Flüchtlingshilfe in und rund um Gunzenhausen

27.8.2015, 19:19 Uhr
Heidenheim: Voluntäre arbeiten gemeinsam mit den Kindern an einem Spielplatz für Flüchtlinge.

© Jürgen Eisenbrand Heidenheim: Voluntäre arbeiten gemeinsam mit den Kindern an einem Spielplatz für Flüchtlinge.

Bei Dorothee Bucka von der Freiwilligenagentur im Landratsamt laufen viele Fäden des ehrenamtlichen Engagements zusammen. Für Menschen, die mithelfen wollen, den Flüchtlingen das Leben in Altmühlfranken zu erleichtern, ist sie eine zentrale Ansprechpartnerin. Sie weiß auch, welche Unterstützung – abgesehen von Vormundschaften für unbegleitete Minderjährige – gerade wo gebraucht wird. Im Gunzenhäuser Stadtteil Wald etwa, wo rund 20 Flüchtlinge in den "Seestuben" untergebracht sind, hat sich ein Unterstützerkreis gebildet.

Die "Flüchtlingshilfe Wald" möchte "Willkommenskultur leben" und ihre Schützlinge in vielen Lebensbereichen unterstützen. Interessierte können Patenschaften oder Fahrdienste übernehmen, Sprachunterricht erteilen, Flüchtlinge bei Arzt- oder Behördengängen begleiten, mit Kindern spielen oder Sport treiben (auch in Vereinen), kochen – oder "einfach mal zum Kaffee kommen", wie es in einem Flugblatt der Initiative heißt. Ansprechpartner ist der "Herbergsvater" der Einrichtung, Günter Göllner (Telefon 09831/5748273, Mail: info@fluechtlingshilfe-wald.de).

Zwischen Fahrradwerkstatt und "Sprachcafé"

In Heidenheim, wo etwa 130 Flüchtlinge leben, hat sich ein Hausaufgabenkreis gebildet, der die schulpflichtigen Kinder unterstützt. Außerdem gibt es einen Nähkurs, und seit kurzem wird auch ein Schwimmkurs angeboten. Walter Hohmeier, ein Ingenieur im Ruhestand, ist gerade dabei, eine mobile Fahrradwerkstatt aufzubauen und kann dabei ebenfalls Unterstützung brauchen – und eine alte Garage oder Scheune als Unterstellmöglichkeit für etwa 70 gebrauchte Fahrräder. Ansprechpartner: Dekan Klaus Kuhn (Telefon 09833/275, Mail: dekanathdh@freenet.de oder klaus.kuhn@elkb.de) und Dorothee Bucka (Telefon 09141/902235, Mail freiwilligenagentur@altmuehlfranken.de).

Die "Flüchtlingshilfe Gräfensteinberg" erteilt Deutschunterricht, organisiert Fahrten zu Ärzten, Behörden und zur Gunzenhäuser "Speis", bietet eine Nähstunde an hat eine Kleiderkammer. Außerdem haben die Helfer ein "Sprachcafé" eingerichtet. Ansprechpartner: der Haundorfer Pfarrer Matthias Knoch (Telefon 09837/255, Mail pfarramt.graefensteinberg@elkb.de).

Anschluss an den Unterstützungskreis

Alle zwei bis drei Wochen findet auch ein Helfertreffen statt, zu dem Interessenten eingeladen sind. Nächster Termin: am heutigen Samstag, 16 Uhr, im Gemeindesaal von Gräfensteinberg. Für die wenigen in Gunzenhausen dezentral untergebrachten Asylbewerber hat sich, so Dorothee Bucka, noch "kein eigener Unterstützerkreis gebildet". Wer hier ehrenamtlich tätig sein möchte, sollte sie selbst oder den Asylsozialberater der Diakonie, Michael Nedler (Mail: michael.nedler@diakonie-wug.de), kontaktieren.

Ganz aktuell sucht Dorothee Buck Unterstützer für einen dreimonatigen Kurs für Flüchtlinge, die in Deutschland arbeiten dürfen. Er wird ausgerichtet von der Agentur für Arbeit Weißenburg-Ansbach und beginnt am 26. Oktober. Wer sich vorstellen könnte, einen Teilnehmer ehrenamtlich zu betreuen, kann sich bei ihr im Landratsamt schon jetzt registrieren lassen. Keinesfalls, so Bucka, sollte man versuchen, als Einzelkämpfer aktiv zu werden: "Man sollte sich unbedingt einem Unterstützerkreis anschließen. Denn der Austausch von Erfahrungen, die Hilfe, die man sich gegenseitig geben kann, das ist ungeheuer wichtig."

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