Adidas-Pressesprecher berichtete von der WM in Brasilien

22.9.2014, 09:42 Uhr
Adidas-Pressesprecher berichtete von der WM in Brasilien

Jan Runau wohnt in Roth und ist Kunde der Raiffeisenbank Roth-Schwabach. Soweit nichts besonderes. Doch sein Job als Journalist bei Adidas und seine Arbeit bei der Fußball-WM in Brasilien haben ihn für die Bank über Geldgeschäfte hinaus interessant macht. „Die Dienstreise meines Lebens, wie es meine Tochter nannte", sagte Runau.

Im WM-Zirkus

Vor etwa 200 Unternehmerinnen und Unternehmern aus dem Landkreis Roth und der Stadt Schwabach berichtete Jan Runau über seine Erlebnisse, gab etwas von der Adidas-Geschäftsphilosophie preis und ermöglichte auch einen Blick hinter die Kulissen des WM-Zirkus'.

Runau bot echtes Infotainment. Er erzählte lebendig, gab sich offen und stellte kommunikative Gewandtheit unter Beweis. Bemerkenswerte Anekdote am Rande: Unter 75 000 Zuschauern beim Finale in Maracana traf Runau einen der wichtigsten Männer der hiesigen Raiffeisen-Welt.

Aufsichtsratsvorsitzender und Automogul Uwe Feser verfolgte das Endspiel ebenfalls live von der Stadiontribüne aus.

Elf mit den drei Streifen

Die Final-Paarung der Weltmeisterschaft war für Adidas ein Riesenerfolg. „Schließlich hatten im Halbfinale die beiden Adidas-Teams gegen die Nike-Mannschaften gewonnen", sagte Runau.

Das Endspiel schilderte er als außergewöhnliche Veranstaltung. „Das ist kein normales Fußballspiel, dort herrscht eine besondere Atmosphäre: ein Riesenhappening, bei dem die ganze Welt zusieht." Deshalb sei die WM so bedeutsam für Adidas: „Sie ist das größte Sportereignis der Welt.“

Das sorgt für Umsatz. Weltweit hat Adidas acht Millionen Fußballtrikots verkauft, darunter bereits 500 000 deutsche mit dem vierten Stern. Noch häufiger ging der offizielle WM-Ball „Brazuca“ über die Ladentische, der mittlerweile in 14 Millionen Exemplaren über die Fußballplätze dieser Welt rollt.

Einen dieser Bälle hatte Runau sogar mitgebracht ebenso eines der Auswärtstrikots der Deutschen Nationalmannschaft. Die Wahl der Farben war kein Zufall. „Rot-schwarz sind auch die Vereinsfarben von Flamengo Rio de Janeiro“, sagte Runau. Kein Wunder also, dass manche Brasilianer im Finale mit deutschem Sporthemd im Stadion saßen. Die 1:7-Niederlage im Halbfinale hatte die Brasilien-Fans Runaus Schilderung zufolge nicht gegen Deutschland eingenommen, „Tolle Leistung“ habe es geheißen.

Nach Beiß-Attacke gehandelt

Jan Runau war in Brasilien Chef eines 70-köpfigen Teams aus Mitarbeitern der Adidaswelt. Er hat Pressekonferenzen vorbereitet und geleitet und auch die Außendarstellung gesteuert. Nach dem Biss von Uruguay-Star Luis Suárez in die Schulter seines Gegenspielers musste Runau handeln. „Wir haben ihn aus der laufenden Kampagne herausgenommen, aber nicht seinen Vertrag gekündigt“, erklärte der Adidas-Sprecher.

Doch nicht nur Adidas hat bei der Fußball-WM in Sachen Außendarstellung ganze Arbeit geleistet. Auch der DFB ergriff Kommunikationsmaßnahmen, „die sehr gut ankamen und das Deutsche Team so beliebt machten“.

Die Auswahl besuchte ein Indio-Dorf und ein Waisenhaus, spielte dort Fußball und tanzte mit den Ureinwohnern. „Den Coup" nannte es Runau, wie sich die deutschen Kicker nach dem brasilianischen Halbfinaldeba-
kel verhalten haben: Nach dem Schlusspfiff nicht überschwänglich gefreut, per Twitter Anerkennung und Verständnis für die Situation des Verlierers gezeigt.

„Die Brasilianer waren begeistert von den Deutschen“, lautete Runaus Feststellung.

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