Auch das Dachgeschoss der Zentralschule wird nun saniert

3.6.2014, 10:32 Uhr
Auch das Dachgeschoss der Zentralschule wird nun saniert

© Robert Renner

Das hatte folgenden Hintergrund: Im damals noch geltenden Raumprogramm waren die Unterrichtsräume, die als Filmraum und Intensivierungsräume benötigt werden, von der Regierung von Mittelfranken nicht anerkannt worden. Folglich waren Maßnahmen dort auch nicht förderfähig.

Sowohl die CSU als auch die SPD hatten daraufhin deutlich gemacht, dass das Raumprogramm für sie bindend ist. Sie sind also nicht bereit, Sanierungskosten für Räume zu übernehmen, für die keine Zuschüsse fließen. Weil damit der Brandschutz gefehlt hätte, hätten die Räume im Dachgeschoss auch nicht mehr für den regelmäßigen Unterricht genutzt werden dürfen.

In der Schule wurde diese Entscheidung bedauert. Maria Schneller, bekanntlich selbst Lehrerin und CSU-Stadträtin, hatte damals betont, dass schon allein im Hinblick auf die vier Ganztagsklassen größerer Raumbedarf gegeben sei. Und im Zuge der Inklusion würden sicher weitere Räume nötig, auch wenn die Schülerzahlen in den kommenden Jahren zurückgingen.

Oberbürgermeister Jürgen Schröppel hatte ihr damals wenig Hoffnung gemacht, dass bei der Regierung von Mittelfranken eine Verbesserung zu erreichen sei. Deren Pädagogen hätten die Situation ohne Dachgeschossräume als ausreichend erachtet. Er und seine Mitarbeiter hätten sich schon „in Ansbach den Mund fusselig geredet“.

Zwischenzeitlich hat die Stadtverwaltung bei der Regierung von Mittelfranken die Zuschüsse für die Generalsanierung beantragt. Im Zuge des Verfahrens wurde das „Raumprogramm nach den aktuellen pädagogischen Anforderungen der Schule überarbeitet“, heißt es in den Unterlagen für die jüngste Stadtratssitzung. Im April fand ein Besichtigungstermin  mit Vertretern der Regierung statt, im Mai gab es ein weiteres Gespräch in Ansbach. Jetzt wurde von dort signalisiert, doch Dachgeschossräume anzuerkennen. Gleichzeitig wurden Kellerräume wegen mangelnder Belichtung, Raumhöhe, Feuchtigkeit und Größe als nicht mehr für den allgemeinen Unterrichtsbetrieb geeignet eingestuft. Daher kann das Raumprogramm ohne Dachgeschossnutzung nicht mehr vollständig erfüllt werden.

Mehrkosten von 120.000 Euro

„Auch aus pädagogischer Sicht der Schulleitung und der Regierung von Mittelfranken – als Schulaufsichtsbehörde – ist die Nutzung der Räume im Dachgeschoss derer im Untergeschoss vorzuziehen“, heißt es in den Sitzungspapieren weiter. Andere Kellerräume, die regelmäßig genutzt werden und geeignet sind, bleiben natürlich im Raumprogramm.

Nach einer Kostenschätzung durch das Architekturbüro Hochreiter und Lechner muss für die Ausweitung Brandschutzmaßnahmen auf die Dachgeschossräume mit Mehrkosten von 120.000 Euro gerechnet werden. Schon bisher wurde mit Ausgaben von mindestens drei Millionen Euro für die Generalsanierung gerechnet.

Die über 100 Jahre alte Zentralschule soll schrittweise bis 2020 instand gesetzt werden. Ausgangspunkt für die Überlegungen zu einer Ge­neralsanierung waren die aktuellen Brandschutzanforderungen, denen die Schule nicht mehr genügt. Da weitere Reparaturen in den kommenden Jahren unumgänglich sind, lag die Überlegung nahe, die Einzelprojekte zu ei­ner Generalmaßnahme zusammenzufassen, die dann auch entsprechend staatlich bezuschusst wird.

Allein der Brandschutz schlägt mit 1,1 Millionen Euro zu Buche. Gebaut werden müssen zwei zusätzliche Treppenhäuser als weitere Rettungswege. Sie sind die wichtigste Maßnahme, sollen auf der Ostseite sowie auf der Nordseite des Westflügels angesetzt und aus Stahl gefertigt werden.

Gefordert wird außerdem eine Brandmeldeanlage. Ferner müssen sämtlich Kabelführungen in den Zwischen­decken geschützt werden. Außerdem sind die Eingangsbereiche zu er­neuern. Voraussichtlich werden die Brandschutzarbeiten 2014, 2015 und 2016 jeweils in den Sommerferien plus je eine Woche vorher und nachher erledigt. 

Rund 30 Jahre alt sind die Toiletten, bei denen vor allem die Rohre in den Wänden Probleme machen. Die WC-Anlagen sollen ebenso ausgetauscht werden wie die nicht mehr effiziente Heizanlage. Erneuert werden muss zudem der Lift. Ebenfalls am Ende ihrer Lebensdauer ist die Laufbahn der Außensportanlage angekommen. Auch das 2000 Quadratmeter große Dach, das weitgehend noch im Originalzustand ist, gilt es zu überarbeiten. Dort fehlt beispielsweise eine Wärmedämmung.

Erfreulich aus Weißenburger Sicht ist noch ein weiterer Aspekt. Bisher gab es 45 Prozent an staatlichen Zuschüssen für die Generalsanierung. Mittlerweile wurde der Fördersatz auf 53 Prozent der zuweisungsfähigen
Kosten für die Gesamtmaßnahme erhöht“, berichtete OB Schröppel.

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