Brisanter Spielerwechsel
Fußball-Talent Tom Vierke geht vom TSV 1860 Weißenburg zum SC 04 Schwabach
Überraschend ist der Wechsel vor allem deshalb, weil sein Onkel Markus Vierke der Cheftrainer in Weißenburg ist und Tom Vierke in der laufenden Saison nach Innenverteidiger und Dauerbrenner Johannes Meyer (volle 1620 Einsatzminuten) am meisten gespielt hat (1442 Minuten). Zudem war Vierke mit fünf Treffern zweitbester Weißenburger Torschütze hinter Ferat Nitaj (6).
Studium ist ein Grund
Dennoch hat sich der talentierte Youngster entschieden, ein Angebot des SC 04 Schwabach anzunehmen. Grund dafür ist zum einen die Tatsache, dass Tom Vierke seit Kurzem an der Universität Nürnberg-Erlangen sein Lehramtsstudium (Gymnasium, Sport und Latein) aufgenommen hat. Schwabach ist dabei räumlich günstiger gelegen. Zum anderen sieht Vierke auch bessere sportliche Perspektiven, weil es bei den „Nullvierern“, so die Vorgabe, in nächster Zeit zurück in die Bayernliga gehen soll.
Und noch ein Faktor kommt hinzu: Der neue Schwabacher Trainer Dominik Hausner arbeitet gemeinsam mit Toms Vater Thomas Vierke in der Talentförderung am DFB-Stützpunkt in Dettenheim. Klar, dass sich dabei auch Gespräche ergeben und dass auf dieser Schiene letztlich auch das Angebot und der Wechsel zum SC 04 zustande kamen.
Tauziehen um Ablöse
Nach einigem Tauziehen konnten sich beide Vereine jetzt auf eine Ablösesumme einigen, am Donnerstagabend war Tom Vierke bereits beim Auftakttraining der Schwabacher Winter-Vorbereitung dabei. Am Samstag, 28. Januar, wird er im Testspiel bei der SpVgg Ansbach seinen ersten Einsatz für den Tabellenzwölften der Nordost-Gruppe haben. Zum Vergleich: Weißenburg steht in der Landesliga Südwest auf Rang 14. Wegen dieses Testspiels wird Tom Vierke auch nicht als Assistent mit der U17 des SSV Oberhochstatt zur Bayerischen Meisterschaft nach Deggendorf fahren. Sein Vater ist beim SSV bekanntlich U17-Trainer.
„Natürlich nicht erfreut“ über den Wechsel ist Weißenburgs Landesliga-Trainer Markus Vierke, der zusammen mit seinem Team den Weggang eines jungen Stammspielers mit Perspektive verkraften muss. Der TSV-Coach hat seinen Neffen, der in der Jugend auch schon eineinhalb Jahre beim FC Augsburg am Ball war, zuletzt stark gefördert, ihn bereits als Jugendspieler zu den Herren „hochgezogen“ und hat speziell in der neuen Saison, als Tom nach längerer Verletzungspause zurückkam, auf den 20-Jährigen gesetzt.
„Sehr schade“
Verwandtschaftliche Gründe spielten dabei allerdings keine Rolle, wie Markus Vierke versichert. Vielmehr zählen für ihn die Leistungen auf dem Platz, wo Tom Vierke zuletzt meist auf der offensiven linken Außenbahn spielte und das „super gemacht hat“, wie sein bisheriger Trainer lobend feststellt. In Schwabach soll der Neuzugang nun ins zentrale offensive Mittelfeld rücken. Eine Position, auf der sich der Weißenburger wohler fühlt und wo er beim SC 04 den in der Winterpause zum Regionalligisten TSV Aubstadt abgewanderten Philipp Harlaß (24) ersetzen soll.
„Für uns ist der Weggang sehr schade und ein herber Verlust. Gleichzeitig gibt es aber auch Gründe für den Wechsel, und es freut mich, wenn ein junger Spieler den nächsten Schritt machen kann“, sagt Markus Vierke. Aktuell sei Schwabach zwar in der gleichen Liga angesiedelt, habe aber Ambitionen nach weiter oben.
Ein sportliches Wiedersehen mit seinem Heimatverein TSV 1860 Weißenburg gibt es für Tom Vierke bereits am Sonntag, 5. Februar, wenn die "Nullvierer" und die TSVler in einem Testspiel aufeinandertreffen. Die Partie wird um 18.30 Uhr in Eichstätt (Kunstrasenplatz Schottenau) ausgetragen.
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