Tote Frau in Asylbewerberheim gefunden - Schwere Tumulte

11.5.2019, 15:49 Uhr
Bei einem Großeinsatz der Polizei in einer Regensburger Flüchtlingsunterkunft kam es am Samstag zu schweren Tumulten. Zuvor wurde eine Leiche in dem Heim gefunden.

© Alexander Auer/dpa Bei einem Großeinsatz der Polizei in einer Regensburger Flüchtlingsunterkunft kam es am Samstag zu schweren Tumulten. Zuvor wurde eine Leiche in dem Heim gefunden.

Nach dem Tod einer Frau in einem Regensburger Flüchtlingsheim ist es am Samstag zu einem Großeinsatz der Polizei gekommen. Die Einsatzkräfte sprachen von "Ausschreitungen" in dem sogenannten Ankerzentrum. Die genaue Zahl der beteiligten Personen war zunächst nicht klar. Die Beamten seien mit einem Großaufgebot vor Ort gewesen, wie ein Polizeisprecher mitteilte.

Am Samstagvormittag wurde der Polizei eine leblose Person in dem Heim gemeldet. Der Rettungsdienst habe nur noch den Tod einer Frau feststellen können. Wie die Polizei Oberpfalz am Nachmittag berichtet, gibt es bislang keine Anhaltspunkte dafür, dass die junge Frau durch Gewalteinwirkung ums Leben gekommen war. Die Verstorbene hinterlässt drei Kinder im Alter von drei, fünf und neun Jahren, die nun das Jugendamt in seine Obhut genommen hat.

Tod der Frau sorgte für Emotionalisierung

"Der Tod einer jungen Frau war wohl mit ein Anlass für eine hohe Emotionalisierung", meinte der Polizeisprecher. Während des Einsatzes seien die Einsatzkräfte von Bewohnern der Unterkunft bedrängt und angegriffen worden. "Die Stimmung unter Teilen der Bewohner heizte sich auf, so dass ein Bergen der Leiche nicht möglich war." Polizisten seien mit Steinen und anderen Gegenständen beworfen worden. Erst nach etwa drei Stunden sei es möglich gewesen, die Tote aus dem Gebäude zu bringen.

Es sei eine größere Zahl an Menschen in dem Ankerzentrum untergebracht, berichtete die Polizei. Die genaue Zahl konnten die Beamten zunächst aber ebenfalls nicht nennen.

Ankerzentren sind umstritten

In allen bayerischen Regierungsbezirken gibt es die umstrittenen Ankerzentren. Dort werden insbesondere Flüchtlinge längerfristig untergebracht, die nach Ansicht der Behörden wenig Chancen auf Asyl haben. Die anderen Flüchtlinge sollen möglichst bald in dezentrale Heime weitervermittelt werden. Das Wort Anker steht für An(kunft), k(ommunale Verteilung), E(ntscheidung) und R(ückführung).

In der Vergangenheit gab es bereits mehrfach bei Einsätzen in bayerischen Ankerzentren schwere Konflikte zwischen Bewohnern und Polizeikräften. Dabei gab es beispielsweise im oberfränkischen Bamberg und im schwäbischen Donauwörth Verletzte und Festnahmen.


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