120 Jahre: Fiat feiert Geburtstag

2.7.2019, 11:23 Uhr
120 Jahre: Fiat feiert Geburtstag

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Vieles haben die Italiener in den vergangenen 120 Jahren auf die Räder gestellt: Sportwagen, mittlere und große Limousinen - aber die Hauptrolle kam stets den Kleinwagen zu. Die Fiat-Minis blicken auf eine lange Tradition zurück, denn schon früh ging der 500 Topolino in die Großserie. Ihn würde man heute eher als Zweisitzer bezeichnen, denn hinten konnte kaum jemand vernünftig sitzen, höchstens kleinere Kinder. Doch die kleine, junge Familie war mit dem preiswerten Gefährt glücklich motorisiert.

120 Jahre: Fiat feiert Geburtstag

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Über den Fiat 600 und den 500 Sport ging die Entwicklung weiter bis zum Panda in den 1980er Jahren. Die "tolle Kiste" entpuppte sich als Raumwunder und mancher erinnert sich noch, dass er beim Hochbeschleunigen auf der Autobahnauffahrt spätestens bei 90 km/h den hohen Gang suchte, zu laut wurde es nämlich. Da war aber kein solcher Gang. Immerhin: Varianten wie der Allradler "4x4" hielten das nützliche Auto sogar im Morast in Schwung.

124 Spider "Rally Tribut"  

Parallel dazu bot Fiat die Kompaktmodelle Punto und Tipo an, manche auch als Abarth-Versionen. Eine schöne Sonderstellung nahm der 124 Spider ein, ein heute noch gefragter Klassiker. Er wurde damals von Fiat noch in eigener Regie entwickelt und gebaut; heute geschieht dies in Kooperation mit Mazda auf Basis des japanischen Bruders MX-5. Eine Variante des aktuellen 124 Spider bieten die Turiner im Jubiläumsjahr nun unter dem Namen "Rally Tribut" ab 29.690 Euro an.

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Vor allem der 500er (Cinquecento), der sich auch als rustikaler "X" und minivanartiger "L" weiterhin guter Nachfrage erfreut, profitiert vom Jubiläumsjahr: Von sämtlichen Modellvarianten wird ein umfangreich ausgestattetes „120th“-Sondermodell aufgelegt. Wer es elegant mag, kann den Geburtstags-500er standesgemäß in einen Ausgehanzug kleiden, „Tuxedo“ (zu deutsch: Smoking) nennt sich die schicke Bicolor-Lackierung in schwarz-weiß. Immer an Bord befindet sich das U-Connect-Infotainmentsystem mit Sieben-Zoll-Touchscreen, Bluetooth-Freisprechen, Audiostreaming und Textlesefunktion.

"EsseEsse" vom Tuner

Wer zur schnelleren Variante "EsseEsse" des ehemaligen Tuners Abarth greift (noch immer mit schwarzem Skorpion im Signet), zahlt mindestens 29.690 Euro. Mit dem 180 PS starken und bis zu 225 km/h schnellen Topmodell begeht Abarth seinen 70. Geburtstag.

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Noch interessanter erscheint der Ausblick auf die nahe Zukunft des 500ers: Im kommenden Jahr soll eine vollelektrische Version auf den Markt kommen.   

Neben den 500er-Editionen gibt es zum Jubiläum gut ausgestattete Sondermodelle des Tipo 1.4 mit 95 PS: "Street" ab 16.090 Euro, "Mirror" – mit viel Konnektivität - ab 17.590 Euro und "Sport" ab 22.090 Euro.

Pack für Pack mehr Reichweite

Was wären die italienischen Autobauer ohne ein designbetontes Concept-Car? Die unter dem Namen "Centoventi" anlässlich der 120-Jahr-Feier vorgestellte E-Studie ist ein nicht nur optisch futuristisches Auto. Zu den Besonderheiten zählen auch die modularen Batteriepacks für die stufenweise Erweiterung der Elektro-Reichweite bis auf 500 Kilometer, wie es in Turin heißt.

Individualisierung geht hier über alles - beim konfigurierbaren Interieur stehen zum Beispiel neuartige Materialien für Sitze, Kopfstützen und Accessoires zur Wahl, dazu die außergewöhnliche Armaturentafel mit dem optionalen 20-Zoll-Kombiinstrument "Lingotto". Außen gibt es jeweils vier verschiedene Dachlackierungen, Stoßfänger, Radabdeckungen und Designkits. Viele Lösungen erscheinen minimalistisch, soll doch die voll vernetzte Studie die Fiat-typische Formensprache neu interpretieren.

In der Grundversion sorgt ein Akku für etwa 100 Kilometer Reichweite, der Kunde kann bis zu vier weitere Batterien kaufen oder mieten und seinen Aktionsradius so erhöhen. Drei dieser Akkus werden unter dem Fahrzeugboden installiert, eine sitzt unter dem Fahrersitz. Ob der viersitzige und 3,69 Meter lange Centoventi tatsächlich gebaut wird, ist noch offen. 

Ingo Reuss

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