Zubringer zum Allersberger Bahnhof

30.6.2020, 17:04 Uhr
Zubringer zum Allersberger Bahnhof

© Foto: Reinhold Mücke

Auslöser für die Debatten über das Thema Bus-Shuttle zum Bahnhof Allersberg (Rothsee) waren Anträge von Marktrat Eduard Riehl (SPD), der am liebsten einen kostenlosen Shuttlebus zum Anschluss an den künftigen S-Bahnverkehr haben wollte. Zumindest für den Hauptort, teilweise aber auch für die Ortsteile sollten Verbindungen so geschaffen werden, dass zu jeder Zugfahrt in Richtung Nürnberg und auch zurück ein Anschluss mit einem Bus in den Hauptort bestehen sollte, teilweise womöglich auch mit mehreren Haltestellen, wie Eduard Riehl seinen schriftlich bereits auf den Tag genau vor fünf Monaten eingereichten Antrag nochmals im Gremium erläuterte.

Damit könne nach seiner Auffassung auch eine größere Akzeptanz für den Schienenverkehr erreicht werden und die Anbindung Allersbergs an den Bahnhof, die zwar nicht die schlechteste wäre, sei aber auch verbesserungsbedürftig, sagte er. Mindestens jede Stunde sei eine Busanbindung notwendig, forderte Riehl. Und er meinte auch, dass die vorhandenen Parkplätze am Bahnhof nicht ausreichend seien, dass aber der Bau zusätzlicher Parkplätze auch keine Abhilfe schaffen würde. Und mit den dafür eingesparten Mitteln könne ein Zubringerdienst zwischen Allersberg und dem Bahnhof locker bestritten werden.

Die Verwaltung hatte schon einmal ihre Fühler ausgestreckt, wie Bürgermeister Daniel Horndasch im Gremium vortrug. Gespräche mit den Busunternehmen Dorr und Arzt und auch dem Landratsamt seinen geführt worden mit dem Ergebnis, dass die Firma Dorr einen zusätzlichen Bus und zwei Fahrer dafür bräuchte, was Kosten von wenigstens rund 1000 Euro je Tag verursachen würde.

Ähnlich hatte es die Firma Arzt gesehen, die 500 Euro am Tag plus verschiedener Zuschläge ansetzte. Und auch das Landratsamt als für den öffentlichen Personenverkehr zuständig gehe von Kosten von wenigstens 250 000 Euro im Jahr aus.

Zu den bestehenden Verbindungen dürfe keine Konkurrenz aufgebaut werden und die Kosten müssten allein vom Markt getragen werden. Sei es das richtige politische Signal, sowas kostenlos einzuführen und anzubieten, fragte Daniel Horndasch in die Runde, der aber auch auf den eingerichteten Rufbus verwies.

Seitens der Grünen stimme man dem Antrag zu, meldete sich Tanja Josche (Grüne) zu Wort. Sie nahm damit auch Bezug auf die Seniorenwerkstatt im Februar, wo sich Freiwillige für die Einrichtung eines Bürgerbusses bereits gemeldet hätten. Der Bürgerbus solle mit dem vorhandenen All-Mobil eingerichtet werden, womit die Kosten überschaubar wären.

Das sei aber noch nicht ausgereift, entgegnete Eugen Czegley (FW), auch als Seniorenbeauftragter der Marktgemeinde, das sei noch ausgiebig zu diskutieren. Und auch die Frage des All-Mobils müsste diskutiert werden, wandte Horndasch ein, denn das vorhandene sei in die Jahre gekommen.

 

Varianten und Fördermöglichkeiten

 

Eduard Riehl zeigte sich etwas enttäuscht, denn er habe mit seinem Antrag eine Diskussion anregen wollen und der Marktrat sollte auch sagen, dass es in diese Richtung weitergehen solle. Eine Abstimmung über den Antrag forderte der Bürgermeister oder aber eine Rücknahme des Antrags. Norbert Schöll (CSU) wollte ebenso ein Weiterbetreiben im Sinne des Antrags, was die Verwaltung mit den Überlegungen verschiedener Varianten und der Untersuchung von Fördermöglichkeiten durchführen solle. Wenn es der Sache dienlich sei, sei er bereit, seinen Antrag zurückzuziehen, baute Riehl eine Brücke. Aber er wolle, dass das Thema damit nicht erledigt sei, sondern weiterbetrieben werde. Dem stimmten auch die Markträte einstimmig zu.

Zubringer zum Allersberger Bahnhof

© Foto: Reinhold Mücke

Thema "Radwege": Da wollte Eduard Riehl ein innerörtliches Radwegenetz entwickelt haben, das Radfahrer ungefährdet nutzen können und das für Allersberg-Ort genauso wie für die Ortsteile gelten solle. Da holte Bauamtsleiter Gunther Pfahler länger aus mit dem Aufzeigen von bereits vorhandenen Radwegen und existierenden Planungen. Den Radweg von Lampersdorf bis Heblesricht führte er auf, dessen Verwirklichung in den Händen des Landkreises entlang der Kreisstraße liege, wozu aber seit Jahren noch ein Teil des Grunderwerbs ausstehe. In Richtung Roth, entlang der Staatsstraße in Richtung Nürnberg und auch nach Reckenstetten und in Richtung Freystadt seien die Planungen des Straßenbauamts bereits vorhanden und harren der Umsetzung.

In der Nürnberger Straße solle ebenfalls ein Radweg auf der Westseite angelegt werden, der die Rother Straße quere und zusammen mit der Renaturierung der Kleinen Roth dort bis zur Baumschule Bittner verwirklicht werden solle, dazu sei mittlerweile auch der Grunderwerb erreicht.

Die Sanierung des Bockl-Radwegs auf der früheren Bahntrasse sei geplant, im Haushalt aber wegen der Kosten und eines Brückenthemas seit Jahren zurückgestellt. Und auch den im letzten Jahr verwirklichten Fränkischen Wasser-Radweg führte Pfahler an und zeigte die einzelnen Strecken anhand eines Lageplans auf. Probleme sah er aber für abgetrennte Radwege entlang der Innerortsstraßen, weil dafür entsprechende Breiten vorhanden sein müssten. Das sah Pfahler aber nur in Teilen der Neumarkter Straße als gegeben an. Schon am Marktplatz sei die erforderliche Breite nicht vorhanden wegen der notwendigen Parkplätze.

Da sah Riehl aber das Problem, dass von verschiedenen Richtungen Radwege vorhanden oder geplant sind, aber keine Verbindungen durch den Ort existieren. Ihm sei wichtig, bekräftigte er, dass zukünftig bei Planungen das Thema von Radwegen oder Radverbindungen immer einbezogen werde.

Gunther Pfahler redete da auch dem Radverkehr auf der Straße das Wort, wofür man dann lieber eine 30 km/h-Geschwindigkeitsreduzierung vornehmen sollte. Radwegekonzept heiße ja auch nicht, sagte Tanja Josche, die ansonsten den Antrag Riehls auch unterstützte, dass überall eigene Radwege vorhanden sein müssten. Sie regte an, auch das Thema einer Infrastruktur für Radwege und Radverbindungen zu berücksichtigen.

Schließlich wurde die Entwicklung eines innerörtlichen Radwegekonzeptes im Hauptort Allersberg und in den Ortsteilen beschlossen. Bürgermeister Horndasch bat aber gleichzeitig auch die Markträte, konkrete Vorschläge mit einzubringen, damit diese in ein Konzept einbezogen werden könnten.

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