E-Bike: Fit für das Frühjahr

22.3.2020, 13:11 Uhr
E-Bike: Fit für das Frühjahr

© Ergo

Das Fahrrad ist in den Zeiten von Corona die wohl gesündeste Möglichkeit, mobil zu bleiben. Anders als in öffentlichen Verkehrsmitteln bleibt die Ansteckungsgefahr gering. Zudem stärkt die Bewegung an der frischen Luft das Immunsystem und ist als sportliche Betätigung von Ausgangsbeschränkungen explizit ausgenommen – immer vorausgesetzt, man radelt nicht im Pulk und hält auch an Straßenquerungen oder Ampeln deutlichen Abstand.

E-Bikes erleichtern inzwischen auch denjenigen das Radfahren, die sportlich nicht ganz so gut durchtrainiert sind. Während manche Pedelec-Fans unerschrocken auch während der kalten Jahreszeit im Sattel bleiben, wecken andere ihr Bike jetzt aus dem Winterschlaf auf.

In beiden Fällen hat das Fahrrad einen Frühjahrs-Check verdient. Das gilt zwar auch für ganz normale, mit Muskelkraft bewegte Räder, die inzwischen unter dem schönen Namen "Bio-Bike" firmieren. Beim E-Bike gibt es aber ein paar Besonderheiten zu beachten – des elektrischen Antriebs wegen, aber auch aufgrund des höheren Gewichts.

Immer erst putzen

Im Keller oder im Schuppen eingelagert, setzt das E-Bike Schmutz und Staub an, auf der Straße bewegt, kommen womöglich noch Reste von Streusalz hinzu. Zur Reinigung empfiehlt sich lauwarmes Wasser. Von Hochdruckgeräten raten Experten ab, weil so Steckverbindungen oder die stromführenden Kabel beschädigt werden können. Letztere Teile reinigt man am besten trocken und sieht auch von Kontaktspray ab, der Korrosionsgefahr wegen. Der Handel hält spezielle E-Bike-Reiniger vor. Lackschäden gilt es auszubessern, um Rostschäden vorzubeugen. Schließlich sollte die Kette gereinigt und mit einem handelsüblichen Kettenöl behandelt werden.

Wie geht es dem Akku?

Die Lithium-Ionen-Akkus von E-Bikes sind zumeist pflegeleicht. "Dennoch handelt es sich um Verschleißteile“, sagt Gunnar Fehlau vom Pressedienst Fahrrad. Der Lebensdauer des Akkus ist es förderlich, wenn das Bike nicht komplett leergefahren und möglichst nach jeder Fahrt wieder aufgeladen wird. Am besten erfolgt dies bei Zimmertemperatur und nicht bei spätwinterlichen Minusgraden, wie sie dieser Tage noch vorkommen können. Verweigert der Akku jegliches Lebenszeichen oder hat seine Leistungsfähigkeit nachgelassen, muss der Fachmann ran. Nicht nur, weil es sich bei  einer E-Bike-Batterie um Gefahrgut handelt. "Wer die Antriebseinheit öffnet, verliert Gewährleistungs- und Garantieansprüche", warnt Dimitar Gouberkov, Unfallexperte bei der Ergo-Versicherung.

Runde Sache: Die Reifen

E-Bikes sind schwerer als "Bio-Bikes", auch die Reifen verschleißen deshalb früher. Nicht nur, aber gerade nach dem Winter empfiehlt es sich, den Pneu auf Risse oder sonstige Beschädigungen zu untersuchen (Reifenplatzer-Gefahr!) und gegebenenfalls auszutauschen. Für Elektro-Fahrräder geeignete Reifen sind beispielsweise mit dem Hinweis "E-Bike-tauglich oder E-Bike-ready" gekennzeichnet. Außerdem findet sich auf der Reifenflanke der Minimal- und Maximal-Reifendruck vermerkt. Radeln mit "Unterdruck" fordert dem Fahrer mehr Kraft und dem Akku mehr Leistung ab.

Sicher in die Saison

Wer nach mehrmonatiger Pause erstmals wieder aufs E-Bike steigt, muss sich womöglich erst wieder an den schnellen Antritt, die vergleichsweise hohe Geschwindigkeit und an das spezielle Kurvenverhalten des Elektro-Rads gewöhnen. Nicht verkehrt ist es, zu Saisonbeginn ein paar Übungsrunden auf einem leeren Parkplatz oder ruhigem Weg zu drehen. Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) bietet auch spezielle E-Radfahrkurse an, wo, ist der Website des Clubs zu entnehmen.

Werkstätten bleiben geöffnet

Gerade die technische Seite eines E-Bike-Checks ist nicht jedermanns Sache. Wer sicher gehen will, gibt sein Pedelec deshalb in die kundigen Hände eines Fachmanns. Im Gegensatz zum Handel dürfen Fahrrad-Werkstätten auch während der Corona-Krise geöffnet bleiben.

ule