Dacia Spring Electric: Elektroauto zum Discount-Preis

16.10.2020, 14:49 Uhr
Dacia Spring Electric: Elektroauto zum Discount-Preis

© Hersteller

Wie Elektromobilität funktioniert, muss man Renault nicht erklären. Schon 2009 sind die Franzosen mit der inzwischen ausgemusterten Stufenhecklimousine Fluence in den Strombetrieb eingestiegen, seit 2012 zoomt der Kleinwagen Zoe über die Straßen, die aktuelle Generation führt in Deutschland die Verkaufs-Charts der Elektroautos an.

Seiner Zeit voraus

Mit dem Fluence ist Renault seiner Zeit noch voraus gewesen. Inzwischen ist Elektromobilität aber das automobile Thema der Stunde, was dazu geführt hat, dass auch andere Player mit massenkompatiblen Modellen auf den Markt drängen. Allen voran der Volkswagen-Konzern, der seine Elektrooffensive in diesem Herbst mit dem kompakten ID.3 und dem Crossover ID.4 startet.

Dem will Renault Paroli bieten. Zur Strategie gehört auch, elektrisches Fahren bezahlbar zu machen. "Elektromobilität für alle" lautet das Motto, das konsequenterweise von der Budget-Tochter Dacia umgesetzt wird.

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Was der Dacia Spring Electric kosten wird, darüber hält man sich noch bedeckt, lässt aber zumindest wissen, dass das Preis-Leistungs-Verhältnis "unschlagbar" sein werde. Kolportiert wurde bereits, dass der Kunde nach Abzug der Förderprämie nur noch 10.000 Euro zu bezahlen haben würde.

Kein Kassenmodell

Nach Kassenmodell sieht der Dacia-Stromer indes ganz und gar nicht aus. Konzeptionell ist der Viersitzer ein schickes und robust eingekleidetes Mini-SUV, das sich mit 3,73 Metern Kürze um 13 Zentimeter über den VW-Kleinstwagen Up hinausstreckt und ein Kofferraumvolumen von 300 bis 600 Liter aufweist.

Als Antriebsquelle dient ein 33 kW/44 PS starker Elektromotor, der von einer Lithium-Ionen-Batterie mit 26,8 kWh Kapazität versorgt wird. Das Equipment soll nach WLTP-Standard bis zu 225 Kilometer Reichweite ermöglichen, für die City – wo der Spring Electric hauptsächlich seinen Lebensraum finden wird – werden 295 Kilometer angegeben.

Zum Lademanagement ist bekannt, dass der elektrische Crossover neben dem obligatorischen Wechselstrom-Laden (AC) an Haushaltssteckdose oder Wallbox mit bis zu 7,4 kW auch Gleichstrom-Schnellladen (DC) bis 30 kW beherrscht.  

Elektrischer Mégane

Wenn der Spring Electric ab Herbst 2021 zu kaufen sein wird, fasst er als Konkurrenten beispielsweise das elektrische Kleinst-Trio aus dem Volkswagen-Konzern – VW e-Up, Skoda Citigo iV, Seat Mii electric – ins Auge. Aber auch gegen das ID-Portfolio von VW hat Renault ein Mittel gefunden. Wie das aussieht, hat der neue Konzernchef Luca de Meo ebenfalls auf der "Eways"-Online-Präsentation in Paris gezeigt: Beim 4,20 Meter langen Mégane eVision handelt es sich zwar noch um eine Studie, die aber bereits zu 95 Prozent dem Serienmodell entsprechen soll, das Ende 2021 auf den Markt kommt.

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Der im Crossover-Stil angelegte elektrische Mégane nutzt eine komplett neue Elektro-Plattform namens CMF-EV, auf der eine ganze Familie von Stromern entstehen soll. Angetrieben wird der eVision von einem 160 kW/217 PS starken Elektromotor, als Energielieferant dient ein besonders flacher 60-kWh-Akku, der bis zu 450 Kilometer Reichweite ermöglichen soll. Versionen mit weiterreichendem Aktionsradius befinden sich ebenso in der Planung wie Modelle, denen ein zweiter Elektromotor im Heck zu Allradantrieb verhilft.

Wechselstrom "tankt" der kompakte Stromer mit bis zu 22 kW, Gleichstrom bis 130 kW. An der Turbo-Ladesäule ist der Akku binnen einer halben Stunde für 200 Kilometer Fahrtstrecke fit gemacht.

Klimaneutral bis 2050

"Eways" steht für Renaults Strategie, bis 2050 klimaneutral zu sein. Bereits fürs kommende Jahr kündigen die Franzosen drei neue Hybrid-Modelle an – neben dem neuen SUV-Coupé Arkana und dem Crossover Captur als vollhybridisierte "E-Tech 140"-Varianten auch den Mégane als Plug-in-Hybrid mit bis zu 65 Kilometern elektrischer Reichweite.

Ulla Ellmer