Raus aus dem Schloss: Umzug ins ehemalige Café

7.9.2019, 18:30 Uhr
Früher war in dem Sandsteinhaus am Kirchplatz 8 in Roth ein kleines Café untergebracht. Nach dem Zwischenspiel eines Popup-Stores und Umbauten für 335.000 Euro soll in naher Zukunft die Tourist-Information der Stadt – bisher residiert sie im Ostflügel des Schlosses Ratibor – hier einziehen.

© Carola Scherbel Früher war in dem Sandsteinhaus am Kirchplatz 8 in Roth ein kleines Café untergebracht. Nach dem Zwischenspiel eines Popup-Stores und Umbauten für 335.000 Euro soll in naher Zukunft die Tourist-Information der Stadt – bisher residiert sie im Ostflügel des Schlosses Ratibor – hier einziehen.

Aber bis es so weit sein könnte, wird noch einige Zeit vergehen. Denn dafür ist in dem früheren Café ein Umbau nötig.

Der Bauausschuss erklärte sich einverstanden, rund 335.000 Euro für Umbau und Ausstattung mit moderner Technik auszugeben. Teurer wird’s auf jeden Fall, weil Steuern und Rücksicht auf Kostensteigerung noch nicht enthalten sind. Aber vielleicht doch nicht, weil die Ausgaben für einen Infoscreen vor dem Gebäude bisher mit 30.000 Euro angegeben sind – ob es dann die geplante große Variante wird oder vielleicht doch eine etwas kleinere Version, oder ob überhaupt so ein Modul vor dem bisherigen Café stehen wird, ist noch nicht entschieden.

Ein Infoscreen soll helfen

Regine Bort vom Architekturbüro Botterweich und Bort stellte die Umbaupläne vor, zeigte den Raum mit Tresen, Sitzbank und Regalen in hellen Holztönen und listete die Kosten auf. Prinzipiell sei alles barrierefrei zugänglich; die Toilette allerdings könne man mit einem Rollstuhl nicht erreichen – dafür fehlen am Zugang fünf Zentimeter Platz.

Das Rother Inklusionsnetzwerk, das in die gesamten Planungen einbezogen worden ist, habe dem vorliegenden Konzept trotzdem zugestimmt.

Was ist mit der Außenwirkung in der Zeit, in der die Tourist Info geschlossen ist? So entstand die Idee vom Infoscreen vor dem Haus, berichtete Hochbauamtsleiter Stefan Hofmann. SPD-Stadtrat Peter Ulrich gab zwar zu bedenken, dass die Innenstadtsatzung diese Form "gar nicht zulässt", aber Hofmann widersprach: Dies betreffe nur an der Wand hängende Objekte.


Tourismus in Roth und im Landkreis: Handy-App im Praxistest


Und Regine Bort erklärte, dass den Planern bei der Abwägung eine Stele optisch "deutlich harmloser" erscheine als unorganisiert angebrachte Plakate. Die Säule vor dem Haus könnten Ratsuchende ständig bedienen, auch wenn die Flyer im Haus gerade nicht verfügbar seien. Und "etliche junge Leute nehmen gar keinen Flyer mehr in die Hand", weiß Regine Bort. Also sei die Stele sicher sinnvoll, wenn man eine moderne Informationsstelle einrichten will, aber vielleicht "erstmal nur eine mittelgroße", schlug Bürgermeister Ralph Edelhäußer dem Ausschuss vor.

Gebilligt wurde der komplette Betrag – auch wenn man selbst im Bauamt über die Summe "etwas erschrocken war", wie Hofmann bekannte. Der Empfehlungsbeschluss fiel übrigens fast einstimmig, nur Jochen Gürtler (CSU) will sich mit dem Umzug nicht anfreunden. Der Standort der Info im Schloss wäre ihm "deutlich lieber".

Keine Kommentare