Gegenprotest in der Stadt

Würzburger Messerattacke mit Kunstblut nachgestellt: Neonazi-Demo in Franken sorgt für Entsetzen

18.9.2021, 15:01 Uhr
Am Schauplatz des Attentats treffen zwei Demonstrationen aufeinander. Die linke Bewegung "Schwarzes Licht" reagiert auf eine Kundgebung der rechtextremen Splitterpartei "III. Weg". 

© NEWS5 / Höfig, NEWS5 Am Schauplatz des Attentats treffen zwei Demonstrationen aufeinander. Die linke Bewegung "Schwarzes Licht" reagiert auf eine Kundgebung der rechtextremen Splitterpartei "III. Weg". 

Im Stadtzentrum von Würzburg treffen am Samstagmittag rechtsextreme Mitglieder des "III. Wegs" auf Gegendemonstranten der Gruppierung "Schwarzes Licht". Die rechtsextreme Kleinstpartei hatte die Kundgebung als Reaktion auf die Messerattacke im Juni, bei der drei Menschen ums Leben gekommen waren, angekündigt. Auf ihrer Homepage behaupten sie, dass sie "die wirklichen Themen 'wieder ins Rampenlicht rücken wollen", da sich die "Systemmedien" zu sehr auf die Bundestagswahl konzentrieren würden.

Besonders perfide: Die Demonstration findet nicht nur direkt am Schauplatz des Anschlags statt; wie auf Videos und Fotos zu sehen ist, haben die rechtsextremen Kundgebenden drei verhüllte Strohpuppen auf den Boden gelegt, die augenscheinlich die drei Opfer des Gewaltverbrechens darstellen sollen.

Laut Informationen der Polizei sind etwa 20 Teilnehmer des III. Wegs vor Ort. Im Gegenzug haben sich etwa 200 bis 300 Gegendemonstranten versammelt. Die Kundgebung begann um 12.45 Uhr und soll noch bis etwa 14.45 Uhr andauern. Laut der Polizei Würzburg sind die Gruppen mithilfe von Absperrungen voneinander getrennt, bis jetzt verlaufen die Demonstrationen weitgehend friedlich. Die Reden des dritten Weges werden immer wieder durch Pfiffe, Buhrufe und Zwischenstimmen der Gegendemonstranten unterbrochen.


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