalente eine Spende von 2000 Euro übergeben zu können.