"Ozapft is": So vielseitig war die Belmbracher Kerwa

7.8.2019, 09:58 Uhr

© Foto: Josef Sturm

Die elfte Kerwa in Belmbrach stand ganz im Zeichen des Miteinanders, der Harmonie und Empathie. Mit Ortsbewohnern und unzähligen Gästen wurde von der Plattenparty über das Kerwabaumaufstellen, den Bieranstich und den bunten Abend mit den "Los Löschos" sowie Gottesdienst und Ausklang mit Kaffee und Kuchen im und um das Zelt am Feuerwehrplatz zünftig gefeiert.

Die Kerwa wurde am Freitag bei lauem Sommerabendwetter mit einem fetzigen Tanzabend mit den "Plattenfegern" gestartet. Weit über die Hälfte der 317 Einwohner des Rother Ortsteils beteiligte sich aktiv, denn Organisation und Durchführung stemmen ehrenamtliche Helfer aus dem Dorf. Als Ausrichter der Kerwa fungiert der 2017 gegründete gemeinnützige Verein "Belmbracher Kerwa" mit Wolfgang Volkert und Jörg Katheder an der Spitze.

Eine große Abordnung, musikalisch unterstützt von den "Original Aurachtalern", machte sich am Samstag auf zum Abholen des Kerwabaums. Nachdem er mit Kränzen, der Frankenfahne und Bändern geschmückt und ein Bierkrug mit der Jahreszahl eingeschnitzt war, ging es, verfolgt von einer großen Zuschauerkulisse, ans Aufstellen. Unter dem Kommando von Werner Winkler wurde das Prachtstück per Muskelkraft mit lautem "Hauruck" Stück für Stück in die Höhe gehievt.

Aufmerksam verfolgten das Aufstellen auch die drei Rother Bürgermeister und einige Stadträte. Zur Musik der Aurachtaler tanzten nach getaner Arbeit die Kerwamadli und Kerwaboum um den Baum, ehe es im Zug zum Festzelt am Feuerwehrplatz ging.

Prosit auf das Gelingen

Mit nur zwei Schlägen zapfte Bürgermeister Ralph Edelhäußer das erste Fass an, während Volkert und Katheder die Kerwa für eröffnet erklärten und auf das gute Miteinander im Dorf und die Harmonie von Vereinen, Feuerwehr und Schützenverein hinwiesen. "Ozapft is", rief der Bürgermeister den Gästen zu, ehe er mit Volkert, Katheder und dem Belmbracher Stadtrat Thomas Dechand ein Prosit auf das Gelingen der Kerwa anstimmte.

Zünftig ging es weiter mit lustigen Schnaderhüpferln der Aurachtaler, die am Abend von den "Los Löschos" abgelöst wurden. Die Kultband begeisterte mit Balladen, feinsinnigen Liedern, fetzigen Songs und Eigenkompositionen. Bandleader Wolfgang Lösch hatte ein Lied eigens für die Belmbracher Kerwaboum getextet, das mit riesiger Begeisterung aufgenommen wurde. Er versprach, dass im nächsten Jahr die Kerwamadli an der Reihe seien.

Bis Mitternacht wurde das Tanzbein geschwungen und so ausgelassen gefeiert, dass zu guter Letzt ein Silber- und ein Ehering unter den Tanzboden kullerten. Der Verlust des Eherings wurde sofort gemeldet, er wurde beim Abbau wieder zurückgegeben. Der Silberring wartet noch auf Abholung.

Abschied im September

Den Gottesdienst am Sonntag zelebrierte der Rother Diakon Michael Martin, der lange mit seiner Familie in Belmbrach gewohnt hatte. Unterstützt wurde er von Magdalena Wagner aus Belmbrach, die ein Studium zur Diakonin absolviert. Für den sichtlich gerührten Diakon Martin war es ein besonderer Gottesdienst, da er im September Roth verlassen und eine neue Aufgabe als Lehrer in den Rummelsberger Anstalten antreten wird.

Der in der Lesung angesprochene Zusammenhalt zeigte sich auch dadurch, dass der Schützenverein bereits zum elften Mal das Kerwaschießen ausrichtete.

Schützenmeister Stefan Hagen proklamierte Manfred Möckel als neuen Kerwa-König, ehe die Veranstaltung mit Mittagessen und Kaffeetrinken zu Ende ging.

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