Regenbogen als Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten

4.4.2020, 06:07 Uhr
Regenbogen als Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten

© Foto: Anja Knieling

Nicht lange danach habe eine weitere Schülerin durchgeklingelt, die der Enge daheim am liebsten entfliehen mochte, erzählt Knieling. Ihr Fazit: "Diese Corona-Zeiten sind für manche echt kein Spaß!"

Da säßen Familien im Zuge der Ausgangsbeschränkungen in kleinen, Balkon-losen Wohnungen aufeinander. Da wären Eltern, die anstehende Rechnungen aufgrund von Kurzarbeit oder gekündigten Nebenjobs nicht mehr stemmen könnten. In dem ein oder anderen Haushalt sei es wohl eine Frage der Zeit, bis schwierige Beziehungen zu eskalieren drohten. "Was also tun?", fragte sich Anja Knieling. Klar umrissen war ihr Wunsch, "den Kindern in dieser Ausnahmesituation eine Freude zu bereiten".

Stifte, Blöcke und Süßes

Die ermutigende Devise "Gemeinsam packen wir das!", schoss der Schulsozialarbeiterin durch den Kopf, so dass es zur Tat namens "Paket für dich!" nicht weit war. Denn genau das machte Knieling schließlich: Sie schnürte aufmunternde "Corona-Päckchen" – mit Stiften, Blöcken, Süßigkeiten.

Erst nur vereinzelt, inzwischen für viele ihrer Schülerinnen und Schüler vom Stadtpark – "um ein bisschen Sonne in die manchmal sehr düsteren Umstände" zu schicken. Diese Gute-Laune-Postsendungen sollen den Youngsters nämlich "ein Lächeln aufs Gesicht zaubern" und Eltern wie Kindern eine zuversichtliche Botschaft vermitteln: "Wir sind für euch da! Wir schaffen das gemeinsam!", lautet das Ziel der Aktion, die von Schulleitung und Förderkreis unterstützt wird.


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Die Päckchen im Einzelwert von zehn bis 15 Euro würden auf das jeweilige Alter und Geschlecht der Kids abgestimmt. So enthielten die Kartons neben erwähnten Stiften, Malvorlagen und Süßigkeiten zum Beispiel auch ein kleines Kresse-Anzuchtset, Säfte, Zeitschriften, Spielzeug oder ein Tagebuch. Darüber hinaus lägen dieser "Hardware" Rezept- und Backvorschläge bei, eine Liste mit Beschäftigungsideen, ein frankierter Rückumschlag für Schreibfreudige sowie ein Elternbrief. Letzterer verweist auf den direkten Draht zur Schulsozialarbeit, falls es familienintern doch "brenzlig" werden sollte.

Damit so viele Pennäler wie möglich Post erwarten dürfen, sei die "Schule am Stadtpark" um jede bereits eingegangene und noch eingehende finanzielle Spende dankbar, betont Anja Knieling und unterstreicht zudem, dass die Waren für die Päckchen ausschließlich vor Ort gekauft würden, um hiesige Wirtschaftskreisläufe zu unterstützen.

Miteinander Krisen meistern

Und weil von der Aktion auch "nach Corona" etwas bleiben soll, seien in den Paketen jeweils ein großer und ein kleiner Regenbogen-Vordruck zu finden. Für den großen gelte: "Ausmalen, daheim ans Fenster hängen und fotografieren", ermuntert Knieling. Denn: Die gesammelten Fotos der Schülerschaft könnten sich dann zu einer Collage vereinen, die sicherlich auch ein exponiertes Plätzchen im Schulhaus erhalte. Und gegen Einsendung der (ebenfalls farbig verschönerten) Klein-Variante gebe es zum Schulwiederbeginn ein Präsent bei der Schulsozialarbeiterin, heißt's.

Das Symbol des Regenbogens sei im Übrigen nicht zufällig gewählt: "Ein Zeichen der Hoffnung in schwierigen Zeiten – dass wir miteinander so manche Krise meistern können".

Weitere Auskünfte unter Telefon 09171-816421 oder E-Mail  anja.knieling@landratsamt-roth.de; Spenden können unter dem Verwendungszweck "Paket für dich" auf folgendes Konto überwiesen werden: Förderkreis für das Sonderpädagogische Förderzentrum Roth e.V., IBAN: DE41 7645 0000 0750 9056 06, Sparkasse Mittelfranken-Süd.

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