Pappenheim: Licht am Ende des Tunnels

5.1.2021, 14:10 Uhr
Pappenheim: Licht am Ende des Tunnels

© Foto: Robert Renner

Seit über eineinhalb Jahren müssen vor allem die Bürger aus Übermatzhofen sowie Niederpappenheim einen erheblichen Umweg über Langenaltheim und die Bundesstraße 2 in Kauf nehmen, um nach Pappenheim zu gelangen. Es besteht zwar eine kürzere Umleitung durch das Steinbruchgebiet zwischen Zimmern und Übermatzhofen, doch die Fahrbahn ist nur geschottert und der Weg steil.

Nach der Pause zum Jahreswechsel werden die Straßenbauarbeiten in der neuen und deutlich breiteren Unterführung weitergehen, teilte die Tiefbauverwaltung des Landratsamtes auf Anfrage mit.


Bahnbrücke Pappenheim: 1000 Tonnen Beton werden verschoben


Die Verbreiterung des Tunnels unter der Bahnlinie ist mit rund 10,5 Millionen Euro nicht nur eines der teuersten Straßenbauprojekte im Landkreis, sondern auch eines der kompliziertesten und spektakulärsten: Ende Juni 2019 wurde ein fertig betoniertes Brückenwerk zentimeterweise und maßgenau eingeschoben. Mittlerweile sind durch die Deutsche Bahn Netz AG alle Arbeiten am neuen Bauwerk nebst der wasserdichten Wanne fertiggestellt.

Komplexe Bauarbeiten

"Trotz der vielfältigen und sehr komplexen Bauleistungen hat sich die beauftragte Baufirma mit der Priorität auf den Straßenbau einen guten Baufortschritt erarbeitet", so die Tiefbauverwaltung des Landkreises, der bei dem Projekt federführend ist.

Mittlerweile ist die erste Bitumentragschicht im gesamten Fahrbahnbereich eingebracht. Auch die Stützkonstruktionen und die Pflasterarbeiten an den Gehwegen sind fertig. Die Straßenentwässerungen sowie die Straßenränder wurden angelegt. In den vergangenen Wochen wurde auch der Geh- und Radweg bis zur Zufahrt zum Bootseinstieg asphaltiert.


Arbeiten an der Bahnunterführung in Pappenheim ziehen sich


Die Zufahrt zur Niederpappenheimer Straße ist möglich – sie erfolgt bereits auf der neuen Straße. Die Ampelanlage wurde wegen der beseitigten Engstelle abgebaut. Die Nebenflächen entlang der Südseite der Langenaltheimer Straße werden im neuen Jahr und bei geeigneter Witterung angegangen.

Die Baufirma wird je nach Witterung ab Mitte Januar weiterarbeiten – an den Straßen und vor allem an den Entwässerungen der Straßen und Sickerwässer. Zudem müssen noch die Pumpwerke, das Regenrückhaltebecken, ein Absetzschacht und die Oberflächenwasserkanäle gebaut werden. 

Zuschüsse von der Regierung

Gleichzeitig werden von den Versorgungsunternehmen wie den Pappenheimer Stadtwerken die Wasser- und Stromleitungen im Bereich der alten Unterführung erneuert. Sind diese Arbeiten abgeschlossen, kann auch der Wirtschaftsweg wieder angeschlossen werden.

Mittlerweile ist im Landratsamt auch der Förderbescheid der Regierung von Mittelfranken eingetroffen. Darin werden Zuschüsse in Höhe von 5,4 Millionen Euro sowie die Auszahlung einer ersten Förderrate in Höhe von 3,365 Millionen Euro in Aussicht gestellt. 

Damit werde "weit mehr als die Hälfte der zuwendungsfähigen Kosten durch das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz übernommen", freuten sich der für den Landkreis zuständige Landtagsabgeordnete Alfons Brandl und Landrat Manuel Westphal. "Diese dringend notwendige Straßenbaumaßnahme wird damit bestmöglich gefördert", so Brandl.

Der Landkreis trägt den Großteil der Baukosten der geschätzten 10,5 Millionen Euro, von denen 7,3 Millionen Euro (und damit rund 70 Prozent) als förderfähige Kosten anerkannt werden.

Verkehrsfreigabe ab Mai?

Die Vollsperrung im Bereich der Baumaßnahme ist dem Landratsamt zufolge bis Ende April 2021 beantragt. Die Verkehrsfreigabe soll damit Mitte 2021 erfolgen. "Aufgrund der nicht absehbaren Witterungsverhältnisse, der noch anstehenden Leitungsverlegungen sowie der geplanten Abbrucharbeiten der bestehenden Eisenbahnüberführung wird die Umleitungsstrecke noch bis Ende 2021 ausgeschildert und vermutlich in Betrieb bleiben", teilt die Tiefbauverwaltung mit.

Die abschließenden Arbeiten, die für die zweite Jahreshälfte 2021 angesetzt sind, "werden aber voraussichtlich keine Beeinträchtigung der Verkehrsfreigabe zur Folge haben", heißt es weiter.

Im November 2021 wird dann die alte und nur einspurig befahrbare Bahnunterführung verschwinden: Die DB Netz AG wird diese abbrechen und verfüllen. Für jene Arbeiten wird die Bahnlinie erneut gesperrt werden müssen.

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