Stellenabbau bei Osram: Süddeutschland besonders betroffen

1.8.2014, 17:34 Uhr
Osram will bis 2017 bis zu 7800 Stellen einsparen

© Stefan Puchner (dpa) Osram will bis 2017 bis zu 7800 Stellen einsparen

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks sind in München und Eichstätt jeweils 300 Mitarbeiter von dem geplanten Jobabbau betroffen. Ein Osram-Sprecher wollte die Zahlen nicht kommentieren. Derzeit sind in München und Garching rund 1400 Menschen beschäftigt, in Eichstätt rund 700.

Michael Knuth, Sprecher der IG Metall und stellvertretender Aufsichtsratschef bei Osram, kritisierte Osrams Informationspolitik scharf. "Wer gehofft hat, heute die ganze Wahrheit zu erfahren, wurde enttäuscht", sagte er der Nachrichtenagentur dpa. Vorstandschef Wolfgang Dehen habe erneut nur die längst bekannten Stellenstreichungspläne - 7800 Jobs weltweit, davon 1700 in Deutschland - genannt.

Zahlen für die einzelnen Standorte sei er schuldig geblieben. "Ich kann diese Art der Kommunikation nicht nachvollziehen", meinte der Gewerkschaftler. Die neuerlichen Kürzungen treffen vor allem die Herstellung traditioneller Leuchtmittel und die Verwaltung.

Dass am Standort Eichstätt viele Mitarbeiter betroffen sind, liegt auch daran, dass nach Plänen der EU bis Herbst 2016 auch Haushalts-Halogenlampen großteils vom Markt verschwinden sollen. Sie sehen ähnlich aus wie klassische Glühbirnen und werden deshalb seit dem Verbot der traditionellen Birnen gerne ersatzweise eingesetzt, haben aber eine ähnlich schlechte Energiebilanz. In Autos dürfen Halogenlampen aber auch nach 2016 weiter verwendet werden.

In Deutschland sind von den Einschnitten nach Unternehmensangaben vor allem München, Augsburg, Eichstätt und Berlin betroffen. Da vor allem in Augsburg und Eichstätt die klassische Beleuchtung wie Leuchtstoff- und Halogenlampen einen Großteil der Produktion ausmacht, müssen dort die Beschäftigten am meisten um ihre Jobs bangen. Wie alle Lichttechnikanbieter ist auch Osram vom rasanten Wandel in der Branche hin zu moderner Leuchtdioden-Technik (LED) betroffen.

Der Artikel wurde am 1. August um 17.34 Uhr aktualisiert.

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