Alte Ziegelei wird zum Wohnviertel

12.11.2014, 10:05 Uhr
Alte Ziegelei wird zum Wohnviertel

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Dies sagte er in der jüngsten Bauausschusssitzung, denn dort musste der entsprechende Antrag auf Vorbescheid beraten werden. Die Ausschussmitglieder sprachen sich übereinstimmend für die „Neuausrichtung des Geländes der ehemaligen Ziegelei zu einem gemischt genutzten Gebiet“ aus, wie es in der Beschlussvorlage heißt.

Schröppel hatte eingangs kurz geschildert, dass sich die alte Produktionsstätte in Teilen mittlerweile zu einer „Eventlocation, wie das auf Neuhochdeutsch heißt“ entwickelt hat. Dort soll ja auch am ersten Adventswochenende das vom Weißenburger Tagblatt präsentierte „Winter-Fes­tival“ stattfinden.

Auftraggeber der Planungen ist der Weißenburger Bauunternehmer Stefan Rieger, der auf dem Gelände auch seine Firma betreibt. Das Konzept von Planerin Rothfuß bezeichnete Schröppel als „sehr interessant und reizvoll“ und bat den Bauausschuss, das Projekt „positiv zu begleiten“. Dem könne man nur beipflichten, meinte stellvertretender CSU-Fraktionsvorsitzender Karl Roth. Die Wiederbelebung der Industriebrache werde „Weißenburg erheblich bereichern“.

Und Maximilian Hetzner (Bündnis ‘90/Die Grünen) gefällt vor allem der Vorschlag, dass die alten Ziegeleigebäude integriert werden sollen.
Das sieht man auch im Stadtbauamt so. „Das Konzept bezieht die alten Gewerbebauten größtenteils mit ein, was dem Areal den besonderen Charakter erhält“, heißt es in den von Stadtbaumeister Thomas Schwarz erstellten Sitzungsunterlagen. Er begrüßt es auch, „dass jetzt eine Gesamtkonzeption für eine Neuentwicklung, beziehungsweise Weiterentwicklung des gesamten Grundstückes vorliegt.“

„Städtebaulich sinnvoll“

Die Neukonzeption sei städtebaulich sinnvoll. Die Lage ist zentral, und man ist zu Fuß rasch in der Altstadt, am Bahnhof, bei Einkaufsmärkten und in der Zentralschule, trotzdem aber „auch schnell im Grünen“, schreibt Schwarz.
Der Entwurf sieht eine Mischung aus Neubauten und Umbauten der bestehenden Gebäude vor. Im Norden des Grundstücks sollen sieben Reihenhäuser entstehen. Im alten Ziegeleikomplex sind unter anderem Lofts und Maisonettewohnungen, Reihenhäuser, Gewerbe- und Büroflächen, Gastronomie, Ateliers und Galerien sowie Garagen und Stellplätze vorgesehen.

Außerdem soll eine Eventhalle entstehen. „Es kann sich entlang des Gesamtkonzeptes sicherlich ein für Weißenburg besonderer kleiner Stadtteil entwickeln, mit einem besonde-ren Flair“, merkt Stadtbaumeister Schwarz an.
Im Flächennutzungsplan ist das Areal als Gewerbegebiet dargestellt, einen Bebauungsplan gibt es nicht. Nachdem das Areal über viele Jahre brach lag, wird es derzeit schon sowohl zum Wohnen als auch gewerblich  genutzt. Daher sei es eigentlich als „Mischgebiet“ einzustufen, schreibt Schwarz. Das bedeutet, dass auch künftig sowohl Wohn- als auch Gewerbenutzungen zulässig sein werden. Der Stadtbaumeister schränkt aber ein: „Das Wohnen muss allerdings mit etwas höheren Lärmbelastungen als im allgemeinen Wohngebiet leben, die Gewerbebetriebe sind im Vergleich zu Gewerbegebieten etwas bei der Lärmentfaltung eingeschränkt.

Baurechtlich passe sich der Nutzungsmix aber in die Umgebung ein. Ein Bebauungsplan sei nicht notwendig. Auch die Stadtverwaltung empfiehlt dem Stadtrat, der Neuausrichtung des Areals entsprechend des vorgelegten Konzepts zuzustimmen.

Nachdem der Beschluss im Bauausschuss einstimmig und ohne jegliche Diskussion erfolgte, dürfte auch ein Ja im Stadtrat reine Formsache sein.

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