Weißenburger Handballerinnen sind startklar

14.9.2018, 09:50 Uhr
Weißenburger Handballerinnen sind startklar

© Bastian Mühling

Die Handballerinnen des TSV 1860 verbrachten dabei zwei anstrengende Tage in der Landkreishalle. An zwei Tagen standen jeweils zwei Trainingseinheiten mit anschließendem Spiel am Programm. Dabei war der Samstag der definitiv anstrengendere Tag, lag hier der Schwerpunkt auf Kraft, Schnelligkeit und Gegenstoßverhalten. Zum Abschluss waren die heimischen Damen gegen den Bezirksoberligisten TSV Wendelstein gefordert.

Gegen den höherklassigen Gegner spielte der Bezirksligist aus Weißenburg erstaunlich gut mit und war vor allem in der Abwehr konkurrenzfähig. Allerdings waren die Arme nach den vorangegangenen Einheiten schwer und die Konzentration auch nicht mehr auf höchstem Level, sodass selbst beste Torchancen nicht genutzt wurden. Mit 6:21 verlor man diesen Test, der mit frischen Armen und Beinen sicher sehr viel knapper ausgegangen wäre. Trainer Sulk: „Ein besonderes Lob an beide Torhüterinnen, die einen super Job gemacht haben.“

Am Sonntag ging es dann ruhiger los. Nach kurzem Jogging durch die Weißenburger Natur standen ein paar Spiele zum koordinativen und mannschaftlichen Training an – Bewegung mit Spaß und Motivation. Nach der Mittagspause wurde es für die Torhüterinnen anstrengend. Zudem wurde eine neue Abwehrformation einstudiert und das Verhalten bei der schnellen Spieleröffnung wiederholt. Alles eher im unteren Anstrengungsbereich, dafür war Aufmerksamkeit gefragt.

Klarer Erfolg gegen Eibach

Mit komplettem Kader folgte dann das Match gegen den Bezirksklassisten Eibach. Deren junge und schnelle Spielerinnen stellten den TSV-Angriff mit sehr offener Abwehr kurzzeitig vor Probleme. Dank sehr viel besserer Chancenverwertung als am Vortag konnten sich die Weißenburgerinnen jedoch schnell absetzen. Auch die Abwehr stand hervorragend und die neuen Varianten wurden gelegentlich ausprobiert. Erfreulich waren die
Leistung der Außenspielerinnen, die sehr gut ins Spiel fanden, sowie das Zusammenspiel im Rückraum. Hier trafen Sissi Stechhammer und Katrin Sestak annähernd fehlerfrei, und auch Neuzugang Sonia Bergemann zeigte ihre Erfahrung mit schönen Treffern. Am Ende war es ein ungefährdeter 25:11(14:7)-Sieg, der zeigte, dass die Mädels, so Sulk „viel Potenzial besitzen, und das lässt positiv auf die neue Saison schauen“.Ein großes Dankeschön ging an alle Helferinnen für die Unterstützung.

Insgesamt lief die Vorbereitung laut Simon Sulk „bislang sehr positiv“ mit sehr guter Trainingsbeteiligung. „Wir haben viel gemacht, vor allem läufe­rische Grundlagen, neue Abwehrkonzepte eingeübt und den Angriff optimiert. Leider hatte im August die Landkreishalle zu, sodass draußen trainiert werden musste – oder aber die Sportart gewechselt. Wir haben beim BC Weißenburg eine Einheit Boxtraining mit Philipp Lang gemacht, das kam sehr gut an.“

Bestens integriert sind die drei Neuzugänge vom TV Gunzenhausen: Sonia Bergemann ist die älteste Spielerin im Kader, die viel Erfahrung – auch höherklassig – mitbringt und variabel im Rückraum einsetzbar ist. Die junge Theresa Branner ist eine durchsetzungsstarke Außenspielerin, die allerdings auch als Mittelspielerin für Variabilität sorgen kann. Dritter Neuzugang ist Carolin Rohring, die vorerst aus privaten Gründen zurück­stecken muss.

Fehlen werden Anna-Lena Herter (Wokon), die Mitte August einen Sohn bekommen hat, und Brigitte Löhe, die ebenfalls Mutterfreuden entgegensieht. Dafür ist nach einem Jahr Verletzung Christina Würth wieder dabei, die eine ganz wichtige Spielerin auf und neben dem Platz ist. Auch Lisa Rauchfuß ist wieder voll einsatzfähig und verstärkt das Team mit ihrem Spielverständnis enorm. Einziger Weggang ist Christina Nill, die letztlich auch arbeitsbedingt in die Bezirksoberliga-Mannschaft der HG Ansbach wechselte. Nachdem Claudia Nill nach vielen erfolgreichen Jahren ihre Arbeit beendet hat, ist auch der Trainer neu. Er heißt Simon Sulk, ist 37 Jahre alt und stammt aus Rüsselsheim. Der Archäologe kam 2016 beruflich von Hessen nach Franken, wo er derzeit (noch) bei den Weißenburger Museen beschäftigt ist. Beim TV Königstädten hat er angefangen, Handball zu spielen. Dann folgten die MSG Nauheim/Königstädten, SKV Büttelborn und TSV 1860 Weißenburg. Hier ist er Torwart und wird auch weiterhin in der ersten Mannschaft dabei sein, sofern es die Damenspiele zulassen. Sulk ist zudem seit 1997 Schiedsrichter, wo er bis zur Landesliga der Herren aktiv war.

Die Damen des TSV 1860 sind nun seiner erste Trainerstation, wobei er schon unter Claudia Nill als Torwartcoach fungierte. Simon Sulk legt viel Wert auf mannschaftliches Spiel mit Tempo und Variabilität. Die Abwehr
– die beste der Bezirksliga-Saison 2017/2018 – will er noch weiter verbessern und die hochtalentierten Torhüterinnen weiter fördern. Simon Sulk: „Ich freue mich auf meine erste Saison und gehe mit gutem Gefühl rein. Ziel ist ein Platz unter den Top Fünf mit wenig Gegentoren und attraktivem Handball.“

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