Roth: Neue Jugendhilfestation der Rummelsberger

28.2.2014, 18:04 Uhr
Roth: Neue Jugendhilfestation der Rummelsberger

Wie das Konzept der Jugendhilfestation genau funktioniert, wird am Beispiel von Janik klar: Der Zwölfjährige hat seit der Trennung seiner Eltern schulische Probleme, ist aggressiv. Als die Mutter sich nicht mehr zu helfen weiß, nimmt sie Kontakt mit dem Rother Jugendamt auf, das sie an die Jugendhilfestation verweist.

Dort bespricht ein Team von Fachleuten mit der Mutter und Janik die Problemlage. Bald ist’s beschlossen: Janik soll bleiben, wird nun also täglich nach der Schule ins gemütliche Haus in der Rother Rosenweiherstraße kommen, wo sich ein Team von Fachleuten der Diakonie um ihn und 15 weitere Kinder zwischen sechs und 14 Jahren kümmert.

Auch die Mutter erhält Rat und Hilfe, denn ein Dauerzustand soll der Aufenthalt von Janik in der Jugendhilfestation nicht werden: „Nach zwei Jahren ist in der Regel Schluss“, so Herbert Schärdel, der seit zehn Jahren die Jugendhilfestation in Neumarkt leitet und nun auch das neue Haus betreut. „Der Aufenthalt hier soll nicht Teil des Lebens der Kinder werden. Unser Ziel ist ganz klar die Rückkehr in die Familien.“

Damit das gelingt, verfolgt die Rummelsberger Diakonie einen eigenen Ansatz: neben dem heilpädagogischen Angebot in der Jugendhilfestation mit intensiver Betreuung und Begleitung der Kinder und Jugendlichen durch Fachpersonal, ergänzen ambulante Hilfsangebote die heilpädagogische Maßnahme: Gespräche, Fortbildungen, Präventionskurse. „Die Elternarbeit ist ein entscheidender Bestandteil unserer Arbeit“, so Herbert Schärdel.

Bestünde nach der Zeit in der heilpädagogischen Tagesstätte weiterhin Betreuungsbedarf, sei dieser über die ambulanten Hilfen möglich. „Wir können die Familien so länger begleiten“.

Die Erfolgsquote dieses Konzeptes, so zieht Schärdel Bilanz aus seinen Erfahrungen in Neumarkt, sei „sehr gut“, denn: „Es gelingt uns sehr oft, dass die Kinder nach den zwei Jahren ohne weiteren Betreuungsbedarf in die Familien zurückkehren“.

Die Rummelsberger Diakonie hat das Haus in Roth von der Diakonie Neuendettelsau übernommen, die dort zuvor eine reine heilpädagogische Tagesstätte betrieben hat. Mit dem Konzept, diese in Zukunft mit ambulanten erzieherischen Angeboten zu ergänzen, überzeugten die Rummelsberger die Behörden im Landkreis, wie bei der Einweihung der Jugendhilfestation deutlich wurde.

So lobte Roths Jugendamtsleiter Manfred Korth die gute Zusammenarbeit mit den Rummelsberger Diensten und ihrem pädagogischen Leiter Olaf Forkel und betonte, dass man sehr ähnliche Vorstellungen von Jugendhilfe hätte.

Landrat Herbert Eckstein und Roths Bürgermeister Ralph Edelhäußer sagten, sie seien „sehr froh“ über das Engagement der Rummelsberger im Landkreis. Harald Frei, Geschäftsführer der Rummelsberger Diakonie freute sich, dass mit der Jugendhilfestation nach den Auhofwerkstätten nun ein zweiter großer Wirkungsbereich der Diakonie im Landkreis Roth entstanden ist.

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