Tom Aurnhammer will „grüner Politik ein Gesicht geben“

16.11.2012, 08:24 Uhr
Tom Aurnhammer will „grüner Politik ein Gesicht geben“

© Schmitt

24 Parteimitglieder haben den 45-jährigen Veranstaltungstechniker und Produzenten bei der Nominierungsversammlung in Georgensgmünd einstimmig zum Kandidaten der Öko-Partei für die Bundestagswahl 2013 gewählt.

Aurnhammers Wahlkreis ist riesig. Er umfasst die Landkreise Roth und Nürnberger Land. Das Gebiet reicht von Velden im Norden bis nach Kraftsbuch im Süden an die Grenze Oberbayerns.

Neu im Kreisvorstand

Tom Aurnhammer ist ein echtes Kind der Region. Geboren wurde er in Treuchtlingen. 20 Jahre hat er in Nürnberg gelebt. 2005 ist er nach Georgensgmünd gezogen. Mitglied der Grünen dort ist er seit Dezember 2009. Vor einem halben Jahr haben ihn die Grünen im Landkreis Roth zu einem ihrer drei Kreisvorsitzenden gewählt.

Blickt man auf seine Familie, kann man ihn durchaus als „politisch vorbelastet“ bezeichnen. Sein Vater war lange Jahre Mitglied des Treuchtlinger Stadtrats und Kreisrat, allerdings nicht für die Grünen, sondern für die CSU.

Aurnhammers erklärtes Ziel für die Bundesebene lautet: „Schwarz-gelb ablösen.“ Dabei ist es ihm ein Hauptanliegen „grünen Positionen ein Gesicht zu geben“. Denn seiner Meinung nach müssen hinter politischen Programmen auch immer Menschen stehen, die Inhalte glaubhaft verkörpern. „Ich bin einer davon und ich will grüne Positionen in der Fläche verankern“, lautet seine Botschaft. Dabei hat ihn insbesondere der Gedanke der Nachhaltigkeit von den Grünen überzeugt. „Das gibt unserer Politik eine Richtung.“

Von den nach der Wahl Katrin Göring-Eckardts zur Spitzenkandidatin aufgekommenen Diskussionen um eine mögliche Koalition mit der Union will sich der Freiberufler nicht irritieren lassen. Seine Präferenz liegt eindeutig bei Rot-Grün. Zunächst aber will er ein gutes Ergebnis der eigenen Positionen erreichen. Gemeinsam eine Regierung bilden solle man dann mit der Partei, „mit der sich am meisten grüne Positionen durchsetzen lassen, und das ist gegenwärtig wohl die SPD“.

Dabei steht für ihn die Umsetzung der Energiewende ganz oben: „Das macht die schwarz-gelbe Regierung nicht einmal halbherzig.“ Ferner sei er als Mitglied des Landesarbeitskreises Kultur der Grünen und auch beruflich eng mit den Problemen der Kreativen und Kunstschaffenden verbunden. Insbesondere beim Urheberrecht sieht der gelernte Mediengestalter für Video und Rundfunk infolge der völlig veränderten Veröffentlichungsqualität einen „hohen Reformbedarf, der aber mit Augenmaß umgesetzt werden muss“.

Aktiv in ganz Europa

Aurnhammer arbeitet seit 17 Jahren selbständig als Techniker und Produzent für große Veranstaltungen aller Art in ganz Europa. Die Lebenswelt kleiner und mittlerer Unternehmer ist ihm deshalb nicht fremd.

Den Bedarf von Familien mit Kindern kennt Tom Aurnhammer ebenfalls aus eigener Erfahrung. Er ist seit zwölf Jahren verheiratet und hat zwei Söhne, fünf und neun Jahre alt. Familienförderung, Kinderbetreuung und Bildung sind für ihn bedeutende Zukunftsfragen, für die auch in Berlin wichtige Weichen gestellt werden.

Realistische Chancen als Direktkandidat der Grünen hat er gegen Kandidaten wie Marlene Mortler (CSU) oder Christian Nürnberger (SPD) nicht. Ob er dennoch in den Bundestag einziehen kann, entscheidet sich unter anderem am 7. und 8. Dezember in Augsburg. Dann werden die bayerischen Grünen ihre Landesliste wählen.

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