Gymnasium

Alexander Höhn wird stellvertretender Schulleiter

4.9.2021, 05:58 Uhr
Alexander Höhn wird stellvertretender Schulleiter

© privat, NN

Für Höhn geht mit der neuen Arbeitsstelle an seiner alten Schule ein Traum in Erfüllung. Denn es sei die besondere Atmosphäre am Weißenburger Gymnasium gewesen, die etwa in der zehnten Klasse in ihm den Wunsch geweckt hatte, selbst Lehrer zu werden.

„Es ist einfach eine unglaublich liebenswerte Schule, in der ich wunderbare Jahre verbracht habe“, erinnert sich der 50-Jährige. Auch durch seine Mutter, die 18 Jahre lang in der Verwaltung des Gymnasiums gearbeitet hat, war Höhn der Schule stets verbunden. „Als ich dann 1990 Abitur gemacht habe, dachte ich: Hoffentlich komme ich schnell wieder zurück.“

Aus „schnell“ wurden dann am Ende doch 30 Jahre. Nach dem Abitur studierte Höhn in Bayreuth Gymnasiallehramt für die Fächer Geografie und Wirtschaft, sein Referendariat absolvierte er in Fürth und Erlangen. Nach dem 2. Staatsexamen 1999 kam er zunächst für zwei Jahre als Lehrer ans Gymnasium nach Waldkraiburg in Oberbayern, und 2001 bekam Höhn eine Stelle am Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium in Windsbach – jener Schule, die eng mit dem berühmten Knabenchor verbunden ist.

20 Jahre in Windsbach

Höhn hoffte damals, nach zwei bis drei Jahren den Versetzungsantrag nach Weißenburg stellen zu können, wo nicht nur das Werner-von-Siemens-Gymnasium, sondern auch sein Lebensmittelpunkt ist.

Er war stets sehr aktiv in der KaGe Ellingen, moderiert regelmäßig lokale Veranstaltungen und ist politisch engagiert. Er war Stadtrat und CSU-Fraktionsvorsitzender in Ellingen, trat bei der Kommunalwahl 2014 als Oberbürgermeisterkandidat für die CSU gegen Jürgen Schröppel in Weißenburg an, und seit 2020 ist er Fraktionsvorsitzender der CSU im Kreistag.

Doch mit der Versetzung nach Weißenburg wollte es nicht so recht klappen. Die Fächerkombination Geografie-Wirtschaft wurde nicht gebraucht – und irgendwann fühlte Höhn sich in Windsbach auch recht wohl. „Ich habe dort schnell Fuß gefasst, wurde Verbindungslehrer und Tutorenbetreuer“, erzählt der 50-Jährige. 2015 wurde Höhn zum stellvertretenden Schulleiter am Johann-Sebastian-Bach-Gymnasium.

Kein "Reutner 2.0"

Auch die besondere Atmosphäre habe ihn dann schnell an Windsbach gebunden, die Schulfamilie ist mit 600 Schülern eher beschaulich und ländlich, „und doch einmalig mit dem Knabenchor.“ Der Abschied fiel ihm deshalb nach 20 Jahren sehr schwer und war „nicht unemotional“. Und gleichzeitig freut sich der zweifache Vater auf seine neue Arbeit und die räumliche Nähe zur Familie.

Offiziell in Weißenburg angefangen als stellvertretender Schulleiter hat Alexander Höhn bereits am 1. August. Er hat das Büro bezogen, sich mit der erweiterten Schulleitung und den Gegebenheiten vertraut gemacht und Übergabegespräche mit seinem Vorgänger geführt.

„Mir ist bewusst, dass Stefan Reutner ein sehr herzlicher und empathischer Mensch ist und die Schule stark geprägt hat“, sagt Höhn. Ein „Reutner 2.0“ zu werden, wolle er daher gar nicht versuchen.

Schule ist "mehr als Pythagoras"

Dennoch hat der neue stellvertretende Schulleiter klare Vorstellungen davon, was er gerne erreichen möchte. Eine Schule mit „Herz und Charakter“, so wie er das Werner-von-Siemens-Gymnasium kennt. „Die Schule ist ein Lebensraum, der weit über Pythagoras hinausgeht“, findet Höhn.

Und die Beziehungsarbeit zwischen Lehrern und Schülern sowie im Kollegium sei enorm wichtig. „Ein Lernprozess kann nur funktionieren, wenn Konflikte gelöst werden – ansonsten ist man blockiert.“

Wie wichtig die Schule für die Entwicklung der Jugendlichen ist, habe er in der Corona-Pandemie noch viel stärker begriffen, sagt Höhn. „Die Schule ist systemrelevant, und sie ist persönlichkeitsprägend.“ Konkrete Ideen für seine künftige Aufgabe hat er bereits. „Doch jetzt muss ich erst einmal ankommen.“

Auch in Bezug auf die weitere Karriereleiter will Höhn zunächst nicht vorausgreifen. Es ist zwar kein Geheimnis, dass Schulleiter Wolfgang Vorliczky in ein paar Jahren in Pension gehen wird und dann einen Nachfolger braucht. Doch ob Höhn in seine Fußstapfen treten darf, wird zu gegebener Zeit entschieden. „Vorstellen kann ich es mir allerdings schon.“