Drama und Komödie
Altmühlsee-Festspiele 2022: Das Schloss in Muhr wird zur ganz großen Bühne
Los geht’s am Freitag, 10. Juni, mit der Premiere von "Macbeth". Spielort ist das Schloss Altenmuhr, dort allerdings an der Westseite und damit nicht am bis 2015 bespielten Platz direkt vor dem Gebäude. Dieses Areal ermögliche es, auf zwei Spielebenen und sogar direkt aus dem Schloss heraus zu agieren, so Molocher. Außerdem könnten eventuell sogar Pferde ins Geschehen mit einbezogen werden. Schlossherr Andreas von Le Suire befürwortet "das Projekt sehr".
Ein "Macbeth", wie es ihn noch nie gab
Erwarten dürfen die Zuschauer eine Version von Shakespeares Tragödie, die "es so bisher nicht gibt", erklärte der Intendant bei einem Pressegespräch. Denn er inszeniert eine Bearbeitung von Rudolf Danker. Der wiederum habe ein neues Motto über "Macbeth" gelegt, es für die Allgemeinheit spielbar gemacht und auf drei Darsteller reduziert. In dem Stück geht es um den unheilvollen Zusammenhang von Macht und Gewalt.
Für den Intendanten ist dieses Stück an diesem Spielort vor den Schlossmauern ein wahrer Glücksfall. Eine Herausforderung wird es für ihn allerdings sein, wenn das Wetter nicht mitspielt. Deshalb muss überlegt werden, wie notfalls alles in den Saal des Altmühlsee-Informationszentrums (AIZ) verlegt werden könnte. Doch so oder so: Für alle Besucher soll der Treffpunkt genau dort sein, dann geht man zusammen in den Schlosspark. Mückenschutzmittel seien empfohlen, hieß es schmunzelnd. Alle anderen Vorstellungen werden im AIZ stattfinden.
Reinsetzen und nur noch lachen
Als "Gegenpunkt" zu "Macbeth" sieht Intendant Molocher "Sherlock Holmes und der Hund von Baskerville" – nicht als Krimi, sondern als Kriminalkomödie von Frank Piotraschke. Das sei eine sehr witzige Parodie, man könne sich reinsetzen und nur noch lachen. Doch auch hier könnte die aufwändige Bühne ein Problem werden. Deshalb wird früh entschieden, ob die Vorstellung auf der Freilichtbühne oder im Saal stattfindet. Premiere ist am Donnerstag, 16. Juni (Fronleichnam).
Lachen und Weinen dürften nah beieinander liegen bei "Szenen einer Ehe" von Ingmar Bergmann. Gezeigt wird eine Inszenierung von Andreas Wiedermann, der das Stück "zusammengestampft und modernisiert hat", so Molocher. Letztendlich sei es ein Clinch zwischen Eheleuten, ein Mittelding zwischen Komödie und Drama, vielleicht sogar der "Spiegel der eigenen Ehe". Gezeigt wird dieses Stück ab Donnerstag, 23. Juni.
Von Anfang an fliegen die Fetzen
Freunde der gepflegten Tanzmusik können ab Donnerstag, 7. Juli, bei "Sechs Tanzstunden in sechs Wochen" auf ihre Kosten kommen. In dieser musikalischen Tragikomödie geht es um eine Frau, die sich einen Tanzlehrer mietet, den sie eigentlich aber gar nicht braucht, weil sie es selbst kann, und letztendlich nur Gesellschaft will. Von Anfang an fliegen bei beiden die Fetzen, es entwickelt sich ein bissig-witziger, schwarzer Humor. Das werde "ein schöner unterhaltsamer Abend", verspricht Molocher. lächelnd.
Die Altmühlsee-Festspiele werden wie gewohnt vom "Klassik-Open-Air am Altmühlsee" auf der Seebühne beim Seezentrum Gunzenhausen-Schlungenhof abgerundet. Das Konzert unter der musikalischen Leitung von Stefan Hofmann findet am Sonntag, 24. Juli, mit den Streichern des "Parzival Quartett" statt. Es steht unter dem Motto "Beethoven meets Brahms".
Keine reservierten Sitzplätze
Wie schon 2021 wird es Corona-bedingt im AIZ für die Theateraufführungen eine begrenzte Kartenzahl sowie keine zuvor reservierten Sitzplätze geben. Zugeteilt werden diese vielmehr direkt vor der Vorstellung, je nach den dann geltenden Pandemieregeln. Beim Open-Air ist dies alles flexibler. Geplant sind bisher pro Stück vier Theatervorstellungen im AIZ, sieben im Schloss.
Der Kartenvorverkauf beginnt etwa ab Mitte nächster Woche bei den bekannten Vorverkaufsstellen - also auch in der Geschäftsstelle des Altmühl-Boten (Marktplatz 47, Telefon 09831/5008-0, Mo., Di., Do., Fr. 8-16, Mi. 8-13 Uhr) - oder direkt im AIZ.
Ein Kinderspiel wird es in diesem Sommer übrigens wieder nicht geben. Das wäre nur unter Einbeziehung von Schulveranstaltungen möglich, so Molocher. Doch in diesen Coronazeiten sei das nicht zu planen.
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