Elektro-Tandem für die Weißenburger Werkstätten

14.7.2017, 13:23 Uhr
Elektro-Tandem für die Weißenburger Werkstätten

© Markus Steiner

Das von einem Elektromotor unterstützte Tandem soll auch Menschen mit Behinderung das Fahrradfahren ermöglichen. Möglich gemacht hat das Elektro-Duo-Tandem die Bürgerstiftung Altmühlfranken, die das Gefährt mit 4500 Euro gesponsert hat.

Bei den Weißenburger Werkstätten, die künftig noch mehr derartige Tandems anschaffen wollen, ist man richtiggehend begeistert von dem schnittigen roten Gespann. Günther Laubinger, der geschäftsführende Werkstattleiter, der der Initiator des IUV war, wollte Menschen, die sonst nicht am Straßenverkehr teilnehmen können, neue Perspektiven bieten.
Das feuerrote Tandem, das von zwei Personen unabhängig durch Treten bewegt werden kann, wird zudem von einem Elektromotor unterstützt, sodass das Tandem ohne große Anstrengungen Strecken bis zu 60 Kilometer zurücklegen kann. Auch Menschen, die Gleichgewichtsstörungen haben, können das Fahrrad benutzen. „Wir haben schon unglaubliche Erfahrungen gemacht“, schwärmte Laubinger bei der Vorstellung mit Vertretern der Bürgerstiftung Altmühlfranken, die sich ebenfalls alle über die sinnvolle Anschaffung freuten.

Stiftungsvorstand Wilfried Wiedemann betonte, dass die Bürgerstiftung immer wieder gerne „neue Ideen und Innovationen“ unterstützte. Mit dem Tandem könnten auch Menschen mit Behinderung das „Grundrecht auf Bewegung“ im Alltag realisieren und neue Erfahrungen machen.

Dass Tandem-Fahren Spaß machen kann, demonstrierte im Anschluss Christoph gemeinsam mit Landrat Gerhard Wägemann, der ebenfalls dem Stiftungsvorstand der Bürgerstiftung angehört. Der Autist hat schon jetzt richtig Gefallen an dem roten Gefährt gefunden und konnte es kaum erwarten, gemeinsam mit dem passionierten Radfahrer Gerhard Wägemann eine Runde im Innenhof der Förderstätte zu drehen.

Auch am Bahnhof stationiert?

Bei den Weißenburger Werkstätten denkt man aufgrund der guten Erfahrung mit dem Tandem bereits laut da­rüber nach, ob man das rote Spezialfahrrad künftig am Weißenburger Bahnhof installiert und eventuell auch verleiht. Unter Umständen könnte man von dort aus sogar Kurier- oder Personenfahrten anbieten, sponn Laubinger die Idee weiter.

Den Kontakt zur Spezialfirma in Gochsheim hergestellt hat Ulrich Trojer, der freier Ergotherapeut und Mobilitätsberater am Bayerischen Mobiliäts Zentrum (BMZ) ist und inzwischen in Weißenburg wohnt. Auch er ist überzeugt, dass das Tandem eine ideale Ergänzung zum Sport- und Therapieangebot der Weißenburger Werkstätten ist: „Wir eröffnen den Menschen damit einen völlig neuen Lebensbereich.“

Keine Kommentare