In den berühmten Bavaria-Studios

Filmendes Klassenzimmer: Wie Gunzenhäuser Schüler ihren eigenen Spielfilm drehten

Jürgen Eisenbrand

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24.11.2023, 15:00 Uhr
Ein ganz besonderes Erlebnis: die Klasse 8b in den Kulissen der Komödien-Hits "Fack ju Göhte". 

© Thomas Pfaffinger, NN Ein ganz besonderes Erlebnis: die Klasse 8b in den Kulissen der Komödien-Hits "Fack ju Göhte". 

Zwei Klassen der Stephani-Mittelschule und der Altmühlfranken-Schule in Gunzenhausen konnten in der Bavaria Filmstadt in München selbst Filmluft schnuppern. Die Schülerinnen und Schüler drehten vor Ort einen eigenen Kurzfilm. Dabei wurden sie von ihren Klassenlehrerinnen Verena Wolf (8b) und Julia Schmidt (7/8) sowie den Jugendsozialarbeitern Denise Mayer (Landratsamt) und Thomas Pfaffinger (Diakonie Südfranken) begleitet.

Wettbewerb mit eigenem Drehbuch

Vorausgegangen waren dem Tagesausflug Unterrichtseinheiten rund um das Thema "Zivilcourage – Mutig im Alltag", in denen sich die jungen Menschen mit Gewalt und deren möglichen Erscheinungsformen beschäftigten. Im Anschluss verfassten die Achtklässler ein Drehbuch, mit dem sie in einen kleinen Wettbewerb mit den anderen Klassen gingen.

Die ausgewählten Siegerklassen fuhren nun nach München, um ihre Geschichte zum eigenen Film werden zu lassen. Organisiert wurde der Ausflug von den Sozialpädagogen, die an ihren Schulen Ansprechpartner für Eltern, Schüler und Lehrer sind und auch Präventionsprojekte leiten. Die Finanzierung konnte durch Gelder der Altmühlfranken-Schule sichergestellt werden, die die Kosten für die Busfahrt übernahm.

Filmen in professionellem Ambiente: die Klasse 8b während der Dreharbeiten.

Filmen in professionellem Ambiente: die Klasse 8b während der Dreharbeiten. © Thomas Pfaffinger, NN

Angekommen in den Bavaria Filmstudios, galt es zuerst, das Drehbuch an die Örtlichkeiten anzupassen. Die Regisseure machten den Jugendlichen deutlich, dass es harte und anstrengende Arbeit sei, einen Film zu drehen. Für einen etwa fünfminütigen Kurzfilm seien demnach bis zu drei Stunden Dreharbeiten zu veranschlagen.

Konzentration und Aufmerksamkeit

Nachdem die Rollen eingeteilt worden waren, die Schauspieler ihre Kostüme ausgewählt hatten und einige sogar geschminkt worden waren, begann der eigentliche Dreh. Am Set herrschte bei der Anweisung "und bitte!" augenblicklich absolute Ruhe. Die Jungen und Mädchen merkten rasch, wie viel Konzentration und Aufmerksamkeit nötig sind, um eine Szene überzeugend hinzubekommen. Gedreht wurde in verschiedenen Kulissen und manche Szenen sogar draußen im Freien.

Nach getaner Arbeit hatten sich die jungen Menschen eine kurze Verschnaufpause verdient. Während die beiden Filme von den Profis geschnitten und bearbeitet wurden, machten sich die "Nachwuchs-Schauspieler" schließlich auf eine Tour durch die Bavaria Filmstudios. Hier erfuhren sie allerhand über Filme und Serien, die hier gedreht wurden. Auch bekannte und beliebte Fernsehsendungen wie "LOL - Last One Laughing" werden in München aufgenommen. Als Highlight der Führung fanden sich die Achtklässler sogar im Klassenzimmer der erfolgreichen Komödien-Reihe "Fack ju Göhte" wieder. Hier wurden allerhand Selfies und Klassenfotos geschossen.

Sichtbare Spuren im Gesicht: Einer der Nachwuchs-Darsteller wird vor den Dreharbeiten als Verletzter geschminkt.

Sichtbare Spuren im Gesicht: Einer der Nachwuchs-Darsteller wird vor den Dreharbeiten als Verletzter geschminkt. © Thomas Pfaffinger, NN

Den Abschluss bildete dann die Premiere der beiden selbst gedrehten Filme "Erstochen" und "Prineta". Für die Schüler war es im ersten Moment doch etwas befremdlich, sich selbst auf der großen Leinwand zu sehen. Schließlich waren aber alle sichtlich stolz auf das Erreichte, und die beiden Streifen erhielten den verdienten Applaus.

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