Burkert strebt Direktmandat an

22.9.2012, 13:00 Uhr
Burkert strebt Direktmandat an

© Schmitt

Am Donnerstagabend konnte er damit zunächst bei seinen Genossen punkten. Die Bundeswahlkreiskonferenz Nürnberg-Süd der SPD nominierte den ehemaligen Gewerkschaftssekretär mit 95,95 Prozent der Stimmen als Direktkandidat für die Bundestagswahl im nächsten Jahr. 

14 der 73 Delegierten kamen aus Schwabach. Burkert erhielt 70 Ja-Stimmen. Drei Konferenzteilnehmer enthielten sich. Martin Burkert vertritt Nürnberg-Süd und Schwabach seit 2005 im Bundestag. Im Februar 2010 wählten ihn die bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten zum Chef ihrer Landesgruppe. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder.

„Geheime Liebe“

„Nürnberg, meine große Liebe. Schwabach, meine geheime Liebe.“ Mit diesen Worten versicherte Burkert, in der Nähe zu den Bürgern auch in der nächsten Legislaturperiode einen Schwerpunkt seiner Arbeit als Abgeordneter zu sehen. „Ich will direkter Ansprechpartner sein“, erklärte der SPD-Parlamentarier. Für Schwabach werde sein besonderes Augenmerk dem Lärmschutz beim Ausbau der A6 und der barrierefreien Gestaltung des Bahnhofs gelten. Ferner wolle er im Bereich Umwelt und Klimaschutz eng mit den Schwabacher Schulen kooperieren. Die Schwabacher Jusos werde er weiter intensiv beim Einsatz für eine zusätzliche Nacht-S-Bahn unterstützen.

Gespickt mit wichtigen Details und zahlreichen inhaltlichen Forderungen deutete Martin Burkert vor den Delegierten aus Nürnberg und Schwabach teils auch eine inhaltliche Änderung der Arbeitsmarkt- und Rentenpolitik an. Er forderte eine Reglementierung der Leih- und Zeitarbeit, verlangte eine Abkehr von der automatischen Grundsicherung bei Langzeitarbeitslosen und trat trotz Beibehaltung der „Rente mit 67“ für einen stufenweisen Einstieg in den Ruhestand ein. Er soll durch eine Teilrente ohne Zuverdienstgrenzen ab dem 60. Lebensjahr erfolgen. 

„Hier bin ich sehr nah bei den Gewerkschaften“, so Martin Burkert. Zugleich soll aus seiner Sicht die Solidarrente von 850 Euro nicht besteuert und das Rentenniveau wieder angehoben werden. „Die Menschen wollen Sicherheit, um im Alter gut in unserem Land zu leben“, lautete Burkerts Überzeugung.

Keine Festlegung

Mit Blick auf die Lage der SPD in Bayern und im Bund hielt er es für zu früh, die Umfragen zu kommentieren. „Ich setze auf den Wahlkampf“, so Burkert, der sich für den Wahlkreis ebenso optimistisch wie kämpferisch zeigte. „Ich werde alles daran setzen, das Direktmandat zu erringen“, erklärte er. In Sachen Kanzlerkandidat wollte sich Martin Burkert nicht festlegen. „Wir haben drei hervorragende Kandidaten.  Einer davon wird es werden und mit ihm ziehen wir in den Wahlkampf“, so der Parlamentarier. 

Er hielt es trotz des schlechten Abschneidens der SPD bei der jüngsten Bundestagswahl für möglich, dass die SPD ins Kanzleramt einziehen könne. „Viele dachten 2009, es stehe ein ganzes Jahrzehnt Opposition vor uns, das sieht heute anders aus: Wir haben die Chance auf die Kanzlerschaft.“

Mit Blick auf die gegenwärtige schwarz-gelbe Regierung sprach Martin Burkert von der schlechtesten Arbeit der Nachkriegszeit: „Sie ist geprägt von Ankündigungen und Klientelpolitik und besitzt keinen Kompass für Europa.“

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