Kreistag WUG: CSU, FW und FDP verlieren Sitze

19.3.2014, 08:07 Uhr
Kreistag WUG: CSU, FW und FDP verlieren Sitze

© Landkreis WUG

Wer im Einzelnen in den Kreistag einziehen wird, steht noch nicht fest. Die Städte und Gemeinden hatten ans Weißenburger Landratsamt zunächst nur Gesamtstimmenzahlen gemeldet. Nun müssen diese aufgedröselt und den einzelnen Bewerbern zugewiesen werden. Klaus Geyer, der stellvertretende Wahlleiter im Kreis, geht davon aus, dass die Namen spätestens heute bis Mittag feststehen.

Nach der Schnellmeldung kommt die CSU auf insgesamt 44,24 Prozent (ein leichtes Minus von 0,73 Prozentpunkten gegenüber 2008). Die SPD steht bei 25,58 Prozent (+0,72). Die Freien Wähler verlieren 1,78 Punkte und haben nun nur noch 12,01 Prozent. Die Grünen steigern sich um deutliche 2,78 Prozentpunkte auf 9,40 Prozent. Die ÖDP bringt es diesmal auf 3,36 Prozent (+1,0). Die FDP schrumpft von 4,56 auf 3,10 Prozent. Und die Linken, die diesmal eine Lis­tenverbindung mit den Piraten eingegangen sind, stehen mit 2,31 Prozent 0,53 Punkte schlechter da als vor sechs Jahren.

In Sitzen bedeutet das, dass die CSU nur noch 27 (statt bislang 28) Kreisräte in dem 60-köpfigen Gremium stellen wird. Vor 2008 hatten die Christsozialen mit 32 Vertretern noch die absolute Mehrheit. Die SPD bleibt bei den 15 Sitzen, die sie sich 2008 erobert hat (vorher waren es 13). Die Freien Wähler müssen wie im Weißenburger Stadtrat auch auf Kreisebene Federn lassen und stellen künftig nur noch sieben Kreisräte (bislang acht). Die Grünen legen gleich zwei Sitze zu und stellen nun sechs Vertreter. Die FDP, die 2008 überraschend stark war, kommt auf zwei (aktuell: drei) Sitze. Die ÖDP sichert sich einen zweiten Sitz und die Linke hält ihr eines Mandat.

Spannend wird nun die Frage nach der Besetzung der Ausschüsse. Hier gibt es prinzipiell drei denkbare Rechenverfahren, die zum Einsatz kommen können: d’Hondt, Hare-Niemeyer und Sainte-Laguë/Schepers. Gemeinsam haben alle drei Verfahren, dass sie kompliziert sind. Die CSU kommt auf fünf bis sieben Sitze, die SPD auf drei oder vier, die Grünen auf einen und die Freien Wähler auf einen oder zwei. Denkbar sind auch Modelle, bei denen ÖDP und FDP zum Zuge kommen.

Kreistag WUG: CSU, FW und FDP verlieren Sitze

Bei den Berechnungsverfahren geht es darum, die Zahl der Kreistagssitze durch verschiedene Zahlen zu teilen, um am Ende auf ganze Sitze zu kommen. Schwierig wird die Geschichte diesmal dadurch, dass, je weiter man rechnet, sich die Sitzverteilung noch ändert. Nach d’Hondt könnte man beispielsweise so lange rechnen, bis die CSU auf sieben Sitze in den Zwölfer-Ausschüssen kommt. Das wird wohl eher nicht passieren. Denn damit wären die Christsozialen in den Ausschüssen doch deutlich überrepräsentiert. Schließlich stellen sie mit Gerhard Wägemann den Landrat, der als Ausschussvorsitzender auch immer Stimmrecht hat.

Bei Hare-Niemeyer ergibt sich am Ende eine Patt-Situation, bei der zwei Sitze übrig bleiben. Diese müssten entweder an CSU und FW vergeben werden, weil sie von jenen Gruppierungen mit dem gleichen Endteiler insgesamt am meisten Stimmen erhalten haben. Oder man könnte auch ein Losverfahren wählen. Dann könnten sich FDP und/oder ÖDP mit Glück in den Ausschüssen wiederfinden. Eine Rolle bei der Besetzung können aber auch noch Ausschussgemeinschaften spielen, so sich solche bilden sollten. Somit bleibt die Ausschussbesetzung vorerst ein komplettes Zahlenspiel.

Verwandte Themen


Keine Kommentare