Antrag im Stadtrat

Die Grünen wollen ein integriertes Klimaschutzkonzept für Weißenburg

7.10.2022, 11:01 Uhr
Die Grünen-Fraktion beantragt, dass Weißenburg ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellt. Mit diesem übergreifenden Konzept können beispielsweise die örtlichen Unternehmen energieeffizienter vernetzt werden.

© Walter König, NN Die Grünen-Fraktion beantragt, dass Weißenburg ein integriertes Klimaschutzkonzept erstellt. Mit diesem übergreifenden Konzept können beispielsweise die örtlichen Unternehmen energieeffizienter vernetzt werden.

Die Grünen schlagen dazu Erich Maurer von der Energieagentur Nordbayern vor. Diese sei „in der Region wohlbekannt“ und begleite unter anderem Klimaschutzkonzepte in vergleichbar großen Städten wie Rothenburg ob der Tauber oder Gunzenhausen, heißt es im Antrag der Stadtratsfraktion.

Auf der Grundlage der Informationen des Experten könne dann von Stadtrat, Stadtverwaltung und Stadtwerken diskutiert werden, wie ein integriertes Klimaschutzkonzept in Weißenburg umzusetzen wäre. Einen dementsprechenden Antrag auf Erstellen eines integrierten Klimaschutzkonzeptes werden die Grünen dann stellen, kündigt deren Fraktionssprecher Maximilian Hetzner in seinem Schreiben an Oberbürgermeister Jürgen Schröppel (SPD) an.

Hetzner: "Klimaschutz beginnt vor Ort."

„Die Klimakrise und ihre Auswirkungen haben längst auch unsere Region erreicht. Trockenheit, sinkende Grundwasserspiegel, Stürme und Starkregen und deren Folgen nehmen auch bei uns zu“, begründen die Grünen ihren Vorstoß. Um die Klimaziele der Bundesregierung wie auch der Landesregierung sowohl vom Umfang als auch vom Zeitplan her zu erreichen und zu unterstützen, müsse die Stadt „ebenfalls entsprechende Maßnahmen ergreifen, um Weißenburg klimaneutral zu machen“. Hetzner: „Der Klimaschutz beginnt vor Ort.“

Hinzu kämen aktuell die Entwicklungen am Energiemarkt, bedingt durch die Folgen des Ukraine-Kriegs, die Auswirkungen der Corona-Krise auf den Welthandel und die Inflation in Deutschland und Europa. „Die Umstellung auf erneuerbare Energien, die Nutzung unserer regionalen Ressourcen, Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers etc. tragen daher nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern ermöglichen eine weitgehende Unabhängigkeit in der Energieversorgung, halten die Wertschöpfung vor Ort und tragen zu stabilen und bezahlbaren (Energie-)Preisen bei“, sind die Grünen überzeugt.

Die Stadt Weißenburg habe lobenswerterweise mithilfe ihrer Stadtwerke bereits umfassende Maßnahmen dazu in Planung. Die Vorschläge des technischen Geschäftsführers André Goldfuß-Wolf unterstützten die Grünen vollumfänglich. Sie reichten alleine aber nicht aus, sondern bedürften „der Verknüpfung mit dem gewerblichen und privaten Bereich, um effektiv wirken zu können“.

Übergreifende Konzepte

Von Industrie, Handel wie auch aus dem privaten Bereich mehren sich nach Feststellung der Grünen die Fragen nach übergreifenden Konzepten. Es gebe beispielsweise energieintensive Industriebetriebe, die Unmengen an Abwärme, die sinnlos verpuffe oder gar heruntergekühlt werden müsse, produzierten, während andere Betriebe in der Umgebung Wärme teuer erzeugen müssten. Aber auch für private Immobilienbesitzer könnten Fernwärmenetze unter Umständen die einzige Möglichkeit darstellen, regenerative Energien einsetzen zu können.

„Die Bedarfserstellung und die Entwicklung entsprechender Konzepte würden Stadtwerke wie Stadtverwaltung personell und logistisch alleine nicht schaffen können“ sind die Grünen-Stadträte überzeugt. Eine große Hilfe wäre da nach ihrer Meinung ein integriertes Klimaschutzkonzept. Bei dessen Erstellung wären neben der Stadt auch Industrie, Handel, Privatpersonen, Landwirtschaft und weitere Bereiche integriert und an der Umsetzung der Ziele beteiligt. Dafür gäbe es eine Förderung von circa 65 Prozent der Kosten nicht nur der Maßnahmen, sondern auch der Personalausstattung.

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