Rother wissen jetzt, wo der Pfeffer wächst

13.1.2017, 18:45 Uhr
Rother wissen jetzt, wo der Pfeffer wächst

© Foto: privat

In Kaplan Chinnas ehemaliger Pfarrei gab es einen grandiosen Empfang, den sein Nachfolger organisiert hatte. Mit Musik wurde die Reisegruppe am Bus abgeholt und in einer Prozession zum Dorfplatz geleitet, wo viele Fotos geschossen, Geschenke überreicht und Tänze vorgeführt wurden.

Es bestand auch Gelegenheit, einzelne Häuser zu besuchen, sodass die mitgereisten Rother einen Eindruck von den dörflichen Wohnverhältnissen erhielten. Schließlich wurde die Gruppe ins Pfarrhaus zum Essen eingeladen.

Ähnlich überwältigend gestaltete sich tags darauf der Empfang durch die Familie von Kaplan Chinna in Patibandla. Die Eltern, die Schwester und die Verwandten des Kaplans begrüßten die weitgereisten Gäste mit Blumenkränzen und servierten auf der Dachterrasse ihres neu gebauten Hauses ein opulentes indisches Mahl.

Anlässlich des Patroziniums der Kirche von Patibandla, die den Heiligen Drei Königen geweiht ist, feierte der Diözesanbischof zusammen mit einer großen Anzahl von Priestern einen Festgottesdienst, der fast drei Stunden dauerte.

Ein weiteres Highlight der Reise war die Begegnung mit dem Bischof von Guntur Bhagyaiah Chinnabathini, der erst seit einigen Monaten im Amt ist, vorher Caritasdirektor war und mehrere Jahre im Bistum Hildesheim wirkte. Die Reisegruppe erfuhr von ihm, dass die Pfarrer an Sonntagen vier bis fünf Messen an verschiedenen Orten halten müssten und dass in den regionalen Priesterseminaren viele Seminaristen studieren würden.

Da es dort keine Kirchensteuer wie bei uns gibt, wird die Arbeit der Kirche durch Spenden der Gläubigen und durch den Vatikan finanziert. Auch das Kolping-Sozialwerk übernimmt die Finanzierung von Projekten wie die Trinkwasserversorgung oder die Unterstützung von Kindern, wenn sie zur Schule gehen.

Touristische Höhepunkte

Neben dem eindrucksvollen Besuch und der Gastfreundschaft in der südindischen Heimat von Kaplan Chinna lernte die Reisegruppe auch die touristischen Höhepunkte Indiens kennen: Von Südindien ist die Sieben-Millionen-Stadt Hyderabad zu erwähnen, in der die größten Filmstudios der Welt und die Festung Golconda besichtigt wurden.

In Nordindien standen die Sehenswürdigkeiten des „goldenen Dreiecks“ Delhi–Jaipur–Agra im Mittelpunkt, wobei die Besichtigung des Taj Mahal ein gewisses Highlight darstellte. In einer typisch indischen Operettenaufführung wurden die Rother in die Begebenheit um das Taj Mahal („teuerster Liebesbeweis aller Zeiten“) eingeführt.

Weitere besondere Erlebnisse waren der Ritt auf den Elefanten in Fort Amber und die Rikscha-Fahrt in Old-Delhi. Dabei konnte hautnah das pralle Leben Indiens erfahren werden, aber auch die weniger schönen Seiten – die armen Menschen, die schlechten Behausungen, die Slums, die Umweltverschmutzung.

Ein weiteres Reiseziel war Goa, der ehemaligen portugiesischen Kolonie. Hier missionierte einst der Heilige Franz Xaver und fand 1554 seine letzte Ruhestätte in der Basilika „Bom Jesus“. Er gilt heute als Schutzpatron Indiens, dessen Gedenktag am 3. Dezember groß gefeiert wird.

Ferner besichtigt wurde die Franziskus-Kirche und die Kirche der Heiligen Katharina von Alexandrien. Erholung gab es für einige Stunden am palmengesäumten Sandstrand. Besucht wurden außerdem der Markt von Goa und eine Gewürzplantage. Seitdem wissen die Rother, wo Pfeffer, Nelken, Chili, Zimt und andere Gewürze wachsen.

Während der 14-tägigen Reise gab es viel zu erleben, so die verschiedenen Religionen Indiens, vor allem die Hindu-Tempel, die Moscheen, die christlichen Kirchen, das städtische und das ländliche Leben, die touristischen Höhepunkte. All das war von den örtlichen Reiseleitern auf das Beste vorbereitet.

 

 

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