Die Weißenburger Verkehrspolitik

11.12.2019, 12:25 Uhr
Die Weißenburger Verkehrspolitik

© Foto: Wolfgang Händel

Es gibt einige umstrittene Themen in der Weißenburger Verkehrspolitik, die 2020 konkreter werden. Dazu zählt etwa der Ausbau der Gemeindeverbindungsstraße Kehl-Rieb, bei dem es bereits vor Beginn der Planung Proteste der Anwohner gab. Außerdem sollen Lärmmessungen in der Altstadt vorgenommen werden und ein Verkehrsgutachten eingeholt werden. Von dem erwartet man sich Vorschläge zur Vermeidung von Durchgangsverkehr in der Altstadt. Es soll dabei aber die Auswirkungen auf die Belastung in anderen Straßen im Stadtgebiet und die Erreichbarkeit der Innenstadtgeschäfte berücksichtigen.

Die ADAC-Mitglieder zeigten sich zufrieden, dass an der Verkehrsführung in der Luitpoldstraße nichts verändert wurde. Viele Teilnehmer hielten es für unverzichtbar, dass man wie bisher in die Stadt fahren und auch dort parken kann. Die Vorschläge der Interessengruppe Fairkehr wurden im Frühjahr 2019 in einem Clubabend mit Dr. Hermann Drummer diskutiert. Die Zuhörer konnten sich bereits damals nicht den neuen Vorstellungen dieser Gruppierung anschließen, so der ADAC.

Der Oberbürgermeister betonte mit Zustimmung aller Zuhörer, dass jede Änderung der Verkehrsführung in der Altstadt nur zu einer Verlagerung des Verkehrs auf andere Straßen und Altstadtbereiche führen werde. Der Straßenverkehr werde auf absehbare Zeit nicht weniger, weil das Interesse am eigenen Auto in der ländlichen Gegend hoch bleibe, stellte der OB mit Verweis auf neue Umfragen fest.

Eines der größten Verkehrsprojekte in der jüngeren Weißenburger Stadtgeschichte wird der Umbau der Hörnleinkreuzung. Hier wartet man, dass das Straßenbauamt Ansbach die Planfeststellungsunterlagen vorlegt, was noch in diesem Jahr geschehen soll. Dann kann das Planfeststellungsverfahren beginnen. Die Dauer ist wegen eventueller Einwendungen und Gerichtsverfahren nicht abschätzbar.

Hörnlein-Kreuzung wird teurer

Während der mindestens dreijährigen Bauzeit werden erhebliche Belastungen auf den Verkehr in und um Weißenburg zukommen. Dass die jetzt prognostizierten Kosten in Höhe von 16,6 Millionen Euro für die Maßnahme nicht ausreichen, zeichne sich bereits jetzt ab, so OB Schröppel. Die 16,6 Millionen sind die Kosten für den Umbau der Kreuzung, insgesamt ist die Maßnahme sogar mit rund 37 Millionen Euro veranschlagt.

Ein weiteres Großprojekt wird mit der Westtangente fortgesetzt. Die soll bis Hattenhof geführt werden. 2020 soll die Planung fertiggestellt sein und 2021 will man mit dem Bau beginnen, der rund 2,1 Millionen Euro kosten soll.

Zudem verkündete der OB beim ADAC, dass man an einer Lösung für neue innenstadtnahe Parkplätze arbeite. So habe man ein ehemaliges landwirtschaftliches Areal neben dem Kronprinzen kaufen können. Bereits nächstes Jahr sollen die dort stehenden Gebäude abgebrochen werden und dann zunächst 17 Dauerparkplätze entstehen. Auf lange Sicht sei auch vorstellbar, dass dort ein Parkhaus entstehe, so der Oberbürgermeister.

In der Diskussion wiesen Bürger darauf hin, dass durch die Verdichtung der Bebauung in der Stadt das Grün weniger werde. Der Oberbürgermeister betonte, dass die Stadt bemüht sei, für gefällte Bäume neue widerstandsfähige zu pflanzen. Ein neuer Stadtpark wie am alten Krankenhaus sei mangels Flächen aber nicht zu verwirklichen.

Auch die starke Frequentierung der Straße An der Hagenau mit Schülern, die rund um Schulbeginn und Unterrichtsende chaotische Züge annehme, wurde diskutiert. Diese führt zeitweise zu Behinderungen für die Anlieger. Der Vorschlag, eine Ampelanlage zu installieren, wurde allerdings nicht als zielführend erachtet. Auch Parkprobleme an der Jahnstraße bei einem Geschäft und anderswo in der Altstadt wurden diskutiert.

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