Zwei Salzsilos für 300.000 Euro ersetzen alte Salzhalle

25.3.2015, 09:11 Uhr
Zwei Salzsilos für 300.000 Euro ersetzen alte Salzhalle

© Foto: Gerner

Wie solche Silos aussehen, können Autofahrer auf der B2 an der Ausfahrt Roth/Allersberg sehen.

Das Bauamt ist gewissermaßen zum Handeln gezwungen. Denn die alte Salzhalle nahe des Wassermungenauer Friedhofs hat „statische Probleme“, wie Paul Distler, Sachgebietsleiter für Straßenbetrieb und Verkehrssicherheit am Staatlichen Bauamt Nürnberg, in der Sitzung des Abenberger Stadtrates erklärte.

Für die Wassermungenauer ist das im Prinzip eine gute Nachricht. Regelmäßig gibt es Klagen über die Lärmbelästigung im Winterdienst, wenn schwere Radlader die Streufahrzeuge füttern. Vor Jahrzehnten stand die Halle zwar schon an gleicher Stelle, war aber weit weg von jeglicher Bebauung. Als Wassermungenau wuchs, rückten die Häuser der Salzhalle immer näher auf die Pelle. Konflikte waren programmiert.

Elegante Lösung

Die lassen sich jetzt mit einem Schlag vergleichsweise elegant entschärfen. Denn das Bauamt ist auf der Suche nach einem neuen Standort fündig geworden. Der Ersatzbau entsteht nicht mehr im Süden des Abenberger Ortsteiles, sondern im Norden, direkt an der B 466, an der Abzweigung nach Dürrenmungenau.

Und: Die Fachleute haben sich vom Plan verabschiedet, wieder eine Salzhalle zu bauen. Mit Investitionskosten von 600.000 Euro wäre das zu teuer.

300.000 Euro für Silos

Stattdessen sollen für die Hälfte des Geldes zwei jeweils 300 Tonnen Salz fassende Holz-Silos errichtet werden. Dazu gibt es noch eine Anlage, die das Salz anfeuchtet sowie eine weitere Anlage, die Salzlauge produziert (inklusive 30.000-Liter-Lagertank).

Für die Bauwerke sind inzwischen auf dem auserkorenen Grundstück zahlreiche Bäume gefallen. Das O.k. der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Roth hat sich das Bauamt schon eingeholt, und auch die Stadt Abenberg steht dem Ansinnen positiv gegenüber.

Das Bauamt wollte in jedem Fall in Wassermungenau bleiben. Denn einen großen Teil des Winterdienstes auf den bundeseigenen Straßen südlich von Nürnberg verrichtet seit Jahrzehnten die Abenberger Firma Gilch. Die Zusammenarbeit klappe reibungslos, sagte Karl Betz vom Bauamt.

Die Frage bleibt, was mit der alten Salzhalle nahe des Friedhofs passiert. „Wenn wir sie nicht mehr benötigen, gehen Halle und Grundstück automatisch an die Bundesimmobilienverwaltung“, erklärte Paul Distler vom Staatlichen Bauamt.

Die Stadt Abenberg, die dieses Gelände gerne entwickeln will, hat schon einmal vorsichtig den Finger gehoben. Bis die Immobilie gekauft werden kann, dürfte aber einige Zeit ins Land gehen. Viele Kommunen in der Region, die mit dem Bund in solchen Dingen in Verhandlungen stehen, können ein Lied davon singen.

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