Statistik: So wahrscheinlich ist weiße Weihnacht in Franken

4.12.2019, 19:48 Uhr
Die Hoffnung auf Schnee an Weihnachten keimt in jedem Jahr neu auf. Doch wie wahrscheinlich ist das überhaupt?

© Florian Sanktjohanser, dpa-tmn Die Hoffnung auf Schnee an Weihnachten keimt in jedem Jahr neu auf. Doch wie wahrscheinlich ist das überhaupt?

Mit der Frage, ob Deutschland ein "Horrorwinter" bevorsteht, hat sich vor Kurzem erst der Deutsche Wetterdienst (DWD) beschäftigt. Nun geht WetterOnline dem Thema "Wie wird das Weihnachtswetter" auf den Grund. Zumindest statistisch.

Matthias Habel, Pressesprecher und Meteorologe erklärt, dass es sich bei langfristigen Prognosen um grobe Modellierungen handle, "die von den Wetterdiensten experimentell durchgeführt werden und Tendenzen für die Wetterentwicklung der kommenden Wochen und Monate angeben". Zudem sagt der Experte: "Für das Wetter über vier bis sieben Tage hinaus kann man aber generell nur Trends zur wahrscheinlichen Entwicklung abschätzen." Das liege daran, das bereits minimale Störungen eines Musters das Wetter in völlig gegensätzliche Richtungen lenken können. Aus diesem sogenannten "Chaos-Prinzip" folgt: Es lassen sich keine seriösen Langzeitprognosen aufstellen.

Statistik macht wenig Hoffnung auf weiße Weihnachten

Wo die Prognosen der Wetterdienste an ihre Grenzen stoßen, lässt sich aber eine mögliche Antwort auf die Frage nach weißen Weihnachten in der Statistik finden. Beim Blick darauf lassen sich Wahrscheinlichkeiten aus den letzten Jahren ableiten. Laut Habel liegen "die Chancen für Schnee an Weihnachten im Flachland meist bei zehn bis 20 Prozent und am Alpenrand bei über 50 Prozent". Um eine greifbare Aussage zu bekommen, muss man sich jedoch noch gedulden. Ein grober Trend ist ab Mitte Dezember aus den Wettermodellen erkennbar und eine "halbwegs treffsichere Tagesprognose für die Festtage ist frühestens ab dem 20. Dezember möglich", sagt Meteorologe Habel.

Die Zahlen, die Menschen aus der Metropolregion Nürnberg wenig Hoffnung auf Schnee an den Feiertagen und danach bereiten dürften, lassen sich mit dem sogenannten Weihnachtstauwetter erklären. Diese milde und nasse Witterungsperiode in Mitteleuropa trifft mit einer Wahrscheinlichkeit von bis zu 70 Prozent ein - was bemerkenswert häufig ist. Im Zeitraum zwischen Heiligabend und 29. Dezember taut in den meisten Jahren der Schnee bis in die Hochlagen der Mittelgebirge. Solche Witterungsregelfälle, wie das Weihnachtstauwetter, werden von Meteorologen als Singularitäten bezeichnet, da sie zu bestimmten Zeiten im Jahr mit hoher Wahrscheinlichkeit auftreten sowie vom durchschnittlichen Wetterverlauf der Jahreszeiten deutlich abweichen.

Die Hoffnung auf weiße Weihnachten werden hierdurch natürlich gedämpft, doch die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Regelmäßige Wetterupdates und somit auch Informationen über möglichen Schnee an den Weihnachtstagen bietet nordbayern.de im .

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