Wo gibt es noch Bauplätze in Weißenburg?

22.5.2015, 15:00 Uhr
Wo gibt es noch Bauplätze in Weißenburg?

© Limes-Luftbild

Die Verwaltung wird dazu sowohl für die Kernstadt als auch für alle Ortsteile aufschlüsseln, wie viele erschlossene und wie viele unerschlossene Baugrundstücke es gibt. Außerdem soll dargestellt werden, wie viele dieser Bauplätze in städtischer und wie viele in privater Hand sind. Bei Letzteren soll außerdem eruiert werden, wie viele dieser Grundstücke zum Verkauf stehen.
Dem CSU-Antrag zufolge wird au­ßerdem in jenen Ortsteilen, in denen es für Bauwillige weder aus städtischer noch aus privater Hand Grundstücke gibt, ein entsprechendes Angebot geschaffen. Dies kann mit Grundstücks­ankäufen durch die Stadt oder durch das Ausweisen von Baugebieten bewerkstelligt werden. Künftig wird die Verwaltung außerdem den Stadtrat im Turnus von zwei Jahren über den jeweils aktuellen Stand in der Sache informieren.

Die CSU begründet ihren Antrag damit, dass „eine Stadt wie Weißenburg eine aktive Baupolitik betreiben“ muss, „wenn es gelingen soll, dass nicht nur junge einheimische Familien vor Ort gehalten werden können, sondern auch der Zuzug von Familien gefördert wird“. Es solle kein Bauwilliger von der Stadt die Auskunft erhalten müssen, es gebe „in dem von ihm gewünschten Stadtteil kein Angebot“.

Dieses Ziel sei allerdings nicht in kurzer Zeit zu erreichen, sondern müsse langfristig angelegt werden. „Wenn die Stadt Weißenburg nur passiv abwartet, ob irgendwann ein Bauinteressent kommt und diesem nur sehr zeitverzögert ein Angebot unterbreiten kann, wird ein entscheidungswilliger Bauinteressent möglicherwei­se in eine Stadt gehen, in welcher man ihm schneller ein gutes Angebot un­terbreiten kann“, schreibt CSU-Fraktionschef Klaus Drotziger.

Baulücken in allen Ortsteilen

Diesem Antrag war bereits ein anderer vorausgegangen, in dem die CSU pauschal Folgendes beschließen lassen wollte: „In allen Weißenburger Ortsteilen werden – wie auch in der Kernstadt – innerhalb der nächsten drei Jahre durch die Stadt Bauplätze vorgehalten.“ Dieser Antrag war Oberbürgermeister Jürgen Schröppel und der Verwaltung zu unkonkret, weshalb er nach einer Besprechung mit Fraktionsvorsitzendem Drotziger weiterentwickelt wurde, berichtete der OB in der vorberatenden Bauausschusssitzung.

In dieser machte das Stadtoberhaupt auch deutlich, dass es in allen Ortsteilen Baulücken gibt, „die aktiviert werden könnten“. Wenn nichts geschehe, liege es in aller Regel an den Eigentümern. Doch nur weil dort keine Weiterentwicklung möglich sei, könne es „nicht der Weg sein, dass wir mit jeweils einem Neubaugebiet am Ortsrand reagieren“, unterstrich Schröppel.

Seiner Lesart nach muss „im Bestand nachverdichtet werden“, denn mit jedem Neubaugebiet entstünden Straßen, Gehsteige, Versorgungsleitungen und Kanäle, die neben den bestehenden unterhalten werden müssen. Der OB: „Wir zahlen dann die Infrastruktur zweimal.“

Gegen den nun konkretisierten CSU-Antrag spricht aus seiner Sicht aber nichts, denn damit könne eben auch im Sinne der Vorgabe „Innenentwicklung geht vor Außenentwicklung“ gehandelt werden. Das ist vor allem auch Heinz Gruber (Freie Wähler) wichtig. Man sei sich über Jahre hinweg im Stadtrat einig gewesen, dass die Ortsteile mit wenigen Ausnahmen nicht wachsen sollten. Davon sollte jetzt eben mit Blick auf die kostspielige Infrastruktur im Grundsatz nicht abgerückt werden. Dies sieht Maximilian Hetzner ebenso. „Bei abnehmenden Bevölkerungszahlen sollten wir nicht noch weitere Flächen zubauen“, merkte er an.

CSU-Fraktionschef Klaus Drotziger machte nochmals deutlich, dass nach Meinung seiner Fraktion sowohl Landkreis als auch Stadt „sich attraktiv machen müssen für Zuzügler“. Es gehöre mit zu einer Willkommenskultur, neuen Bürgern aufzeigen zu können, wo sie sich ansiedeln könnten.

Nach der Diskussion im Ausschuss gab es in der Stadtratssitzung keine weiteren Redebeiträge mehr. „Wir werden nun Betrachtungen für alle Ortsteile anstellen“, kündigte der OB an.

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