Waikersreuther Straße: Gehweg kommt endlich in Sicht

21.9.2014, 09:00 Uhr
Waikersreuther Straße: Gehweg kommt endlich in Sicht

© Foto: Wilhelm

Die gute Nachricht für die Bürger: Der Bau eines Gehwegs in der Waikersreuther Straße zwischen der Reichswaisenhausstraße und der Albrecht-Dürer-Straße ist wieder Thema im Stadtrat. Dafür hat eine Initiative gesorgt, die im Dezember 2013 eine Liste mit 464 Unterschriften an OB Thürauf und die CSU übergeben hatte.

CSU: Sicherheit für Kinder

Die CSU hat diese Forderung daraufhin in einem Stadtratsantrag unterstützt. Schließlich sei dies für die jungen Familien im neuen Wohngebiet an der Georg-Hetzelein-Straße „die wichtigste Verbindung zur Innenstadt“. Zudem liegen sowohl die Realschule als auch die Schule der Lebenshilfe an dieser Straße. Entsprechend groß ist morgens der Verkehr. Der Gehweg diene der Sicherheit der Kinder.

Die nicht ganz so gute Nachricht: Entschieden ist noch nichts. Zwar sind auch SPD und Grüne grundsätzlich für den Gehweg, doch die Freien Wähler halten ihn für unnötig. Zudem sollen noch weitere Expertenmeinungen eingeholt werden, vor allem die der Polizei. Deshalb wurde das Thema zunächst vertagt.

Durchwachsen klingt auch die Stellungnahme des Stadtplanungsamtes. Positiv: Der Stadt ist es endlich gelungen, die restlichen für einen Gehweg nötigen Flächen zu kaufen. Insofern stehe einem Bau nichts im Wege.

Weniger positiv: 90 Prozent der Kosten von rund 220 000 Euro müssten die anliegenden Grundstückseigentümer als Erschließungsbeiträge zahlen. Und: Da es in Schwabach einigen Bedarf an Straßenbaumaßnahmen gibt, sei nach jetzigem Stand mit einem Baubeginn nicht vor 2020 zu rechnen. „Das ist natürlich schon ein langer Zeitraum“, findet CSU-Fraktionschef Detlef Paul. Dr. Gerhard Brunner, der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende, wird noch deutlicher: „Wir sind äußerst positiv überrascht, dass der Gehweg jetzt schon möglich ist.“

Der sei ja schon vor 16 Jahren geplant gewesen. Damals hatte die Stadt nicht alle Grundstücke auf der südlichen, also in Richtung Realschule linken Seite. Auf der anderen Straßenseite hätten aber Bäume gefällt werden müssen. Jetzt aber nicht mehr. „Wenn der Gehweg machbar ist“, so Gerhard Brunner, „dann sollte man das aber nicht auf die lange Bank schieben.“

„Der Stadtrat entscheidet, wann es gemacht wird. Heute geht es nur um die Grundsatzfrage, ob der Gehweg in die künftige Prioritätenliste für Straßenbaumaßnahmen aufgenommen werden soll“, betonte Oberbürgermeister Thürauf.

Die Enge sei sicher ein Problem, andererseits fahren die Autos gerade deshalb langsam, so dass sich die Situation dort „gut eingependelt“ habe und auch die Polizei die Lage „nicht dramatisch“ einschätze. Thürauf: „Es brennt dort nicht.“

Während der OB noch abwägt, lehnt Bruno Humpenöder (Freie Wähler) den Gehweg klar ab: Ich sehe keine Notwendigkeit.“ Dann brachte er Zündstoff in die Debatte. „Die CSU hat das den Bürgern im Wahlkampf schmackhaft gemacht. Dabei ist das reine Augenwischerei.“

„Da kann man nur den Kopf schütteln“, reagierte Detlef Paul (CSU) auf seinen „ansonsten sehr geschätzten“ Kollegen: „Die Bürger sind auf uns zugekommen.“

Voreiliger Kauf?

Noch kontroverser wurde die Diskussion, als Petra Novotny (Grüne) fragte, „wieso man den zweiten Schritt vor dem ersten macht.“ Also die Grundstücke schon vor der Entscheidung über den Bau kauft.

„So kann das doch nicht laufen“, sagte auch SPD-Fraktionschef Werner Sittauer empört und forderte sarkastisch, dass dies künftig denn bitte auch für Anträge von Grünen, Freien Wählern und SPD gelte und nicht nur für die CSU. „Da muss ich dem Kollegen Sittauer recht geben“, schaltete sich auch Bruno Humpenöder nochmals ein. „Man hätte den Bauausschuss fragen müssen. Jetzt sollen wir das sanktionieren. Ich lasse mich nicht so übergehen.“ „Dem Grunderwerb lag ja eine frühere Planung mit Gehweg zugrunde“, rechtfertigte sich Kämmerer Sascha Spahic. Durch den CSU-Antrag sei das Thema nochmals ins Bewusstsein gekommen. Ausschlaggebend aber sei gewesen, dass sich nun erstmals die Möglichkeit zum Kauf ergeben habe. Die habe man nutzen wollen.

„Ich verstehe den Vorwurf nicht“, stellte sich OB Thürauf hinter seine Verwaltung. „Der Grunderwerb an der Stelle ist mit Sicherheit nicht falsch.“

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