Basketball-Regionalliga

Die VfL-Baskets Treuchtlingen waren in der zweiten Hälfte völlig von der Rolle

Uwe Mühling

30.10.2023, 13:30 Uhr
Ein Bild mit Symbolwert: Die VfL-Baskets liegen nach sechs Niederlagen am Boden. Der Ex-Treuchtlinger Robin Seeberger (Nr. 13) und Nördlingen sind obenauf. Weitere Fotos von dem Regionalliga-Derby finden sich in einer Bildergalerie unter www.weissenburger-tagblatt.com auf unserer Homepage.  

© Uwe Mühling, WT Ein Bild mit Symbolwert: Die VfL-Baskets liegen nach sechs Niederlagen am Boden. Der Ex-Treuchtlinger Robin Seeberger (Nr. 13) und Nördlingen sind obenauf. Weitere Fotos von dem Regionalliga-Derby finden sich in einer Bildergalerie unter www.weissenburger-tagblatt.com auf unserer Homepage.  

Es war ein regelrechtes Debakel, das die VfL-Baskets erlebten. In der zweiten Hälfte lief einfach nichts mehr bei den Gastgebern. Ballverluste, Fehlwürfe, Reboundschwäche – alles kam zusammen. Am schlimmsten vielleicht: Ein Aufbäumen war nicht zu erkennen, die Körpersprache zeigte Resignation und Verunsicherung.

Trainer Petrovic: "Kollektive Lähmung"

„Das war nach der Pause die kollektive Lähmung“, stellte auch Trainer Goran Petrovic treffend fest. Klar, mit dem dritten Viertel hatten die Treuchtlinger Korbjäger in dieser Saison schon häufig ihre Probleme. Doch ein derartiger Einbruch in der gesamten zweiten Hälfte war auch für den Coach unerklärlich.

Nach dem Aufwärtstrend zuletzt bei den Spielen gegen Neustadt und vor allem beim bisherigen Tabellenführer Schwabing hatten sich Petrovic und sein Team „eigentlich viel Hoffnung gemacht“. Im fränkisch-schwäbischen Derby gegen Nördlingen wollte das Schlusslicht der Südgruppe der 1. Regionalliga Südost unbedingt gewinnen. Doch stattdessen gab es „einen richtig harten Dämpfer“, so der Trainer.

Das merkte man auch in der Halle: Die VfL-Fans wurden immer ruhiger und gingen am Ende so enttäuscht und frustriert wie kaum zuvor aus der „Sene“. Die wenigen Nördlinger Anhänger unter den rund 300 Zuschauern skandierten indes munter: „Hier regiert der TSV“, „Super Nördling’“ oder „Derby-Sieger“.

„Das geht gar nicht“

Die Treuchtlinger Mannschaft beorderte Goran Petrovic nach Spielschluss sofort zur Aussprache in die Kabine. Was er stark bemängelte, war die Einstellung. „Das geht gar nicht, das ist auch unseren Fans und Zuschauern gegenüber nicht okay“. Ansonsten wollte er – zumindest nach außen hin – aber nicht draufhauen oder das ohnehin völlig kon-sternierte Team kritisieren. Der neue Coach nimmt sich vielmehr „selber mit rein“ und gibt zu: „Da fängst du natürlich an, deine Arbeit zu hinterfragen.“
Dabei war der VfL in der ersten Hälfte gut im Spiel gewesen. Alles lief auf Augenhöhe, elfmal wechselte die Führung. Zur Pause hin verschafften sich die Nördlinger dann jedoch einen kleinen Vorteil zum 47:41. Daran knüpften sie im dritten Viertel an. Petrovic versuchte zwar mit einer schnellen Auszeit gegenzusteuern, doch es half nichts: Die Treuchtlinger waren völlig von der Rolle.

Die Gäste zogen gnadenlos davon. Es dauerte fast sechs Minuten, ehe Andreas Dinkelmeyer mit dem 43:64 die ersten Punkte für Treuchtlingen im dritten Durchgang erzielte. Doch die Partie war gelaufen, es ging nur noch um Schadensbegrenzung, die VfL-Baskets schleppten sich der Schlusssirene entgegen.

Nördlingens Scott Stone (rechts) war mit 26 Punkten der Topscorer der Partie.

Nördlingens Scott Stone (rechts) war mit 26 Punkten der Topscorer der Partie. © Uwe Mühling, WT

Amerikanischer Topscorer

Das Heimdebakel spiegelte sich auch in der Statistik wider. Nur Stefan Schmoll (18) und Florian Beierlein (10) konnten für Treuchtlingen zweistellig punkten. Auf der Gegenseite führten derweil der amerikanische Topscorer Scott Stone (26), der frühere Bundesligaspieler Josef Eichler (22) und der Ex-Treuchtlinger Robin Seeberger (20) die Nördlinger zum Sieg. Die Gäste hatten auch klar die Rebound-Hoheit (50:31), wobei sich allein Seeberger zwölfmal den Ball angelte. Der VfL leistete sich 24 Ballverluste, der TSV nur 13.

Am Ende waren im Treuchtlinger Lager alle bedient, das sportliche Desaster und die Krise gilt es nun unter der Woche aufzuarbeiten. Am kommenden Wochenende folgt das Rückspiel gegen den MTSV Schwabing, der in Ansbach deutlich verloren hat. Termin ist diesmal am Sonntag, 5. November, um 16 Uhr, und für VfL-Trainer Goran Petrovic ist klar: „Wir müssen aus dem Teufelskreis rauskommen.“

Die Spielstatistik

VfL Treuchtlingen: Stefan Schmoll (18 Punkte, 3 Dreier, 7 Rebounds), Florian Beierlein (10 Punkte), Jonathan Schwarz (8 Punkte, 7 Rebounds), Claudio Huhn (8 Punkte, 5 Assists), Andreas Dinkelmeyer (5 Punkte), Tobias Hornn (4), Paul Mutterer (4), Moritz Schwarz (3), Lukas Ecke (2), Kevin Vogt, Moritz Rettner, Yannick Rapke.

TSV Nördlingen: Scott Stone (26 Punkte), Josef Eichler (22 Punkte, 8 Rebounds), Robin Seeberger (20 Punkte, 12 Rebounds), Benedikt Schwarzenberger (10), Felix Stoll (5 Punkte, 7 Rebounds), Daniele Minguillon (4 Punkte), Julius Kugler (2), Leonhard Schwarzenberger, Jakob Scherer, Lukas Hahn.

Die einzelnen Viertel: 20:20, 21:27 (Halbzeitstand 41:47), 9:25, 12:17 (Endstand 62:89).

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