Basketball-Regionalliga

111:99! Die Treuchtlinger Korbjäger siegten mit Schnapszahl-Ergebnis

Uwe Mühling

25.4.2022, 14:15 Uhr
Kampf unterm Korb: Die VfL-Baskets (am Ball Moritz Schwarz, Zweiter von rechts Treuchtlingens Topscorer und Kapitän Stefan Schmoll) setzten sich letztlich verdient gegen Aschaffenburg durch. Die Gäste waren nur mit sechs Mann angetreten.

© Uwe Mühling, WT Kampf unterm Korb: Die VfL-Baskets (am Ball Moritz Schwarz, Zweiter von rechts Treuchtlingens Topscorer und Kapitän Stefan Schmoll) setzten sich letztlich verdient gegen Aschaffenburg durch. Die Gäste waren nur mit sechs Mann angetreten.

Obwohl die Weißenburger Landkreishalle zu dem Heimspiel diesmal nur mit rund 150 Zuschauern gefüllt war, schallten lautstarke Anfeuerungsrufe („VfL, VfL“ oder „Defense, Defense“) von den Rängen. Und auf dem Feld legten die Treuchtlinger Korbjäger eine bärenstarke Schlussphase hin. Nicht zuletzt die frenetisch bejubelten Dreipunktewürfe von Simon Geiselsöder (2), Stefan Schmoll und Kevin Vogt ließen den VfL noch einmal davonziehen und am Ende einen verdienten 111:99-Erfolg feiern. Ein Schnapszahl-Ergebnis!

Trainer Harlander: „Unter Arbeitssieg verbuchen“

Im vierten Spiel der Play-downs der 1. Basketball-Regionalliga Südost war es der vierte Sieg und die Bestätigung von Platz zwei für den VfL. „Am Ende hat sich die ausgeglichenere Mannschaft durchgesetzt“, stellte Treuchtlingens Trainer Stephan Harlander fest. „Das müssen wir heute unter Arbeitssieg verbuchen“, sagte er weiter. Aschaffenburg ist laut Harlander „ein Gegner, der uns nicht liegt“. Und ein Gegner, der zu sechst „voll motiviert war und nichts zu verlieren hatte“.


Hier gibt's die Bilder zum Spiel: Treuchtlinger Korbjäger machten es gegen Aschaffenburg dreistellig - Weißenburg | Nordbayern


Die Abwehrleistung des VfL war dem Coach zufolge ein „Desaster“, was die 99 Punkte der Gäste belegen. „Der Rest war okay bis gut“, was die 111 Zähler in der Offensive nachweisen. „Wir haben immer wieder die Flatter bekommen, hinzu kamen die Foulprobleme“, so Harlander. Luca Wörrlein und Jonathan Schwarz, für die das Spiel ohnehin nicht gut lief, waren nach dem jeweils fünften Foul vorzeitig draußen.

Wörrlein kam immerhin noch auf 16 Punkte. Zweistellig punkteten zudem Simon Geiselsöder (17), der insgesamt fünf von sieben „Dreiern“ versenkte und endlich wieder sein gutes Händchen aus der Distanz bewies. Florian Beierlein bestätigte seine aktuelle Topform mit 19 Zählern und acht Assists. Topscorer der Treuchtlinger war jedoch Stefan Schmoll mit 25 Punkten.

Der Kapitän stand zwar nicht in der Starting five, weil er angeschlagen war, zeigte dann aber, so Harlander, „was wir an ihm haben“. Allein 17 Punkte erzielte Stefan Schmoll in der zweiten Hälfte und hat nach den Worten seines Trainers „den Laden zusammengehalten“. So gab es vom Coach nach Spielende auch eine knackige Respekts-Bekundung: „Sauber Käpt’n!“, sagte er zu Schmoll.

Die Gäste hatten ihre Trikots vergessen

„Sauber“ war auch einiges weitere beim VfL: bis auf Youngster Paul Mutterer bekamen alle Spieler ordentlich Einsatzzeit; bis auf Moritz Rettner konnten alle Akteure punkten; die Wurfquote konnte sich sehen lassen und war besser als bei den Unterfranken, gleiches galt beim Rebound (33:24). So konnte auch das beruflich bedingte Fehlen von Claudio Huhn gut kompensiert werden. Wobei: Das Huhn-Trikot mit der Nummer neun war trotzdem am Feld. Getragen wurde es vom starken Leon Püllen, denn die Gäste hatten ihre Spielkleidung vergessen und spielten im roten Treuchtlinger Dress. „Kevin Vogt“ (Nr. 5) alias des ebenfalls herausragenden Pavle Danilovic kam für Aschaffenburg auf 36 Punkte und war damit der Topwerfer des Abends.

VfL gegen VfL: Weil sie ihre Trikots vergessen hatten – ja, so etwas passiert auch in der Regionalliga – mussten sich die Aschaffenburger die Spielkleidung von den Treuchtlingern ausleihen. So stand auch Aaron Lyuverovych doppelt auf dem Feld. Im roten Dress steckte der getarnte Gästespieler Jakob Jessberger, im weißen Trikot lief der echte Treuchtlinger Korbjäger auf

VfL gegen VfL: Weil sie ihre Trikots vergessen hatten – ja, so etwas passiert auch in der Regionalliga – mussten sich die Aschaffenburger die Spielkleidung von den Treuchtlingern ausleihen. So stand auch Aaron Lyuverovych doppelt auf dem Feld. Im roten Dress steckte der getarnte Gästespieler Jakob Jessberger, im weißen Trikot lief der echte Treuchtlinger Korbjäger auf © Uwe Mühling, WT

Drei Viertel gingen in der Landkreishalle an den VfL. 36:28 hieß es nach den ersten zehn Minuten. Zu Beginn des zweiten Durchgangs trafen die Gastgeber mehrere Minuten gar nichts, sodass Aschaffenburg ausgleichen konnte. Arne Stecher mit drei sowie Geiselsöder mit zwei „Dreiern“ hielten die Treuchtlinger in dieser Phase im Spiel. Die Gäste gewannen jedoch den zweiten Abschnitt mit 32:24 zum 60:60-Halbzeitstand.

Das dritte Viertel gehörte mit 28:20 wieder dem VfL, der zwischenzeitlich ein Polster von 16 Punkten hatte. Bis zum eingangs beschriebenen 88:89 schmolz es dahin. Doch dann kam der Endspurt, in dem ein 23:19 zugunsten der Hausherren im letzten Viertel den Sieg bedeutete.

Nun geht es für die Treuchtlinger direkt in die „Bamberger Woche“: Am Mittwoch, 27. April, wird das Auswärtsspiel bei den TTL-Korbjägern nachgeholt (19.30 Uhr). Am Samstag, 30. April, kommt Bamberg zum Rückspiel in die Weißenburger Landkreishalle (19 Uhr). Ein kniffliger Doppelpack, in dem der VfL seine Erfolgsserie fortsetzen und Rang zwei untermauern will.

Das Spiel im Spiegel der Statistik

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (25 Punkte, 6 Rebounds), Florian Beierlein (19 Punkte, 8 Assists), Simon Geiselsöder (17 Punkte, davon fünf Dreier, 5 Rebounds), Luca Wörrlein (16 Punkte, 9 Rebounds, 4 Assists), Arne Stecher (9 Punkte, drei Dreier), Aaron Lyuverovych (7 Punkte), Jonathan Schwarz (5), Moritz Schwarz (5), Tobias Hornn (5), Kevin Vogt (3), Moritz Rettner, Paul Mutterer.

Aschaffenburg Baskets: Pavle Danilovic (36 Punkte), Leon Püllen (29), Max Kriegbaum (12), Jakob Jessberger (11), Sascha Lucic (9), Loius Goutrain (2).

Die einzelnen Viertel:36:28, 24:32 (Halbzeitstand: 60:60), 28:20, 23:19;Zuschauer:150 in der Landkreishalle Weißenburg.

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