Pippi Langstrumpf machte die Hilpoltsteiner Burg unsicher

10.8.2020, 06:00 Uhr
Pippi Langstrumpf machte die Hilpoltsteiner Burg unsicher

© Foto: Tobias Tschapka

Und das Ergebnis konnte sich sehen lassen, was nicht zuletzt auch an dem "Ehrengast" lag, den man sich auf die Burg eingeladen hat: Pippi Langstrumpf höchstpersönlich gab sich die Ehre, und hatte noch viele andere ihrer Freunde (und Gegenspieler) mitgebracht.

In Gruppen eingeteilt

Doch der Reihe nach: Natürlich lief heuer vieles ein bisschen anders. Die Kinder mussten sich im Vorfeld anmelden, sie wurden in mehrere Gruppen bis maximal sieben Kinder aufgeteilt, und verbrachten den Nachmittag dann auch in dieser Gruppe.

Auf dem weitläufigen Burggelände waren sieben Spielstationen zu finden, die diese Gruppen dann nacheinander aufsuchten. Sonst findet das Spielefest immer direkt an der Burg statt, aber um die Abstandsregeln besser einhalten zu können, nutzte man das gesamte Areal zwischen Burg und Mittelschule – was auch den Vorteil hatte, dass die Spiele überwiegend im Schatten der Bäume stattfinden konnten, denn es war ein sehr heißer Augustnachmittag.

Personalmangel

Wegen derzeitigen Personalmangels bei der Hilpoltsteiner Spielkiste startete Elisabeth Dietz in der Presse einen Aufruf, Leute, die Spaß an der Schauspielerei haben, mögen sich bitte bei ihr melden. "Und ich war überrascht, wie viele darauf reagiert haben", freut sich Dietz.

Über zehn Personen wollten mitmachen und eine Figur aus dem Pippi-Langstrumpf-Universum übernehmen, "viel mehr als ich eigentlich benötigte". Denn die Spielkiste wollte neben Spielstationen mit bekannten Szenen aus den schwedischen Kinderbüchern die Mädchen und Buben auch richtig in die Geschichte eintauchen lassen.

"Kleiner Onkel"

Und daher durften die Kinder zum Beispiel nicht nur Pippis Pferd, den "kleinen Onkel" (nachgebildet aus Pappe) stemmen, wie die Banditen aus einem Gefängnis ausbrechen oder sich auf die Suche nach dem "Spunk" machen (wer die Bücher oder Filme kennt, weiß, was sich hinter diesem Wort verbirgt…), sondern es gab immer wieder spontane Theatereinlagen.

Pippi Langstrumpf machte die Hilpoltsteiner Burg unsicher

© Foto: Tobias Tschapka

Dabei kam auch ein echtes Pferd zum Einsatz, das ein Reitstall in Heuberg zur Verfügung gestellt hatte. Immer wieder versuchte die schusselige Prusselise (gespielt von Sonja Glenk-Bachmann) bei jeder Gelegenheit, Pippi (Nele Riefstahl) einzufangen, um sie ins Kinderheim zu stecken. Die beiden Ganoven (Paraderollen für Sven Brand und Daniel Fürnkäß) klauten Pippis Koffer voller Geldstücke, und auch die beiden glücklosen Polizisten Kling und Klang waren natürlich mit von der Partie.

Klar, dass die Kinder ebenfalls die Ganoven durchs Gebüsch jagten und Pippi vor der übereifrigen Heimleiterin beschützten. Da kamen alle Beteiligten ordentlich ins Schwitzen, zumal sie auch noch Quizfragen wie "Wie heißt das Haus von Pippi Langstrumpf?" (Villa Holzkiste, Schloss Frechdachs oder Villa Kunterbunt?) beantworten mussten.

Wie gut, dass die Kinder irgendwann auch an einen Limo-Baum stießen, an dem für jedes Kind eine Flasche Limo "wuchs" und darauf wartete, gepflückt zu werden.

Insgesamt beteiligten sich diesmal 27 Kinder an dem überaus kurzweiligen Nachmittag mit und über Pippi Langstrumpf. Kein Vergleich zu den Massen, die üblicherweise den Burganger stürmten, aber immerhin konnte das diesjährige Spielefest der Hilpoltsteiner Spielkiste überhaupt stattfinden – Corona zum Trotz.

Regeln befolgt

Und wenngleich Pippi nicht gerade dafür bekannt ist, sich gerne an Regeln zu halten, die Kinder taten ihr Bestes, alle vorgegebenen Abstands- und Hygienevorgaben zu befolgen.

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