Stadtrat

Kein Mehrgenerationenhaus, aber Vorteile für die vhs

7.11.2021, 05:53 Uhr
Kein Mehrgenerationenhaus, aber Vorteile für die vhs

© Foto: Robert Renner

Bereits in der vorberatenden Hauptausschusssitzung war das Mehrgenerationenhaus abgelehnt worden. Jetzt im Stadtrat stimmten neben den Grünen nur Victor Rother (Die Linke) und Inge Pfitzinger-Miedel (SPD) für den Vorschlag.

Grünen-Sprecher Maximilian Hetzner zeigte sich verwundert, dass Oberbürgermeister Jürgen Schröppel noch in der Hauptausschusssitzung gesagt hatte, das ehemalige Volksbad stehe für eine solche Nutzung nicht zu Verfügung. Am selben Abend habe er aber gegenüber der Volkshochschule (vhs) bekundet, dass sie das Gebäude Am Hof intensiver nutzen könne.

Weiterhin seien dort aber auch andere Vereine angesiedelt. Es werde also genau das getan, was „die Zielrichtung“ des Grünen-Antrags ist, nämlich verschiedene Nutzer in einem Gebäude zu integrieren und so Gemeinschaft und Synergieeffekte generationenübergreifend zu nutzen. Noch dazu, wo für das Erdgeschoss relativ leicht ein barrierefreier Zugang zu schaffen sei.

vhs benötigt Räume

OB Schröppel hatte selbst ein paar Tagesordnungspunkte zuvor dem Stadtrat von dem Gespräch mit der vhs-Führung berichtet, in dem es um eine weitere kostenfreie Raumnutzung durch die Volkshochschule gegangen war. Denn die vhs will aufgrund der Kooperation mit jener in Gunzenhausen und der Neuaufstellung im Personalbereich ihr Kursangebot erweitern und benötigt dazu Räume. Die Stadt stellt dafür den Söller und den Vortragsraum im Kulturzentrum Karmeliterkirche bis auf Weiteres kostenlos zur Verfügung. Dies beschloss der Stadtrat einstimmig.

Schröppel merkte zudem an, dass die Aktivitäten der vhs künftig im ehemaligen Volksbad zentralisiert und dort auch Büros eingerichtet werden könnten. Auch könne über eine gemeinsame Nutzung der Räume im Erdgeschoss mit dem CVJM nachgedacht werden. Für diese könne am Eingang auf der Westseite ein barrierefreier Zugang geschaffen werden.

„Genau das ist ja die Stoßrichtung unseres Antrags, ein von mehreren Vereinen gemeinsam genutztes Gebäude“, merkte Hetzner zu den Ausführungen des OB an. Nur die vhs zu betrachten, sei ihm zu wenig. Der OB hielt dem entgegen, er habe nur den „Ist-Zustand“ referiert.

Verwaltung überlastet

Klaus Drotziger merkte an, dass er die Diskussion um Sinn und Zweck eines Mehrgenerationenhauses nicht versteht. Denn der Antrag der Grünen laute, dass die Verwaltung entsprechende städtische Gebäude auf eine mögliche Nutzung als Mehrgenerationenhaus prüfen solle. Dies lehne die CSU ab, denn die Verwaltung komme mit den ihr bisher schon gestellten Aufgaben kaum mehr nach.

Und in der Gebäudefrage habe die vhs für die CSU „absolute Priorität“, sagte der Fraktionsvorsitzende. Sein SPD-Kollege Andre Bengel hätte gerne erst einmal geklärt, was ein Mehrgenerationenhaus leiste, was dort passiere und ob Weißenburg eine solche Einrichtung brauche und wolle. Dann könne man sich auf die Suche nach einem geeigneten Gebäude machen, denn aktuell sei ja nicht einmal bekannt, welcher Raumbedarf bestehe.

Auch Heinz Gruber fehlt „eine klare Konzeption“. Ohne eine solche brauche man sich aber gar nicht auf die Suche nach einem Gebäude machen. Der Antrag der Grünen komme ihm so vor, als hätten sie „einfach alles aufgeschrieben“ was ihnen „beim Brainstorming so eingefallen“ sei. Des Freien Wählers Fazit: „Zu viel aufgezählt, zu wenig konkret.“

Benötigt würden drei bis vier Räume und eine Werkstatt oder ein Atelier, umriss Hetzner. Und an Drotziger gewandt, meinte der Grünen-Sprecher: „Die Verwaltung hat tatsächlich viel zu tun, aber wenn das der Maßstab ist, dann dürfen wir gar keine Anträge mehr stellen.“