Scheuer wettert gegen "Asylurlauber" - Kirchenmann sauer
18.9.2016, 17:59 UhrMit einer provokanten Äußerung über abgelehnte Asylbewerber hat CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer den Generalvikar des Bistums Regensburg gegen sich aufgebracht. "Das Schlimmste ist ein fußballspielender, ministrierender Senegalese. Der ist drei Jahre hier - als Wirtschaftsflüchtling. Den kriegen wir nie wieder los", hatte Scheuer im Regensburger Presseclub gesagt.
Dort redete sich der CSU-Politiker in Rage, ätzte zuvor auf Facebook bereits gegen "Asylurlauber". Im Presseclub legte er dann nach, wie die Mittelbayerische Zeitung berichtet: "Die Asylurlauber sagen, jetzt war ich wieder einmal daheim in meinem Land, in dem ich ausgebombt wurde. Dann kehren sie zurück nach Deutschland und beanspruchen wieder Sozialleistungen."
Kirchenmann fordert mehr Differenzierung
Etwas mehr Differenzierung statt Sport- und Kirchenschelte wäre hilfreich, kommentierte Kirchenmann Michael Fuchs auf Facebook den Satz des CSU-Politikers. Der Mittelbayerischen Zeitung sagte der Generalvikar am Sonntag ergänzend, er sei sauer, dass die Ministrantenarbeit für etwas herhalten muss, was eigentlich ein politisches Problem ist.
Scheuer sagte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur, sein am Donnerstag geäußerter Satz sei eine bewusste Zuspitzung gewesen. "Im Zusammenhang ging es um die Schwierigkeit, abgelehnte Bewerber nach einem abgeschlossenen, rechtsstaatlichen Verfahren wieder zurückzuführen, wenn diese sich über einen längeren Zeitraum hier aufhalten." Zugleich habe er die Leistungen des Ehrenamtes hinsichtlich der Integration mehrmals gelobt.
Auf Facebook hatte Generalvikar Fuchs hinzugefügt: "Na dann, liebe Pfarreien und Sportvereine, lasst das mal mit eurer Integrationsarbeit. Herr Scheuer übernimmt. Künftig übt er mit ihnen Querpässe und Kniebeugen. Er fährt aufs Zeltlager und kauft ihnen die Trikots. Er feiert mit ihnen Geburtstag und hört sich nächtelang ihre Fluchtgeschichten an. Vielleicht betet er sogar mit ihnen."
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