Weißenburg soll weitere Solaranlagen bekommen

24.10.2019, 11:09 Uhr
Weißenburg soll weitere Solaranlagen bekommen

© Archivfoto: Robert Renner

Dies geht aus einem Bericht hervor, der in der jüngsten Bauausschusssitzung des Stadtrats vorgelegt wurde. Er ist die Antwort auf einen Antrag von Erkan Dinar (Die Linke), demzufolge geprüft werden soll, welche städtischen Gebäude für Fotovoltaikanlagen geeignet sind.

Vom städtischen Hochbauamt und den Stadtwerken wurde eine Liste erstellt, wo theoretisch Sonnenstromanlagen installiert werden können. Die Standorte wurden nach ökologischen, ökonomischen und denkmalpflegerischen Gesichtspunkten bewertet.

Nach der aktuellen Einschätzung sind im Zeitraum von fünf Jahren auf circa 15 Gebäuden Fotovoltaikanlagen mit einer Dachfläche von circa 1000 Quadratmetern und einer Fotovoltaik-Generatorleistung von weiteren 110 kWp machbar. Die Investitionskosten werden auf rund 150 000 Euro geschätzt.

"Die aus diesen Anlagen zu erwartenden Strommenge dürfte bei 90 000 bis 95 000 Kilowattstunden pro Jahr liegen", erläutern die Stadtratsunterlagen. Der durchschnittliche Stromverbrauch für einen Vier- Personen-Haushalt liegt bei 3600 Kilowattstunden pro Jahr, sodass rein rechnerisch mit diesen zusätzlichen Anlagen rund 25 Haushalte mit Strom versorgt werden können.

Im Zeitraum von fünf bis 20 Jahren sind auf weiteren zwölf Gebäuden Fotovoltaikanlagen mit einer Dachfläche von etwa 1100 Quadratmetern und einer Gesamtleistung von 120 kWp realisierbar. Hier rechnen die Stadtwerke mit einer Strommenge von gut 100 000 Kilowattstunden pro Jahr und mit Investitionskosten von derzeit etwa 160 000 Euro. Die Amortisationszeit wird zwischen zwölf und 18 Jahren liegen. Bei den von städtischen Einrichtungen genutzten Gebäuden könnte der erzeugte Strom als Eigenverbrauch abgerechnet werden, sodass sich die Amortisationszeiten verkürzen, erläutern die Sitzungsunterlagen.

Eine Anlage in Planung

Aus Sicht der Stadtverwaltung haben sich die von den Stadtwerken betriebenen Fotovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden bestens bewährt. Dieses Modell wird auch weiterhin als "Betriebsform" empfohlen. Aktuell planen die Stadtwerke eine Solaranlage auf dem städtischen Wohngebäude Kreuzweg 21. Um weitere Anlagen auf den Weg zu bringen, stehen die Verwaltung und die Stadtwerke in engem Kontakt.

Der städtische Haushalt enthält nach Auskunft der Verwaltung derzeit keine Finanzmittel für den Bau von Fotovoltaikanlagen. Generell seien nur zwei Betriebsformen denkbar, nämlich stadteigene oder durch die Stadtwerke betriebene Anlagen. "Die Gewinne, welche sich eventuelle private Investoren versprechen, können ebenso durch die Stadtwerke GmbH beziehungsweise die Stadt realisiert werden", heißt es in der Vorlage für den Bauauschuss. So kommen die Erlöse dann der Allgemeinheit zugute, merkte Oberbürgermeister Jürgen Schröppel.

Eine Diskussion zu dem Thema gab es im Bauausschuss nicht. Die Stadträte hielten einstimmig fest, dass durch den umfassenden Bericht der Antrag von Dinar erledigt ist. Die Stadtverwaltung und die Stadtwerke wurden beauftragt, "die Errichtung weiterer Fotovoltaikanlagen auf städtischen Gebäuden zu realisieren beziehungsweise dem Stadtrat vorzuschlagen, soweit Maßnahmen ökologisch und ökonomisch sinnvoll sind und auch keine anderen Aspekte dagegen stehen (zum Beispiel Schutz des historischen Stadtbildes)".

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