Vom Kaplan zum Rother Pfarrer: Willkommen für Rückkehrer

7.10.2009, 00:00 Uhr
Vom Kaplan zum Rother Pfarrer: Willkommen für Rückkehrer

© Raithel

Kinder aus den beiden katholischen Kindergärten, Vertreter von katholischer, evangelischer und politischer Gemeinde sowie von Vereinen und Verbänden erwarteten Löhr beim offiziellen Empfang auf dem Rother Marktplatz.

Maximilian Prasch, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates, freute sich bei seiner Begrüßung, dass so viele gekommen waren. 2. Bürgermeisterin Elisabeth Bieber meinte: «Es ist ein freudiger Tag, wenn ein neuer Seelsorger in die Stadt kommt.«

Ausgestattet mit roten Gerbera führten die Kinder dann den Zug zur Kirche an. Der Frauenbund, die Katholische Arbeitnehmerbewegung (KAB) und die Kolpingsfamilie folgten mit Fahnen und vielen Mitgliedern. Auch musikalisch begrüßte die Stadt den neuen Pfarrer; so begleitete die Stadtjugendkapelle den Kirchenzug.

Nach den Vertretern aus Politik und Wirtschaft folgten die Pfarrgemeinderäte und die Mitglieder der Kirchenverwaltung. Mit einem beeindruckenden Aufgebot von rund 50 Mädchen und Jungen begleiteten die Ministranten ihren neuen «Dienstherren« auf dem Weg zu seiner künftigen Wirkungsstätte. Neben dem kommissarischen Dekan Georg Brenner, der die Installation vornahm, waren auch viele Geistliche aus den umliegenden Pfarreien gekommen.

Ökumene ist wichtig

Dass die Ökumene in Roth eine besondere Bedeutung hat, wurde klar, als Christian Löhr und der Pfarrer der evangelischen Pfarrei, Peter Goertz, sich auf der Treppe vor der Stadtkirche herzlich begrüßten – wie gute, alte Freunde. Durch ein großes Spalier durften Christian Löhr und auch der neue Kaplan Michael Krüger schließlich die letzten Meter zur Kirche zurücklegen.

«Wir sind die Kleinen in den Gemeinden« sangen die Kinder dann und überreichten dem neuen Pfarrer ihre Blumen. Dass Löhr kein Einzelkämpfer ist, sondern sich im Teamwork übt, wurde sofort klar, als er die Hälfte seines stattlichen Blumenstraußes an Kaplan Krüger übergab: «Du gehörst doch auch dazu!«

Den symbolischen Schlüssel überreichte Kirchenpfleger Heinz-Peter Bieberle, bevor es dann zum Gottesdienst in die Kirche ging. Ein weiteres schönes ökumenisches Zeichen war die musikalische Gestaltung der Messfeier, die der katholische Kirchenchor zusammen mit den evangelischen Posaunenchören aus Kiliansdorf und Roth bestritten. Mit dem Bild von Garten und Gärtner verglich Georg Brenner in seiner Predigt die Arbeit des Geistlichen in der Gemeinde. Bei einem schönen Garten gehe den Menschen das Herz auf. Aber ein Garten verkomme, wenn er nicht gepflegt werde. «Wo Gott aus dem Spiel gelassen wird, verdörrt alles«, so Brenner.

Rühriger Vorgänger

Dass Löhr nun kein Neuland «beackern« muss, habe er seinem rührigen Vorgänger Alfred Rottler zu verdanken; er könne nun weitergestalten und etliche Baustellen, auch ganz reale, wie die Sanierung der Kirche (wir berichteten) angehen.

«Unterstützung erfährst du dabei durch den Heiligen Geist!«, sprach Brenner dem neuen Pfarrer Mut zu, forderte aber gleichzeitig die Gemeinde auf: « Eine Pfarrgemeinde darf ihren Pfarrer nicht alleine am Altar stehen lassen.«

Nach dem Glaubensbekenntnis des Pfarrers vor der Gemeinde wurden in Fürbitten und der Gabenbereitung etliche Gegenstände zum Altar gebracht, verbunden mit Bitten und Wünschen für den neuen Geistlichen. Darunter waren ein Familienbild und Spielzeug stellvertretend für die Familien und die Kinder der Pfarrei, ein Schulbuch für die Schülerinnen und Schüler, ein MP3-Player für die Musik.

Die Verbände brachten eine Fahne; als Zeichen der Ökumene wurde das Ökumene-Faltblatt der beiden Kirchen zum Altar gebracht. Mit dem Salz war die Bitte verbunden, dass Christian Löhr als kleine Prise wirken möge und so neue Schärfe und Würze in die Pfarrei bringt.

Nach dem Gottesdienst bot sich für die Gläubigen die Gelegenheit, bei einem Stehempfang das Gespräch mit dem «Neuen« zu suchen - oder alte Kontakte aus der Kaplanszeit aufzufrischen.