Palliativmedizin: Ambulante Versorgung soll ausgebaut werden

26.8.2015, 18:15 Uhr
Palliativmedizin: Ambulante Versorgung soll ausgebaut werden

© Foto: Kreisklinik Roth

Als die Kreisklinik des Landkreises die Palliativstation Mitte 2006 mit acht Betten eröffnete, gehörte sie in Mittelfranken zu den Wegbereitern dieser in Deutschland noch vergleichsweise jungen medizinischen Sparte. So formierte sich beispielsweise in Bayern erst 2010 das Bayerische Hospiz- und Palliativbündnis.

Von Anfang an setzte der Landkreis in der Kreisklinik auf ein ganzheitliches Konzept. Die freundliche Gestaltung der Patientenzimmer und Aufenthaltsbereiche und ein speziell eingerichteter „Raum der Stille“ waren Teil des Konzepts, ebenso das Prinzip der Freiwilligkeit. Auch jetzt, knapp zehn Jahre später, besteht das Palliativ-Team weiterhin aus Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die sich bewusst für diese Station und die Arbeit dort entschieden haben.

Eigene Palliativstationen, wie sie die Rother Kreisklinik hat, sind auch heute noch rar: In der gesamten Region gibt es lediglich drei weitere, nämlich in Erlangen, Nürnberg und Ansbach. Rund 2700 Menschen — vom jungen Erwachsenen bis zum Hochbetagten — haben bisher Rat und Hilfe auf der Rother Palliativstation gefunden. Diese versteht sich — im Gegensatz zu einem Hospiz — ausdrücklich nicht als „Sterbestation“.

„Diese Station hat sich in der Region einen ausgezeichneten Ruf erarbeitet, weil sich unsere Patienten und ihre Angehörigen hier gleichermaßen fachlich wie menschlich gut aufgehoben fühlen“, weiß Landrat und Klinik-Verwaltungsratsvorsitzender Herbert Eckstein aus vielen Gesprächen und Schreiben von Familien, die mit dem Rother Palliativ-Team zu tun hatten.  Landkreis und Kreisklinik wollen die Palliativarbeit erweitern. Weil schwerstkranke Patienten laut Klinikvorstand Werner Rupp oft gerne noch mehr, als es bisher möglich ist, im vertrauten Umfeld bleiben möchten — mit einer ganzheitlich orientierten palliativen Versorgung als Unterstützung. Vor diesem Hintergrund will der Landkreis die „ambulante Palliativversorgung“ ausbauen, in Kooperation mit niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten.

 

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