Thalmäs-Singers verbreiten seit zehn Jahren gute Stimmung

19.11.2017, 16:49 Uhr
Thalmäs-Singers verbreiten seit zehn Jahren gute Stimmung

© Foto: Jürgen Leykamm

Ein paar Töne gibt es von Chorleiterin Doris Polinski am E-Piano zum Auftakt, vergnügt setzen Daniel Vöhl (Gitarre) und Fritz Lettenmayer (Cajon) ein, während die Sängerschar den Altarraum betritt und gleich loslegt: "Er lebt!" schallt es durch das Kirchenschiff.

Ein Widerhall der Auferstehungsfreude der ersten Christen bricht sich hier Bahn. Eine Fröhlichkeit, die mitnichten auf Kosten der christlichen Botschaft geht, sondern diese eindrucksvoll unterstreicht. Die "Thalmäs-Singers" schaffen es auch nach zehn Jahren einfach immer wieder, "Licht und Glanz" zu sein, egal wo sie auftreten. Und für volle Gotteshäuser zu sorgen, wie der gastgebende Pfarrer Rudolf Hackner neidlos und bewundernd feststellt. Als Zeichen dafür überreicht er Polinski ein Lichtkreuz als Geschenk.

Das Jubiläums-Konzert war eine gute Idee, wie die tolle Mischung aus neuen Liedern und Lieblingsstücken der Mitglieder beim Auftritt zeigt. Über eine Leinwand flimmern dabei nicht nur Bilder von Chorkonzerten der vergangenen zehn Jahre und geselligen Momenten der Gruppe, sondern auch Lieder und Solisten werden gezeigt. Das wollen sich über 300 Zuhörer nicht entgehen lassen, nur zusätzliche Stühle im Mittelgang und auf der zweiten Empore können den Andrang fassen.

Soli wechseln

Die Soli wechseln bei diesem Konzert von Lied zu Lied, was ebenso von der gemeinschaftlichen Einstellung des Chores spricht, wie diesem auch einen besonderen Abwechslungsreichtum verleiht. Polinski selbst hält sich trotz toller Soul- und Gospelstimme zurück, ist nicht als Solistin, sondern "nur" als ergänzender Duett-Part ab und an zu hören.

Auch die Lieder selbst haben es in sich. "Freedom is a voice" etwa beginnt afrikanisch, bevor es zum englischsprachigen Gospel mutiert, der sich dann mit dem Klassiker "Amazing grace" mischt. Die perfekte Überleitung zu einem Stück aus dem gleichnamigen, vom Chor vergangenes Jahr aufgeführten Musical. "Der Traum vom Glück" sei eben nicht illusionär, heißt es da. Er kann wahr werden, wenn einem der Schöpfer das richtige Lied ins Herz gibt, legt das nächste Stück nahe, während dezente Lichteffekte einer Lichtorgel die Kirchenorgel umschwirren. Doch das ist nichts im Vergleich zum "Licht der Welt", das auch besungen wird.

Sich bei ihrer Gruppe und vielen anderen zu bedanken, ist Polinski ein großes Bedürfnis. Gesungen wird dieser Satz natürlich ebenso. Und das auch für eine erkrankte Sängerin.

"Obstsalat" zum Mitsingen

Ein anrührender Sechs-Achtel-Rhythmus, bei dem man vor Wertschätzungsgefühlen beinahe mitschunkeln möchte. Weiter geht es wieder mit dem Glück, aber dieses Mal träumt die Gruppe nicht vom eigenen, sondern dem Wohlergehen der Welt, die es zu verändern gilt. Den Funken der Gottesliebe weitertragen, so die Botschaft. Doch bevor es zu theologisch wird, greift man zum "Obstsalat" zum Mitsingen — hier soll sich jeder bei der Frucht einklinken, die ihm am besten schmeckt. "Mango, Mango" oder "Kiwi, Kiwi, Kiwi" klingt es durchs Gotteshaus – und bei "Ananas-Banane" schwillt die Lautstärke noch an.

Ein gesungener Rückblick über den Auftritt beim Luther-Oratorium vor 20.000 Zuhörern darf natürlich nicht fehlen. Das Stück "Mut" stößt dabei auf besondere Begeisterung. Die weckt beim Chor vor allem eine Person: Jesus Christus. Zu ihm wird sich vorbehaltlos bekannt.

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