Mehr Haus- und mehr Biomüll

6.5.2015, 09:40 Uhr
Mehr Haus- und mehr Biomüll

© Limes-Luftbild

Denn der Landkreis selbst habe nur relativ wenig Einfluss auf die Zahlen, berichtete der Sachgebietsleiter für Abfallwirtschaft in dem Gremium. Seit Jahren hat sich der Restmüll, zu dem neben dem Haus- und Geschäftsmüll auch der Sperr- und Gewerbemüll zählt, auf gut 90 Kilogramm pro Jahr und Einwohner eingependelt. Landkreisweit produzierten die 92 420 Landkreisbürger im vergangenen Jahr 12 866 Tonnen Restmüll, was pro Kopf 96,1 Kilogramm bedeutet. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein leichtes Plus von 1,2 Prozent.

Bei den Wertstoffen steht der Biomüll mit 109,4 Kilo pro Einwohner ganz oben, danach kommt an zweiter Stelle das Papier (82,2 Kilo), gefolgt von den Grün- und Gartenabfällen (54,9 Kilo). Glas (24,5 Kilo) und Kunststoffe (24 Kilo) halten sich fast die Waage. Eine Entwicklung, die weder Landrat Gerhard Wägemann noch ÖDP-Kreisrat Reinhard Ebert für gut befanden. Sonst stehen die beiden Kommunalpolitiker nicht gerade im Verdacht, dass sie sich allzu oft einig sind. Beim Thema Mehrweg scheint es dagegen einen Konsens zu geben. Denn beide Politiker appellierten an die Kreisbürger, beim Einkaufen doch bit­te Getränke in Mehrwegflaschen zu wählen.

Ein weiteres Problem stellt Hufnagel zufolge der immer kürzere Nutzungszyklus mancher Produkte dar. Beim Handy liege der inzwischen durchschnittlich nur noch bei 18 Monaten. Unter diesem Gesichtspunkt ist es zu begrüßen, dass zumindest der Landkreis seine Hausaufgaben gemacht hat und seit vergangenem Herbst auch Recyclingcontainer für Elektrogeräte aufgestellt hat, die auch gut angenommen werden. Immerhin landen wertvolle Rohstoffe damit nicht in der Müllverbrennung, sondern können getrennt und wiederverwertet werden. Die Einrichtung wurde auch von Grünen-Kreisrat Maximilian Hetzner gelobt: „Die Elektroschrottinitiative ist hervorragend.“

„Fehler im Steuersystem“

Insgesamt waren sich die Mitglieder des Umweltausschusses aber einig, dass es bezüglich der Abfallvermeidung noch Luft nach oben gibt. Reinhard Ebert (ÖDP) glaubt, dass der grundsätzliche Fehler im Steuer- und Abgabensystem zu suchen ist, das zu wenig Anreize für Müllvermeidung bietet. Landrat Wägemann äußerte Zweifel, dass sich das Abfallverhalten der Bürger wirklich durch die Politik steuern lasse.

Am Ende konnte Sachgebietsleiter Michael Hufnagel zumindest noch einen positiven As­pekt der Abfallbilanz präsentieren: Nicht nur die Müllmenge, sondern auch die damit verbundenen Einnahmen sind leicht angestiegen. 2014 verdiente der Landkreis durch seine Recyclinghöfe und den Verkauf der dort angelieferten Wertstoffe immerhin rund 250 000 Euro. Eine Summe, die Landrat Wägemann zufolge eines beweist: „Die Arbeit in den Recyclinghöfen des Landkreises Weißenburg-Gunzenhausen ist sehr erfolgreich.“

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